Die Anschläge der Hisbollah: Dahinter steckt der Iran

Die Anschläge der Hisbollah

  •   Dahinter steckt der Iran
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     : AP
     
     
    ​Von Reuven Berko, Israel Hayom, 14.02.12
     
    Vier Jahre sind vergangen seit Imad Mourniya, hochrangiges Mitglied der Hisbollah, getötet wurde. Hassan Nasrallah, der Anführer der Hisbollah, hat Israel für die Tötung des Superterroristen auf syrischem Boden verantwortlich gemacht und versprochen, den Toten zu rächen. Dieses Versprechen hat bisher noch keine "dramatischen" Folgen gehabt.
     
    Doch die Anschläge von gestern in Neu-Delhi und Tiflis und zuvor in Bangkok stehen nicht nur in Zusammenhang mit dem Rachefeldzug für Imad Mourniya. Es scheint vielmehr, als zeugten die Vorfälle von vermehrter Instabilität und wachsender Verzweiflung im Iran und in Syrien. Der zunehmende Druck auf den syrischen und iranischen Patron bedroht die Hisbollah in ihrer Existenz. Sie hat erst kürzlich gewarnt, dass sie zur Rettung des syrischen Regimes eine Konfrontation mit Israel forcieren werde.
     
    Die Anschläge, die anscheinend durch die Hisbollah durchgeführt wurden, deuten darauf hin, dass die Organisation hier im Auftrag ihrer Herren eine alte Schuld tilgt. Die letzten Anschläge richteten sich gegen israelische Ziele in anderen Ländern und nicht auf die Konfrontationslinie mit Israel. Einerseits weist dies auf die Abschreckungskraft hin, die Israel seit dem Zweiten Libanonkrieg gewonnen hat. Andererseits zeugt die Verschiebung der Angriffsziele davon, dass die Organisation fähig ist, in nächster Zukunft die Infrastruktur ihrer Helfershelfer auch gegen europäische und amerikanische Ziele überall in der Welt zu aktivieren.
     
    In Sicherheitskreisen weltweit ist bereits seit längerem bekannt, dass die Hisbollah eine Infrastruktur für Anschläge in Afrika, Europa, Südamerika und anderen Staaten aufgebaut hat für den "entscheidenden Tag" – der wohl gekommen ist. Die drei letzten Anschläge sollten eine Warnung an die Sicherheitsapparate der westlichen Welt sein. Sie belegen die Fähigkeit und die Bereitschaft der Hisbollah, Terroranschläge aufeinander abzustimmen, die Kampfzone der Konfrontation mit Israel und dem Westen auszuweiten und Anschläge in Staaten auszuführen, in denen schiitische Gemeinden leben – denn so kann sie Helfer vor Ort rekrutieren.
     
    Je mehr die Interessen des Irans, der Hisbollah und des syrischen Regimes bedroht sind und die Stunde der Wahrheit näherrückt, muss mit einer Eskalation der Anschläge gegen israelische, westliche und amerikanische Ziele gerechnet werden. Diese Anschläge sind Teil des iranischen Kampfes, dessen Eskalationsstrategien auch in der Straße von Hormus deutlich werden.
     
    Sowohl die Konfrontation mit dem Iran als auch die Strafen gegen die Hisbollah erfordern eine internationale Zusammenarbeit und sind nicht nur eine israelische Angelegenheit.
     
    Man kann davon ausgehen, dass die Hisbollah weiß, dass derjenige, der Mourniya in Syrien getötet hat, ihr überall und zu jedem Zeitpunkt empfindlichen Schaden zufügen kann.

    Der Autor ist Dozent an der Universität Haifa.
     
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