Sein Vortrag "Israel und die Vereinten
Nationen: Die israelische Perspektive auf die UN-Organe, die UNRWA und die
Rolle der Schweiz" befasste sich mit den Berg- und Talfahrtbeziehungen
zwischen Israel und der UN. Ron Prosor diskutierte kontroverse Resolutionen im
Laufe der Jahre bis heute und die Herausforderungen, denen Israel weiterhin in
der Generalversammlung, im Sicherheitsrat und in vielen anderen
UN-Organisationen gegenübersteht. Als israelischer Botschafter bei den
Vereinten Nationen von 2011 bis 2015 hatte Prosor selbst erfahren, dass Israel
in den UN-Gremien zunehmend stigmatisiert wurde.Israel hatte schon immer ein komplexes Verhältnis zu
den Vereinten Nationen, aber bei der Gründung hatte die UNO 52
Mitgliedstaaten, verglichen mit 193 heute, sagte Ron Prosor. "Von diesen
sind nur 87 Demokratien. Und wegen der 22 Länder der Arabischen Liga und der 56
Länder der Organisation für Islamische Zusammenarbeith haben Sie im
Wesentlichen ein Gremium, welches als Block gegen Israel stimmt, was eine
strukturelle und institutionelle Verzerrung darstellt", erklärte er. Diese
strukturelle Verzerrung wird noch deutlicher durch die Tatsache, dass der
Menschenrechtsrat einen separaten Tagesordnungspunkt für Israel, Punkt 7,
festgelegt hat, während der gesamte Rest der Welt unter Punkt 4 behandelt wird.
Er sieht die UNO derzeit als ein grundlegend
problematisches Gremium, in dem die Saudis den Vorsitz im Frauenausschuss
führen dürfen, in dem der Iran den stellvertretenden Vorsitz im
Abrüstungsausschuss innehat, in dem Venezuela oder Syrien Mitglieder des
Menschenrechtsrates sind; das ist fast so, als ob Jack the Ripper die Scotland
Yard führen würde, schloss er.
Ron Prosor ist
Direktor des Abba Eban Institute of International Diplomacy am IDC Herzliya und
ehemaliger Botschafter Israels bei den Vereinten Nationen und im Vereinigten
Königreich sowie ehemaliger Generaldirektor des israelischen Außenministeriums.
Weitere
Informationen zu seiner Biographie:
http://portal.idc.ac.il/he/main/research/documents/ron_prosor_idc_bio.pdf
Radio Interviews
in Deutsch und Französisch:
https://www.srf.ch/news/international/nahost-konferenz-in-bahrain-in-der-westbank-darf-nicht-dasselbe-passieren-wie-in-gaza
https://www.rts.ch/info/monde/10523554-la-tension-entre-l-iran-et-les-etats-unis-est-inquietante-et-risquee-.html