70 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und der Schweiz

70 Jahre diplomatische Beziehungen Israel-Schweiz

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    Der israelische Minister für auswärtige Angelegenheiten und Geheimdienste, Israel Katz, besuchte diese Woche die Schweiz, um das 70-jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen unseren Ländern zu feiern.​

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    Die Feier fand am Montag, dem 2. September, in einer gemeinsamen Festveranstaltung der israelischen Botschaft in Bern und des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) im KKL statt.

    Bundesrat Ignazio Cassis begrüsste Minister Katz bei seiner Ankunft in Luzern. Die beiden nahmen gemeinsam am Jubiläumsempfang teil und hielten Reden. Seine Exzellenz Israel Katz betonte die ausgezeichneten Beziehungen, die in den letzten 70 Jahren zwischen Israel und der Schweiz aufgebaut wurden, und das starke Wachstum der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit (siehe weiter unten seine Rede).

    Im Anschluss an die Reden führten die Minister bilaterale Gespräche, um regionale Fragen einschliesslich des Iran und die angespannte Lage in Syrien und im Libanon zu erörtern.

    Die Feier wurde mit einem wunderbaren Konzert des Israelischen Philharmonischen Orchesters, eines der besten der Welt, unter der Leitung des phänomenalen Maestro Zubin Mehta gekrönt.

    Im Rahmen seines offiziellen Arbeitsbesuchs traf Minister Katz auch den Bundespräsidenten  Ueli Maurer am Dienstag, dem 3. September. Im Mittelpunkt des Treffens standen bilaterale Fragen, insbesondere die Zusammenarbeit im Finanz-, Wirtschafts- und Innovationssektors.

     

    Rede von Minister Israel Katz

    Bundesrat Dr. Cassis, Leiter der Jüdischen Gemeinden, Maestro Zubin Mehta und das Israelische Philharmonische Orchester, Exzellenzen, meine Damen und Herren, ich bin sehr stolz darauf, heute Abend als israelischer Aussenminister an dieser festlichen und bewegenden Veranstaltung anlässlich des 70-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen Israels zur Schweiz hier zu sein.

    Als Sohn von Holocaust-Überlebenden - mein Vater Meir ist vor 12 Jahren gestorben und meine Mutter Malka vor kurzem - hat dieses Ereignis für mich eine besondere Bedeutung.

    Meiner Meinung nach verbindet das heutige Ereignis Vergangenheit und Gegenwart.

    Es verbindet die schmerzhafte Vergangenheit mit dem gegenwärtigen Optimismus des jüdischen Lebens in Europa.

    Für mich bringt die Aufführung des Israelischen Philharmonischen Orchesters, eines der besten der Welt, unter der Leitung des wunderbaren Maestro Zubin Mehta, all dies zusammen.

    Exzellenz, Herr Dr. Cassis, ich möchte Ihnen meine tiefe Anerkennung dafür aussprechen, dass Sie diese festliche Veranstaltung gemeinsam mit uns durchführen und sich persönlich für die Förderung unserer bilateralen Beziehungen einsetzen.

    Unser Dank gilt allen, die heute bei uns zu Gast sind, dem KKL, dem Lucerne Festival und der Stadt Luzern, die uns freundlicherweise empfangen haben. Unser Dank gilt natürlich auch Maestro Zubin Mehta und der Israelischen Philharmonie.

    Liebe Freunde,

    Es ist schwer, an den Zionismus zu denken, ohne an die schönen Städte Basel, Genf, Zürich und Luzern zu denken, wo so viele zionistische Kongresse stattfanden, beginnend mit dem ersten im Jahr 1897.

    Vielleicht waren die Kongresse wegen der schönen Cafés und Strassen Ihrer charmanten Städte so erfolgreich.  Theodor Herzl wusste genau, was er tat.

    Natürlich sind unsere beiden Länder durch mehr als diese Geschichte miteinander verknüpft. Uns verbinden essentielle Werte: Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Eine andere Gemeinsamkeit sind unsere innovativen Kulturen. Unsere Volkswirtschaften basieren auf der wertvollsten aller Ressourcen: den fleißigen und hoch qualifizierten Arbeitskräften.

    In den letzten Jahren hat sich unsere wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit verstärkt, mit vielen hochrangigen Besuchen, darunter ein Treffen zwischen Premierminister Netanyahu und dem ehemaligen Bundespräsidenten Berset im vergangenen Jahr in Davos. Wir haben neue Abkommen unterzeichnet und die Geschäftsbeziehungen entwickeln sich stetig weiter.

    Als Verkehrsminister hatte ich im vergangenen Jahr die Freude, unser neues Abkommen über Luftverkehrsdienste zu unterzeichnen. Wir haben eine enge Zusammenarbeit mit der SBB aufgebaut und die Neuwagen des Haifa "Carmelit" in Israel in Empfang genommen, die wir 2018 in der Schweiz gekauft hatten.

    Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich der jüdischen Gemeinschaft der Schweiz weiterhin Prosperität wünschen.

    Der Staat Israel wird Ihnen im Kampf gegen den Antisemitismus immer zur Seite stehen.

    Wir werden weiterhin zusammenarbeiten, um das Bewusstsein der jüngeren Generationen für den Holocaust zu schärfen.

    In diesem Zusammenhang möchte ich die Mitgliedschaft der Schweiz in der "International Holocaust Remembrance Alliance" und deren Leitung im Jahr 2017 besonders loben.

    Liebe Freunde,

    Die Schweiz ist bekannt für ihr Engagement für den Frieden.

    In unserer Region haben Sie sogar Schleiereulen angeheuert, um den Frieden zu fördern, indem Sie die Zusammenarbeit zwischen Israel, Jordanien und den Palästinensern in einem wichtigen Projekt zur biologischen Schädlingsbekämpfung unterstützen.

    Zudem hat die Schweiz im Laufe der Jahre die Interessen Israels an Orten vertreten, an denen direkte diplomatische Kanäle blockiert waren. Es sagt etwas über gegenseitiges Vertrauen und drückt etwas sehr Tiefgreifendes über Freundschaft aus.

    Wir in Israel sind stolz auf unsere starke Freundschaft mit der Schweiz. Wir sind weiterhin bestrebt, unsere Beziehungen weiter auszubauen.

    Mögen die ersten 70 Jahre unserer bilateralen Beziehungen nur ein Anfang für die Zusammenarbeit und Freundschaft sein, die vor uns liegen.

    Vielen Dank.