Der Holocaust-Gedenktag „Yom Hashoah“ ist der nationale israelische Gedenktag für die sechs Millionen Juden, die im Holocaust ermordet wurden. Die Feierlichkeiten beginnen nach der jüdischen Tradition mit Sonnenuntergang am 27. Nissan des hebräischen Kalenders und enden mit dem darauffolgenden Abend. An diesem Tag bleiben die Vergnügungsstätten in Israel geschlossen. Im ganzen Land finden Gedenkveranstaltungen statt. Die zentralen Gedenkfeiern am Abend und Morgen finden in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem statt und werden im Fernsehen live übertragen. Im Beisein des Staatspräsidenten, Ministerpräsidenten, Überlebenden sowie deren Kindern und Familien nimmt die Öffentlichkeit an der Eröffnungszeremonie in Jerusalem teil, bei der sechs Fackeln entzündet werden. Die Fackeln erinnern an die sechs Millionen ermordete Juden.
Am folgenden Morgen beginnt die Veranstaltung in Yad Vashem mit dem Heulen der Sirenen (2 Minuten) im gesamten Land. Während des Signals kommt die Arbeit in ganz Israel zum Stillstand. In den Straßen bleiben Passanten stehen. Autofahrer halten ihren Wagen am Straßenrand an, um im Stillen den Opfern des Holocausts die Ehre zu erweisen. Im Mittelpunkt der folgenden Zeremonie steht die Kranzniederlegung zu Füßen der sechs Fackeln in Yad Vashem durch Persönlichkeiten und Vertreter der verschiedenen Gruppen von Überlebenden und Institutionen. Auch in anderen Gedenkstätten in Israel wie dem Kibbuz der Ghettokämpfer (Kibbuz Lochamei HaGhetta’ot) und Kibbuz Yad Mordechai (benannt nach dem Anführer des Aufstands im Warschauer Ghetto, Mordechai Anilevich), finden Gedenkveranstaltungen statt, desgleichen in Schulen, Armeestützpunkten und Behörden.
Die Fernseh- und Radioprogramme übertragen während des ganzen Tages Sendungen über den Holocaust. In den vergangenen Jahren haben auch andere Staaten und jüdische Gemeinden in der Welt den Yom Hashoa am 27. Nissan als Holocaust-Gedenktag übernommen.