Zusammenarbeit der Gedenkstätte Yad Vashem mit deutschen Bildungseinrichtungen

Zusammenarbeit von Yad Vashem und KMK

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    Der israelische Bildungsminister Shain Piron empfing gestern in Jerusalem die Delegation der Kultusministerkonferenz unter der Leitung des KMK-Präsidenten Stephan Dorgeloh. Im Mittelpunkt des Treffens stand die Unterzeichnung einer wegweisenden Erklärung für die Zusammenarbeit der Gedenkstätte Yad Vashem mit der Kultusministerkonferenz und deutschen Bildungseinrichtungen. Damit wurde zum ersten Mal eine länderübergreifende Zusammenarbeit der beiden Seiten vereinbart, die über die schon bestehenden Vereinbarungen zwischen Yad Vashem und einzelnen Bundesländern hinaus geht, und die einen besonderen Schwerpunkt auf die Fortbildung von Lehrern und die Ausbildung von Lehramtsstudenten in Deutschland legt.
     
    KMK-Präsident Dorgerloh sagte: „Es bleibt unser tiefempfundenes Anliegen, das Andenken an die Shoa gerade auch bei jungen Menschen und künftigen Generationen zu bewahren, um sie dafür zu sensibilisieren, dass Menschenrechte, Toleranz und Demokratie Werte sind, die es täglich auf das Neue zu verteidigen gilt, und die Denken und Handeln jedes Einzelnen prägen müssen. Die Geschichte des Holocaust muss in den deutschen Schulen weiter vertieft werden –insbesondere vor dem Hintergrund, dass es immer weniger Zeitzeugen gibt, die ein authentisches Bild vermitteln können. Sie wird damit zu einem selbstverständlichen Teil der Erinnerungskultur. Zugleich ist uns sehr daran gelegen, im Schulunterricht beider Länder ein zeitgemäßes Bild von der Politik, Gesellschaft, Religion und Kultur aufzuzeigen.“
     
    Die Erklärung wurde neben den Ministern Stephan Dorgerloh und Shai Piron auch vom Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem unterzeichnet. Zu den gemeinsamen Zielen heißt es darin, man wolle „eine ständige und umfassende Zusammenarbeit mit dem Ziel fördern, Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden Unterricht über die Geschichte des jüdischen Vorkriegslebens in Europa sowie des Holocaust in einer altersangemessenen und wirksamen Weise im Rahmen von Bildungsinstitutionen in ganz Deutschland angedeihen zu lassen.“
     
    Konkret bedeutet dies: „die Übermittlung und den Austausch von Informationen und Gedanken zwischen Yad Vashem und deutschen pädagogischen Einrichtungen, Hochschulen, Holocaust-Gedenkstätten, Museen und Organisationen in allen sechzehn Ländern in der Bundesrepublik Deutschland zu fördern; die professionelle Entwicklung von Programminhalten für deutsche Pädagogen, insbesondere aus denjenigen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland, die noch keine professionelle Arbeitsbeziehung mit Yad Vashem pflegen, zu fördern; die Möglichkeit der koordinierten Ausrichtung einer Konferenz über Lehrmethoden in Bezug auf den Holocaust und jüdisches Vorkriegsleben zu prüfen; den Unterricht zum Thema Holocaust in den Lehrplänen aller sechzehn Länder in der Bundesrepublik Deutschland weiter zu verankern.“

    Den Wortlaut der gesamten Erklärung finden Sie hier:
    http://bit.ly/YadVashem-KMK
     
    An dem Gespräch mit Bildungsminister Shai Piron nahmen neben Minister Dorgerloh unter anderem auch Ministerin Dr. Martina Münch (Brandenburg), Senator Ties Rabe (Hamburg) und Staatsministerin Brunhild Kurth (Sachsen) teil. Weitere Themen waren neben der Erklärung mit Yad Vashem die Vermittlung eines zeitgemäßen Bildes von Israel im deutschen Schulunterricht, die Förderung des deutsch-israelischen Schüler-, Jugend- und Lehreraustausches, die deutsch-israelische Schulbuchkommission, die Umwelterziehung und der Austausch über gemeinsame Wertvorstellungen und bildungspolitische Maßnahmen für die Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in beiden Ländern.
     
    (Botschaft des Staates Israel/Presseerklärung KMK, 23.10.13)
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     copyright: Bildungsministerium
    Minister Dorgerloh, Minister Piron und Avner Shalev bei der Unterzeichnung (Foto: Bildungsministerium)