Leider weigert sich das Internationale Olympische Komitee, bei der Eröffnung der Spiele in London eine Gedenkminute für die Opfer von München abzuhalten. Eine weltweite Kampagne rief dazu auf, zum 40. Jahrestag des Attentats von München, das den Geist der Olympischen Spiele damals so zerstört hat, den Opfern auch auf diese spezielle Weise zu gedenken.
Frau Oshrat Romano Kandell ist die Tochter von einem der elf in München 1972 von palästinensischen Terroristen ermordeten israelischen Athleten. Sie bittet in diesem Brief um eine Gedenkminute bei der Eröffnung der Olympiade in London, wenn sich das Attentat zum vierzigsten Mal jährt. Im Brief heisst es: „Alle vier Jahre, zehn Mal, Mal für Mal, für nur eine Minute des Schweigens zu betteln. Vierzig Jahre auf das einzige Recht zu bestehen, das ihnen als Opfer der Olympischen Bewegung geblieben ist“. Lesen Sie den Brief hier:
Brief von Oshrat Romano Kandell.pdf
Der stellvertretende Außenminister Danny Ayalon bat den Präsidenten des internationalen olympischen Kommittees Ende Mai 2012 in einem Brief um eine Schweigeminute, was dieser aber ablehnte.
Ayalon startete daraufhin eine Kampagne mit dem Titel „Just One Minute“, um das Internationale Olympische Komitee (IOK) dazu zu bewegen, bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in London eine Schweigeminute im Andenken an die bei dem Attentat bei den Spielen in München 1972 ermordeten israelischen Sportler einzulegen.
Ayalon betont, es handele sich nicht um ein politisches Thema, sondern um eine Pflicht der olympischen Gemeinschaft gegenüber ihren Athleten.
Neben Petitionen und Lobbying gbt es auch eine Facebook-Seite und den Hashtag #justoneminute
Die Initiative wird schon von verschiedenen Staaten unterstützt, u.a. dem Parlament in Kanada, dem aussenpolitischen Komitee des Senats in den USA und von Parlamentariern in Grossbritannien, Australien und Italien. Auch Schweizer Parlamentarier haben ihre Unterstützung dafür geäussert.