Die Tschechische Republik, die Slowakei und Israel gedenken heute der 25-jährigen Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Diese war nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs möglich geworden. Die Beziehungen befinden sich heute, 25 Jahre später, auf einem hohen Niveau, das die tiefen Wurzeln der tschechisch-jüdischen und der slowakisch-jüdischen Beziehungen reflektiert.
Der erste Präsident der Tschechoslowakei, Tomáš G. Masaryk, war das erste Staatsoberhaupt, das vorstaatliche zionistische Institutionen und Projekte im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina besuchte. Auch in seinen theoretischen Arbeiten unterstützte er den jüdischen Staat.
Die Tschechoslowakei war auch eines der ersten Länder, die den neugegründeten Staat Israel beinahe sofort nach seiner Ausrufung anerkannten. Ebenso stand die Tschechoslowakei Israel in seinen frühen Tagen im Kampf um seine Existenz zur Seite. Leider führte der feste Griff des stalinistischen Systems bald zu einem faktischen Einfrieren der Beziehungen, die 1967 ganz aufgekündigt wurden.
Man kann daher sagen, dass die drei Nationen mehr als vier Jahrzehnte darauf gewartet haben, „Normalität“ etablieren zu können. Leider ist es nicht möglich, die verlorene Zeit wieder zurückzugewinnen, doch die Entwicklung positiver Beziehungen, die sich in den vergangenen 25 Jahren in beinahe allen Bereichen vollzogen hat, entschädigt ein wenig für den vorangegangenen Verlust.
Die Tschechische Republik und die Slowakei haben enge Kontakte nach Israel auf zivilgesellschaftlicher Ebene, ebenso sind die Kontakte im Tourismus, der Kultur, der Wirtschaft, der Wissenschaft, im Bereich der Innovationen, Startups und Forschung und Entwicklung äußerst intensiv. Darüber hinaus gibt es häufige Konsultationen zwischen den Regierungen. Die drei Länder teilen auch Werte, Sorgen und Interessen im Bereich der internationalen Politik. Des Weiteren stehen sie gemeinsam gegen Antisemitismus in all seinen Formen.
Sollte man das vergangene Vierteljahrhundert in einem kurzen Eindruck zusammenfassen, so kann man sagen, dass in dem Moment, wo sie ihrem natürlichen Fluss überlassen und nicht mehr von außen behindert wurden, die Beziehungen zwischen den drei Ländern in vielen Aspekten unbestreitbar freundlich und reich geworden sind. Dies ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.
(Außenministerium des Staates Israel, 09.02.15)