Yoram Kaniuk verstorben

Yoram Kaniuk verstorben

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    Der Schriftsteller Yoram Kaniuk ist am Samstag im Alter von 83 Jahren verstorben. Kaniuk wurde 1930 in Tel Aviv geboren und gehörte zu den wichtigsten, aber auch umstrittensten Schriftstellern Israels. Internationale Bekanntheit erlangte er unter anderem durch den Roman „Adam Hundesohn“ (1968).
     
    2001 erschien das Buch „Der letzte Berliner“, eine Sammlung von Berichten über seine Reisen nach Deutschland, angefangen 1985 bis Ende der 1990er Jahre. Das Buch ist eine Auseinandersetzung mit dem Land der Täter, gleichzeitig das Land, in das sein Vater als junger Mann aus Galizien gelangte und aus dem er später in das damalige Britische Mandatsgebiet Palästina auswanderte. Der Band erschien zunächst auf Deutsch und erst drei Jahre später, 2004, auf Hebräisch.
     
    Präsident Shimon Peres schrieb in einem Beileidsbrief an die Familie Kaniuks:
     
    „Der Tod Yorams ist ein großer Verlust für die Welt der Literatur, der Kultur und des Intellekts in Israel. Er hat auf seine einzigartige Weise auf Israel geblickt und das Land mit Talent und einem menschlichen Schreibstil beschrieben, der voll von Mitgefühl und gleichzeitig Wildheit war.
     
    Er hatte niemals Angst davor, vom vorgezeichneten Weg abzuweichen und hat nie die innere, originelle, mutige und scharfsinnige Wahrheit verlassen, die ihn leitete, auch wenn sie nicht zum Konsens passte. Seine Bücher werden das Volk auch nach seinem Tod noch lange begleiten.“
     
    Ministerpräsident Netanyahu erklärte zum Tode Kaniuks bei der wöchentlichen Kabinettssitzung:
     
    „Er hat vielen Aspekten der israelischen und jüdischen Erfahrungswelt Ausdruck verliehen. Er hat mich oft scharf kritisiert, doch ich muss sagen, dass er auch ein sehr talentierter Schriftsteller mit beeindruckenden literarischen Fähigkeiten war […].“
     
    (Haaretz/Präsidialamt/Amt des Ministerpräsidenten, 09.06.13)
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