Tel Aviv ist bekannt für seine Strände und das
Nachtleben, seit kurzem aber ist die Stadt um eine Attraktion reicher: In der
vergangenen Woche wurde das neue Naturkundemuseum eröffnet! Der über 9.000 qm
Ausstellungfläche umfassende nach dem Vorbild der Arche Noah gestaltete Bau hat
zwar zunächst nur für eine Testphase geöffnet, präsentiert sich aber schon
jetzt als aufregender Ort, an dem es einiges zu entdecken gibt.
Fün
feinhalb Millionen Exponate zeigt das größte Naturkundemuseum
des Nahen Ostens, das sich in unmittelbarer Nähe des Campus der Universität Tel
Aviv befindet. Die wichtigsten Themen der Dauerausstellung sind die ökologische
Vielfalt Israels an der Schnittstelle zwischen drei Kontinenten und die
Auswirkungen, die etwa Stadtentwicklung, Klimawandel und menschengemachte
Wüstenbildung auf die Ökosysteme der Region.
Als
wichtigstes Ziel definieren die Kuratoren die
Steigerung des öffentlichen Bewusstseins für Natur und Umw
elt.
„Der Nahe Osten stellt eine echte Lücke dar, wenn es
um das Wissen über Artenvielfalt und naturkundliche Sammlungen geht“, so Tamar
Dayan, Professorin für Säugetierkunde an der Universität Tel Aviv und Leiterin
des Museums. „Wir glauben, dass es eine internationale Gemeinschaft gibt, die
wissen möchte, was hier vor sich geht.“
Das Museum zeigt acht Dauerausstellungen mit Tausenden
von Exponaten aus nationalen naturkundlichen Sammlungen, die zuvor ausschließlich
Forschenden an der Universität Tel Aviv zugänglich waren und aus anderen Museen
in Israel, sowie eine Sonderausstellung.
Traditionelle Dioramen und innovative interaktive
Displays erstrecken sich über mehrere Stockwerke, die über Gänge ohne Treppen
mit einander verbunden sind.
E
ine der im Museum ausgestellten Sammlungen wurde
durch den deutschen Zoologen und katholischen Priester Ernst Johann Schmitz
angelegt, der von 1908 an bis zu seinem Tod 1922 in Jerusalem, Tabgha und Haifa
lebte. In der Ausstellung „Schätze der Artenvielfalt“ werden Exponate aus
seiner Sammlung präsentiert, darunter den letzte Bär des Heiligen Landes von
1916, einen asiatischen Geparden von 1911 und das letzte Krokodil aus dem Fluss
Taninim – alle diese Arten sind in Israel ausgestorbe
n.
Die Dauerau
sstellungen heißen etwa „Menschliche
Einflüsse“, „Käfer und mehr“, „Leben im Dunkeln“, „Israelische Landschaften“
und „Was macht und zum Menschen?“
.
Da
s Museum für Naturkunde – ein Muss für den nächsten Israel-Besuch.
(Israel 21c, 05.07.18)