Infolge der Anschlagsserie auf Israelis in den
vergangenen Wochen richtete sich Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen,
Ron Prosor, mit einem Brief an die UN:
„Exzellenz,
heute hat sich südlich von Nablus ein palästinensischer
Terrorist an israelische Sicherheitskräfte gewandt und um Wasser gebeten. Er erklärte,
dass er sich nicht wohl fühle. Als sie ihm sagten, dass er näher kommen solle, holte
er ein Messer hervor und stach auf einen Soldaten ein.
Am 15. August, vor zwei Tagen erst, wandte sich ein
Palästinenser an einen israelischen Soldaten und bat ihn um Wasser. Als der
Soldat ihm welches reichte, griff der Terrorist ihn mit einem Messer an. Später
am gleichen Tag stach ein anderer Palästinenser auf einen Soldaten ein, als
dieser eine Routineüberprüfung vornahm.
Solche Angriffe sind Teil eines besorgniserregenden neuen
Musters. Es zeichnet sich dadurch aus, dass diejenigen, die Israelis töten
wollen, deren Menschlichkeit ausnutzen.
Am 19. Juni dieses Jahres habe ich Ihnen von einem
Palästinenser berichtet, der zwei fünfundzwanzigjährige Zivilisten aus nächster
Nähe angeschossen hatte. Einer von ihnen wurde dabei getötet. Der Terrorist machte
seine Opfer auf sich aufmerksam, indem er sie um Hilfe bat. Dann zog er eine
Waffe aus seiner Tasche hervor und schoss kaltblütig auf sie.
Angriffe dieser Art sind besonders abscheulich, weil sie
das natürliche Bedürfnis der Menschen, ihren Mitmenschen in Not zu helfen, ausnutzen,
um sie zu töten. Diese Taten kann kein anständiger Mensch tolerieren.
Angriffe dieser Art sind außerdem besonders
gefährlich. Und dies nicht nur, weil sie eine ernste Gefahr für Israelis
darstellen. Sie schaden zudem auch jenen Palästinensern, die wirklich Hilfe
benötigen.
Wir haben vor Kurzem erfahren, dass Ahmad Najar, der
den Mord an Malachi Rosenfeld am 29. Juni dieses Jahres plante, Geld, welches
ihm die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) zahlte, dafür nutzte, die Tatwaffe
zu kaufen und die Männer, die den Mord begangen, zu trainieren. Das Geld erhielt
er für seine Zeit in einem israelischen Gefängnis, wo er für den Mord an sechs
Israelis im Jahr 2004 einsaß.
Wieder einmal versagt die palästinensische Führung
darin, Verantwortung zu übernehmen. Sie lehnt es nicht nur ab, die Angriffe zu
verurteilen, sondern sie finanziert gar diejenigen, die in Gefängnissen inhaftiert
sind, weil sie solche Attacken ausgeführt haben.
Ich rufe den Sicherheitsrat dazu auf, die jüngste Anschlagsserie
unmissverständlich und klar zu verurteilen. Ich bitte Sie, die Palästinensische
Autonomiebehörde öffentlich aufzufordern, diejenigen, die für solche Angriffe verantwortlich
sind, zu verurteilen, und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um zukünftige
Angriffe zu verhindern.
Eine baldige und klare Äußerung des Sicherheitsrates ist entscheidend, um eine
Verschlimmerung der Lage und weiteres Leiden zu verhindern.“
(MFA, 17.8.2015)