Israel und die Schweiz – eine Partnerschaft für Innovation

Eine Partnerschaft für Innovation

  •     Am Cyber Event im Juni 2018 mit Innosuisse, von links nach rechts: André Kudelski, Präsident des Innosuisse Verwaltungsrats und CEO Kudelski AG und Aharon Ahraon, CEO, Israel Innovation Authority
     

    Sowohl Israel als auch die Schweiz können zuversichtlich in die Zukunft blicken. Ihr Wirtschaftswachstum ist gut und stabil. Beide Länder profitieren von einem offenen Markt, liberalen Handelsbeziehungen mit der Welt sowie von ihrem gemeinsamen Interesse am Thema Innovation. Der israelische Botschafter in der Schweiz, Jakob Keidar, erläutert in seinem persönlichen Neujahrsschreiben die enge, freundschaftliche und höchst innovative Zusammenarbeit mit der Schweiz.​ 

    Israel ist bekannt für seine lukrative High-Tech-Industrie, welche erfolgreich in die ganze Welt exportiert wird. Das Land nimmt in den Rankings für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit eine führende Stellung ein, ebenso wie die Schweiz. Israel hat weltweit die höchsten Ausgaben in Forschungs-und Entwicklungsausgaben(R&D) in Prozent des BIP, was nicht nur seine Bereitschaft für Investitionen in die Zukunft, sondern auch seine Kreativität beweist. Diese Stärke hat dem Land den Titel Start Up Nation eingebracht - ein Indikator für Israels Talent, Start-up-Gründungen sowie ihr Wachstum zu fördern. Der Begriff wurde in diesem Jahr erweitert: Israel sei eine Scale Up Nation, was bedeutet, dass Israel über die Förderung von Start-ups hinausgeht und sich auf den Aufbau erfolgreicher und multinationaler Unternehmen konzentriert, wie Checkpoint, MobilEye und andere.

    Als israelische Botschaft in der Schweiz sind wir bestrebt, die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern zu fördern, aktiv zu informieren und Themen von gemeinsamen Interesse auf den Tisch zu bringen. Mit einem Handelsvolumen von 1,8 Milliarden CHF (2017) ist Israel der drittgrösste Handelspartner der Schweiz im Mittleren Osten und in Afrika. In den letzten zwei Jahren lag unser Fokus darauf, den Austausch im Bereich der Innovation zu fördern - ein weltweit allgegenwärtiges Thema, das aber sowohl die Stärke Israels als auch der Schweiz als Drehscheibe für hoch qualifizierte Arbeitskräfte hervorheben kann.

    Seit 2016 intensivieren die Schweiz und Israel ihre Zusammenarbeit im Bereich der Finanzdienstleistungen, um ein wettbewerbsfähigeres und effizienteres Umfeld für die Finanzbranche zu schaffen und damit das Wirtschaftswachstum zu fördern. Zu diesem Zweck besuchte 2017 der Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartements, Ueli Maurer, Israel. Er traf sich mit dem israelischen Finanzminister Moshe Kahlon in Tel Aviv und unterzeichnete eine Absichtserklärung über die Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich der Finanzdienstleistungen. An diesem Treffen wurde auch der regelmässige Finanzdialog zwischen den Ländern aufgenommen, welcher sich dieses Jahr mit Treffen im April in Zürich und im September erneut in Israel fortsetzte.

    Nicht nur das Finanzdepartement vertiefte die Zusammenarbeit mit Israel. Erst kürzlich im November 2018 unterzeichnete Staatssekretärin Pascale Baeriswyl zusammen mit dem israelischen Verkerhsminister Yisrael Katz ein neues Luftverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und Israel. Ein Jahr zuvor, im Oktober 2017 reiste Bundesrat Schneider-Ammann ist mit einer grossen Delegation nach Israel, um sich mit den israelischen Strategien, Förderinstrumenten und Erfahrungen im Bereich Innovation und Start-ups vertraut zu machen. Die Reise war ein Erfolg und ebnete den Weg für die zukünftige Zusammenarbeit. Es dauerte nicht lange, bis erste konkrete Massnahmen erfolgten. So war einer der Höhepunkte des Jahres 2018 der Besuch von Vertretern der Israel Innovation Authority im Juni in Bern. Zusammen mit der Schweizer Agentur Innosuisse unterzeichneten sie eine gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Bereich der technologischen Innovation.  Am selben Tag organisierte die Botschaft zusammen mit Innosuisse eine Cyber-Konferenz. Eine der letzten Aufgaben, die Schneider-Ammann vor seinem Rücktritt noch übernahm, war die Unterzeichnung des revidierten bilateralen Agrarabkommens zwischen Israel und den EFTA-Mitgliedsländern im November 2018. Anlässlich dieser Veranstaltung traf sich der Bundesrat mit dem israelischen Minister für Wirtschaft und Industrie, Eli Cohen, in Genf. Unsere Botschaft ist eng in diese bilateralen Aktivitäten eingebunden und stellt einen Kommunikationskanal zwischen den beteiligten Akteuren dar. Ausserdem stehen wir in engem Kontakt mit dem Wirtschaftsattaché in Genf, um diese Aktivitäten zu koordinieren.

    Unsere Arbeit endet nicht mit der Unterzeichnung von Verträgen. Wir investieren viel Zeit, um Schweizer Unternehmen kennenzulernen und Veranstaltungen durchzuführen, welche verschiedene Interessengruppen zusammenbringen und vernetzen. In diesem Sinne veranstaltete die Botschaft in diesem Jahr zum zweiten Mal den Start JLM-Wettbewerb in der Schweiz. Das Start JLM-Programm bietet dem gewinnenden Unternehmen die Möglichkeit, sich in Jerusalem mit führenden Wirtschaftsakteuren der gleichen Branche zu verbinden und von der Vernetzung zu profitieren. In diesem Jahr lag der Fokus des Wettbewerbs auf dem Life Science Bereich, im Jahr 2017 auf technologieorientierten Start-ups. An der in der Schweiz stattfindenden Veranstaltung hat die Botschaft die Möglichkeit, interessante Schweizer sowie internationale Start-ups und Investoren zu treffen und israelische Unternehmen zu den spezifischen Themen in die Schweiz einzuladen.

    Wir wollen auch Delegationen von Schweizer Unternehmen, Think Tanks oder politischen Institutionen bei der Organisation ihrer Reisen nach Israel unterstützen. Wir beraten die relevanten Interessengruppen bezüglich potentiellen Treffen, informieren sie zu Schwerpunktthemen und verbinden sie mit den relevanten Partnern. Wir helfen auch, die kulturelle Kluft zwischen allen Beteiligten zu überbrücken. Die Delegationen der letzten zwei Jahre waren erfolgreich, wobei die jüngste Delegation von ICTSwitzerland organisiert wurde. Eine weitere erfolgreiche Routinedelegation ist die jährliche DLD-Delegation, die von der Nomads Foundation organisiert wird und darauf abzielt, interessierte Schweizer Akteure zu kontaktieren, welche an der Konferenz in Tel Aviv teilnehmen und von der technologischen Expertise und den Werkzeugen Israels profitieren, um ihr eigenes Unternehmen in der Schweiz zu entwickeln. Wir unterstützen jedoch nicht nur Delegationensreisen nach Israel, sondern laden auch israelische Politik- und Wirtschaftsvertreter in die Schweiz ein. Wir hatten die Möglichkeit, viele vielversprechende israelische Start-ups zum Swiss Innovation Forum 2017 einzuladen. Ausserdem konnte ich als Botschafter an der Veranstaltung "Synergy 2017" des Schweizerischen Gewerbeverbands im Kursaal in Bern vorstellen, was die israelische Wirtschaft zu bieten hat.

    Wir werden weiterhin in der Schweiz präsent sein und als Kontaktpunkt und Initiator Präsenz zeigen. Anfang des Jahres organisiert die Handelskammer Schweiz-Israel die erste Investment-Tagung für medizinisches Cannabis (MedCann). MedCann ist einer der bedeutendsten Wachstumsmärkte des 21. Jahrhunderts. Die Veranstaltung wird der Schweizer Öffentlichkeit Israels führendes MedCann-Ökosystem, bahnbrechende Forschung und vielversprechende Kooperationsmöglichkeiten präsentieren. Die Tagung ist auch ein guter Ausgangspunkt, um Schweizer Unternehmen der Gesundheitsbranche für die MEDinIsrael-Konferenz zu begeistern, die im März 2019 in Israel stattfinden wird. Die Botschaft freut sich auf eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Israel in den kommenden Jahren und wünscht Ihnen frohe Feiertage und ein guten Start ins 2019!

    https://www.tachles.ch/artikel/schweiz/israel-und-die-schweiz-eine-partnerschaft-fuer-innovation​