Islam in Israel

Islam und Muslime in Israel

  •  
     
    Bereits in der Unabhängigkeitserklärung von 1948 heißt es:
     
    Der Staat Israel „wird all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen. Er wird Glaubens- und Gewissensfreiheit, Freiheit der Sprache, Erziehung und Kultur gewährleisten, die Heiligen Stätten unter seinen Schutz nehmen […]“
     
    -          Israel ist die Heimat von etwa 1.454.000 Muslimen, die alle staatsbürgerlichen Rechte genießen

    -          Hebräisch und Arabisch sind die offiziellen Sprachen des Staates Israel

    -          Die meisten arabischen Bürger Israels sind Muslime, vor allem Sunniten. Angehörige anderer Glaubensrichtungen sind Schiiten, Alawiten, Ahmadiyya, Sufis und Shzaliyya. Der Islam ist die Religion mit den zweitmeisten Angehörigen nach dem Judentum.

    -          Juden machen etwa 75,4% der Bevölkerung aus, Muslime 16,9%, Christen 2,1%, Drusen 1,7%. Die übrigen knapp vier Prozent haben gar keines oder ein anderes religiöses Bekenntnis, dazu gehören etwa die in Israel lebenden Bahai.

    -          Die muslimische Bevölkerung in Israel hat sich seit Staatsgründung etwa verzehnfacht; 1948 waren es 156.000 Muslime, heute sind es 1.454.000.

    -          Es gibt mehr als 400 Moscheen in Israel, 73 davon befinden sich in Jerusalem. Die Zahl der Moscheen in Israel hat sich seit 1988 etwa verfünffacht, damals gab es nur etwa 80 Moscheen.

    -          Etwa 300 Imame und Muezzine erhalten ihre Gehälter von der israelischen Regierung. Israel stellt die Korane zur Verfügung, die in Moscheen verwendet werden und finanziert arabische Schulen und viele islamische Schulen und Colleges. Solche Schulen unterrichten Islamstudien und Arabisch, ebenso wie das allgemeine Curriculum des israelischen Erziehungsministeriums.

    -          Im Jahr 2015 hat die israelische Regierung ein Budget von 10-15 Millionen Shekel (etwa 2,29 – 3,34 Millionen Euro) für einen Fünfjahres-Plan zur Entwicklung des arabischen Sektors in Israel bewilligt.

    -          Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft werden Heirat und Scheidung nach islamischem Recht geregelt. Acht regionale islamische Gerichte und ein nationales Berufungsgericht sind in Israel unter der Oberaufsicht des Justizministeriums tätig.

    -          Muslime sind sehr aktiv an den israelischen Hochschulen, es gibt etwa 26.000 muslimische Hochschulstudierende. 2014 waren etwa 21% der B.A.-Studierenden am renommierten Haifaer Technion Araber, 2001 waren es lediglich 11%. Dies entspricht in etwa dem arabischen Bevölkerungsanteil.

    -          Einige Muslime dienen auch in den Israelischen Verteidigungsstreitkräften; 2015 waren es etwa 1.700, die meisten von ihnen sind Beduinen.

    -          Mit 69% lebt der überwiegende Teil der Muslime im Norden des Landes, in Galiläa und Haifa. Etwa 20% leben in und um Jerusalem, und 11% der israelischen Muslime sind Beduinen, die vor allem im Süden, im Negev und der Region um Beer Sheva leben.

    -          Jedes Jahr dekoriert die Jerusalemer Stadtverwaltung die Straßen der Stadt während des Ramadan und veranstaltet dutzende Events für die Öffentlichkeit.

    -          Die Stadtverwaltung lässt überdies während des Ramadan jeden Tag jeweils zu Sonnenaufgang und -untergang einen Schuss aus einer historischen Kanone abfeuern, um Beginn und Ende der Fastenzeit anzukündigen.

    -          Muslimische Arbeitnehmer können während des Ramadan frei nehmen, die Arbeitsbedingungen sind an ihre Bedürfnisse während des Fastens angepasst. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte nehmen ebenfalls während Manövern während des Ramadan auf muslimische Soldaten Rücksicht.

    -          Das Museum für Islamische Kunst in Jerusalem verfügt über eine der beeindruckendsten Sammlungen islamischer Kunst weltweit; das Islamische Museum auf dem Tempelberg in der Altstadt von Jerusalem hat 600 Exemplare des Koran aus verschiedenen Perioden.

    -          Die Dachorganisation Interreligiöser Koordinationsrat in Israel (ICCI) bietet seit beinahe drei Jahrzehnten Programme an, die Dialog, Bildung und gegenseitiges Verständnis zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Religionsgemeinschaften in Israel fördern sollen. Mehr als 70 muslimische, christliche und jüdische Institutionen, darunter jüdisch-arabische Organisationen, Universitäten und Museen bilden diesen Rat.
     
    (Außenministerium des Staates Israel, 09.06.16)