Sukkot ist eines der drei Feste, die bis ins Jahr 70 n.d.Z.
mit großen Pilger- und Wallfahrten zum Jerusalemer Tempel gefeiert
wurden und daher als die Wallfahrtsfeste bekannt sind. Sukkot erinnert
an den Auszug aus Ägypten (13. Jh. v.d.Z.), außerdem wird für eine
reiche Ernte gedankt.
In einigen Kibbuzim wird Sukkot als Chag Ha-Asif (Erntefest) gefeiert. Hier stehen dann Themen wie das zweite Einbringen des Getreides und die Ernte der Herbstfrüchte, der Beginn des landwirtschaftlichen Jahres und der erste Regen im Mittelpunkt.
Während der fünf Tage zwischen Jom Kippur und Sukkot errichten Zehntausende von Haushalten und Geschäften Sukkot
– Laubhütten, in denen man vorübergehend lebt und vor allem die
täglichen Mahlzeiten einnimmt. Diese Laubhütten sind jenen Hütten
nachgebildet, in denen die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten in der
Wüste lebten. Auch werden Palmwedel, Zitrusfrüchte (Etrogim),
Myrten- und Weidenzweige erworben, die für den Ritus der Festgebete an
Sukkot als Schmuck unverzichtbar sind. Im ganzen Land errichtet man
Laubhütten auf Parkplätzen, Hausdächern, Rasenanlagen und öffentlichen
Plätzen. Jede Militärbasis hat ihre Laubhütte. Einige Israelis
verbringen das Fest und die folgenden sechs Tage in ihrer Laubhütte.
Nach
dem eigentlichen Festtag wird das Laubhüttenfest gemäß der Thora (Lev.
23,36) für weitere sechs Halbfeiertage fortgesetzt. Während dieser Woche
– jeder Tag ist halb Alltag und halb Festtag – sind die Schulen
geschlossen, zahlreiche Geschäfte und Firmen schließen gänzlich oder
sind halbtags geöffnet. Viele Israelis verbringen diese Tage an Sukkot
oder Pessach an den Erholungsorten im ganzen Land.
Die Woche nach dem Laubhüttenfest und somit dieser gesamte Festtagszyklus enden mit Shmini Atzeret, der "heiligen Versammlung am achten Tag" (Lev. 23,36), der mit Simchat Thora, dem Thorafreudenfest, verbunden wird.
Die
Feiern an Shemini Atseret/Simchat Thora konzentrieren sich auf die
Thora – die Fünf Bücher Mose. Das Fest ist dafür bekannt, dass
öffentlich mit den Thorarollen im Arm getanzt wird. An Simchat Thora
werden Schluss und Anfang der Thora gelesen, damit kommt der
Jahreszyklus der Thoralesungen zu einem Abschluss und wird sogleich
wieder aufgenommen. Nach Sonnenuntergang richten viele Gemeinden meist
unter freiem Himmel weitere Festaktivitäten aus, die nicht mehr durch
die rituellen Bestimmungen des Feiertages eingeschränkt werden.