Außenminister
Yair Lapid und die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock haben am
Donnerstag (20. Januar 2022) eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie
die einvernehmliche Verabschiedung der UN-Resolution über die Leugnung und
Verfälschung des Holocaust begrüßen:
„Wir begrüßen die
heutige Verabschiedung (im Konsens) der UN-Resolution über die Leugnung und
Verfälschung des Holocaust. Diese Initiative wurde gemeinsam von Israel und
Deutschland eingebracht.
Wir sind äußerst
besorgt über die dramatische Zunahme von Holocaust-Leugnung, -Verzerrung und
-Revisionismus sowie über das Phänomen der Vergleiche zwischen politischen
Kontroversen und dem Holocaust, das wir in letzter Zeit beobachten konnten.
Solche Vergleiche
stellen eine Verzerrung der Geschichte dar und eine Ungerechtigkeit gegenüber
den Männern, Frauen und Kindern, die ihrer Rechte beraubt, verfolgt und
ermordet wurden.
Diese Vergleiche
sind Ausdruck von Antisemitismus und stehen in direktem Gegensatz zur
Definition von Antisemitismus der Internationalen Allianz zur Bewahrung des
Holocaust-Gedenkens (IHRA) und zur Definition von Holocaust-Leugnung und
Verfälschung des Holocaust-Gedenkens dieser Organisation. Sie säen Vorurteile
und Feindseligkeit in einer Weise, die letztlich die Gesellschaft, in der wir
leben, bedroht.
Die Förderung des
Holocaust-Gedenkens und der Holocaust-Gedenkpädagogik sowie die Bekämpfung von
Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit sind für unsere Regierungen
und für beide Völker eine Priorität.
Wir haben die
Pflicht, uns an die zunehmenden Phänomene des Holocaust-Revisionismus, der
Leugnung und Verzerrung des Holocaust, sowohl online als auch offline, zu
erinnern, sie zu untersuchen und zu bekämpfen. In diesem Beschluss werden die
Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen, ihre Agenturen sowie
privatwirtschaftliche Einrichtungen wie Technologieunternehmen aufgefordert,
aktiv gegen den beunruhigenden Trend der Leugnung und Verfälschung des
Holocaust vorzugehen, Bildung und Forschung zu fördern und die Erinnerung an
den Holocaust zu pflegen.
Diese
Entscheidung ist ein wichtiger Beitrag und kommt zum richtigen Zeitpunkt, um
dem Antisemitismus entgegenzutreten, und stellt für uns eine gemeinsame
moralische Verpflichtung dar.
Heute, am 20.
Januar 2022, begehen wir den 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz. Diese
Konferenz legte den Grundstein für die systematische Verfolgung und Ermordung
der Juden in ganz Europa.
Wir haben die
Pflicht gegenüber allen Opfern und Überlebenden, niemals zu vergessen. Wir
übernehmen die Verantwortung für die Bewahrung und den Schutz der historischen
Fakten des Holocausts, der zur Vernichtung eines Drittels des jüdischen Volkes
sowie von Angehörigen anderer Minderheiten führte.
Der Holocaust
wird für immer als Warnzeichen für alle vor der Gefahr dienen, die von Hass,
Intoleranz, Rassismus und Vorurteilen ausgeht.
Die heutige
Verabschiedung dieser Resolution im Konsens beweist eindeutig, dass die
Leugnung des Holocaust ein Thema ist, bei dem sich die internationale
Gemeinschaft einig ist. Wir sind entschlossen, das Andenken an die Opfer zu
bewahren und dafür zu sorgen, dass sich die Schrecken der Vergangenheit niemals
wiederholen.“
(Außenministerium des Staates, 20.01.2022)
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