Knapp 7,8 Millionen Einwohner hat Israel laut den jüngsten Angaben des Zentralamts für Statistik vom September vergangenen Jahres.
5.874.300 (75,34%) davon sind Juden und 1.600.100 (20,52%) Araber; weitere 323.000 (4,14%) lassen sich keiner der beiden Bevölkerungsgruppen zurechnen.
Die israelischen Araber sind Muslime, Christen oder Drusen.
Muslime
Ende 2010 betrug die muslimische Bevölkerung Israels etwa 1,321 Millionen (knapp 17,2% der Bevölkerung insgesamt).
Jeder fünfte Muslim in Israel lebt in der Hauptstadt – Jerusalem ist die Stadt mit den meisten muslimischen Einwohnern (272.000, 34,5% der Einwohner der Stadt), in großem Abstand gefolgt von Rahat (53.000), Nazareth (50.500) und Umm al-Fahm (47.300).
Muslimische Frauen in Israel bekommen durchschnittlich 3,8 Kinder – 2000 waren es noch 4,7 Kinder pro Frau gewesen. Muslimische Frauen bekommen damit mehr Kinder als andere Bevölkerungsgruppen in Israel, so bekommen jüdische Frauen im Schnitt drei Kinder, drusische 2,5 und christliche 2,1 Kinder. Auch im Vergleich zu muslimischen Frauen in einigen muslimisch geprägten Ländern ist die Geburtenrate von Musliminnen in Israel relativ hoch: Syrische muslimische Frauen bekommen im Schnitt 3,2 Kinder, ägyptische 2,9 und türkische und libanesische muslimische Frauen bekommen 2,1 Kinder.
Die El-Jazzar-Moschee in Akko (Foto: Martin VMTL)
Die Arbeitslosenquote liegt unter Muslimen bei 9,2% (Juden 6,5%).
40% aller berufstätigen muslimischen Frauen arbeiten im Erziehungssektor. Beinahe ein Viertel (23,7%) der Studierenden an Lehrer-Seminaren waren 2010 Muslime.
Ein durchschnittlicher muslimischer Haushalt gibt monatlich 11.527 Shekel (ca. 2.345 Euro) aus (jüdische Haushalte: 13.997 Shekel/2.847 Euro). In muslimischen Haushalten wird mit 23,9% ein größerer Anteil des monatlichen Budgets für Lebensmittel ausgegeben als in jüdischen Haushalten (15,3%).
Der Großteil der Muslime im Alter von 20 Jahren und mehr sind mit ihrem Leben zufrieden – 42% sind “sehr zufrieden”, 45% “zufrieden”. 35% der Juden in Israel sind “sehr zufrieden” mit ihrem Leben.
Mit einer Wachstumsrate von 2,7% (2000 3,8%) ist die muslimische Bevölkerung immer noch die am schnellsten wachsende Gruppe in Israel. Die jüdische Bevölkerung wuchs 2010 um 1,7%, die drusische um 1,8% und die christliche um 0,9%.
Christen
Die christliche Bevölkerung macht ca. 2% der Israelis aus. 2010 waren dies ca. 154.500 Einwohner. Nur etwas mehr als 80% der Christen sind Araber, der überwiegende Rest christliche Ehepartner von Juden, die nach Israel eingewandert sind. Über 50% der Christen in Israel gehören der melkitischen griechisch-katholischen Kirche an. Die zweitgrößte Gruppe sind mit 35% die griechisch-orthodoxen Christen. Darüber hinaus sind zahlreiche andere christliche Konfessionen vertreten.
Seit der Staatsgründung ist der Anteil der Christen an der Bevölkerung gesunken, von 2,89% 1947 auf 2,1% 2010. Dies liegt unter anderem an der relativ niedrigen Geburtenrate (2,2 Kinder pro Familie). Christen in Israel heiraten im Durchschnitt mit 29,1 Jahren, damit sind sie bei ihrer Hochzeit anderthalb Jahre älter als ihre jüdischen Mitbürger.
60% der arabischen Christen in Israel leben in der Region „Nord-Israel“, 14% in Haifa, 11% in Jerusalem, 5,5% in Tel Aviv-Yaffo, 4,8% in der Region „Zentrum“ und 3,1% in der Region „Süden“. Der Großteil der Christen (etwa 75%) lebt in Westgaliläa, unter ihnen viele in Haifa und Nazareth und gemischten Dörfern wie Shfaram und Kfar Yasif. Die beiden letzten christlichen Dörfer im gesamten Nahen Osten sind Ma’aliya und Fassuta in Nordisrael.
Nazareth mit der Geburtskirche (Foto: A. Maalouf)
Mitglieder der christlichen Community in Israel sind überdurchschnittlich gut ausgebildet, dies schlägt sich auch bereits in der Schulbildung nieder. Die Prozentzahl der christlichen Schüler, die jährlich das Abitur ablegen, liegt mit 63% noch über der der jüdischen Schüler (60%) und deutlich über der der muslimischen Schüler (46%). Dies korreliert mit dem generellen Trend, dass Erfolge in der Schulbildung mit der Schulbildung im Elternhaus zusammenhängen.
Auch an den Universitäten und Colleges sind Christen erfolgreich: Ihr Anteil an den israelischen Studierenden insgesamt beträgt 1,8%, dies entspricht in etwa dem Bevölkerungsanteil. Das beliebteste Studienfach bei christlichen Bachelor-Studenten ist mit 11,4% Jura, an zweiter Stelle stehen gesellschaftswissenschaftliche Studiengänge mit 9,3%. 25% der Berufstätigen in der christlichen Community sind in freien akademischen und technischen Berufen tätig – eine Prozentzahl, die der der jüdischen Community nahekommt.
Drusen
Den Drusen kommt in Israel eine besondere Stellung zu, seitdem sie 1957 als religiöse Gruppierung anerkannt wurden und seit demselben Jahr drusische Männer zum Armeedienst verpflichtet sind. Der Anteil der drusischen Offiziere liegt deutlich über ihrem Bevölkerungsanteil.
Grab des Nabi Shu´ayb, heiliger Ort für Drusen (Foto: Almog)
Die drusischen Bevölkerungszentren in Israel stellen der Karmel, Galilläa und die Golanhöhen dar. 2008 gab es 122.000 drusische Israelis. Sie stellten damit 1,7% der Bevölkerung insgesamt und 8,3% der arabischen Bevölkerung.
Die größte drusische Bevölkerung hat mit 22.000 Einwohnern die Gemeinde “Ir ha-Karmel”.
2007 lag die Geburtenrate bei 2,5 Kindern pro Frau.
Auf der Collage am Anfang des Artikels sind zu sehen:
Hasseen Faris, hoher Offizier des Grenzschutzes; Klara Huri, Schauspielerin; Rafiq Halabi, Journalist im Zweiten Programm; Ralib Majadla, erster arabischer Minister, heute Knessetabgeordneter; Niral Qarantinji, Gewinnerin der zweiten Staffel der Castingshow „Dugmaniot“ (Models); Mira Awwad, Sängerin und Schauspielerin; Sayed Kashua, Schriftsteller, der auf Hebräisch schreibt; Ranya Joubran, erste arabischer Kadettin im diplomatischen Dienst; Salim Joubran, Richter am Obersten Gerichtshof und Vater von Ranya; Rana Rasslan, 1999 erste arabische Miss Israel; Miriam Toukan, über viele Runden erfolgreiche Teilnehmerin der Castinshow „Kochav nolad“ (Ein Star wurde geboren); Ahmad Tibi, Knessetabgeordneter und 2001 Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten; Ayoub Qara, amtierender stellvertretender Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas; Haneen Zouabi, Knessetabgeordnete und Passagierin auf der „Mavi Marmara“; Emile Habibi, Schriftsteller und Knessetabgeordndeter.
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