Trump in Präsidentenresidenz

Staatspräsident Rivlin empfängt US-Präsident Trump

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    US-Präsident Trump und Staatspräsident Rivlin US-Präsident Trump und Staatspräsident Rivlin copyright: Govemment Press Offce
     
     
    Der erste Termin seines Besuchs in Israel führte US-Präsident Donald Trump in den Amtssitz des Staatspräsidenten, wo er von Staatspräsident Reuven Rivlin empfangen wurde.
     
    Präsident Trump schrieb sich ins offizielle Gästebuch ein. Sein Eintrag lautete: „Es ist eine solch große Ehre, hier in Israel zu sein und mit all meinen großartigen Freunden zusammen zu sein.“
     
    Die beiden Präsidenten hielten im Anschluss ein Arbeitstreffen ab, bei dem sie die engen Beziehungen zwischen den beiden Ländern besprachen und über Möglichkeiten, eine Rückkehr zu Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern voranzubringen. Staatspräsident Rivlin dankte Präsident Trump für die Unterstützung der USA bei der Schulterung der Sicherheitslast, die das Land trägt und für die unerschütterliche Unterstützung der israelischen Sicherheit durch die USA. Der Staatspräsident sprach des weiteren über die Wichtigkeit der USA für die Stabilität der freien Welt, und verlieh erneut seiner Anerkennung für die jüngste Entscheidung von Präsident Trump Ausdruck, in Syrien aktiv zu werden.
     
    Zum Thema des israelisch-palästinensischen Konflikts sprach Staatspräsident Rivlin über die Notwendigkeit, Vertrauen wieder aufzubauen und erzählte Präsident Trump von seiner Kindheit in Jerusalem, während derer Juden und Araber Seite an Seite in dem vollen Bewusstsein gelebten hätten, dass Juden und Araber nicht dazu verurteilt, sondern dazu bestimmt seien, gemeinsam zu leben. Er erklärte: „Es besteht kein Zweifel daran, dass die Bürger Israels Frieden wollen und dazu bereit sind, viel dafür zu tun, ihn zu erreichen“ und stellte klar: „Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht einschlafen und vom Frieden träumen – wie wir es mit [den Verträgen von Oslo] gemacht haben – und in einem Albtraum aufwachen.“
     
    Nach ihrem Treffen gaben die beiden Präsidenten Stellungnahmen gegenüber der Presse ab.
     
    Staatspräsident Rivlin erklärte:
     
    Mr. President, ich schätze die Gelegenheit, etwas über Ihre Gedanken und Ihre Vision zu erfahren. Ich glaube, dass das unerschütterliche Band zwischen uns, gemeinsam mit Ihrer Entschlossenheit, neue Möglichkeiten für den Staat Israel und die gesamte Region bietet. Mr. President, wir freuen uns zu sehen, dass Amerika zurück in der Region ist. Amerika ist wieder da. Sie haben es als eines Ihrer obersten Ziele bezeichnet, den sogenannten Islamischen Staat zu besiegen. Dies ist ein sehr wichtiges Ziel. Israel wird alles in seiner Macht stehende tun, um Ihnen in dieser Mission beizustehen. Israel schätzt die Führung Amerikas, unter Ihrer Regierung, bezüglich dessen, dass Sie in Syrien gehandelt haben. Es gibt rote Linien, die niemals überschritten werden dürfen. Es gibt einen Preis, der von jenen bezahlt werden muss, die die grundlegendsten Werte verletzen, die uns zu Menschen machen. Angesichts des Schreckens, der sich immer noch auf der anderen Seite der Grenze ereignet, müssen weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden.
     
    Mr. President, das jüdische Volk ist nach 2.000 Jahren des Exils in seine historische Heimat zurückgekehrt. Wir haben ein Wunder erschaffen, ein technologisches Wunder, ein wirtschaftliches Wunder, ein menschliches Wunder. Und auch während unserer schwersten Zeiten haben wir unseren Traum, hier in Frieden mit unseren Nachbarn zu leben, nicht aufgegeben. Wir haben mit unseren Nachbarn in Jordanien und mit unseren Nachbarn in Ägypten ein Friedensabkommen geschlossen. Doch wir haben unser Ziel noch nicht erreicht, in Frieden mit unseren Nachbarn, den Palästinensern und der übrigen arabischen Welt, zu leben. Unser Schicksal – das der Palästinenser und der Juden – ist es, zusammen in diesem Land zu leben. Wir müssen Vertrauen und Kooperation zwischen uns aufbauen. Doch, um dies zu erreichen, benötigen wir neue Ideen, neue Energie, die uns helfen werden, gemeinsam weiter zu machen. Wir könnten hier eine Oase haben. Eine internationales Zentrum des Tourismus, ein Startup-Land, ein ‚Silicon Valley zwischen Jordan und Mittelmeer‘. Aber wir müssen sicher sein, dass wir nicht mit einem Traum einschlafen und in einem Albtraum aufwachen: mit Iran, dem IS und der Hamas innerhalb unserer Grenzen. Um träumen zu können, müssen wir sichergehen, dass Iran draußen ist: außerhalb unserer Grenzen, außerhalb von Syrien und dem Libanon.
     
    Ich begrüße Ihre Bereitschaft, uns dabei zu helfen, voranzukommen. Wir wollen vorankommen, und wir müssen es gemeinsam tun. Einmal mehr: Willkommen in Jerusalem. Gott schütze Sie, Mr. President und First Lady.“
     
    Präsident Trump sagte:
     
    „Vielen Dank und Shalom. Ich bin geehrt, in dem großartigen Staat Israel zu sein, der Heimat des jüdischen Volkes, ich empfinde Ehrfurcht angesichts der Schönheit und Erhabenheit dieses so heiligen Landes.
     
    Staatspräsident Rivlin, Frau Rivlin, ich danke Ihnen sehr. Vielen Dank dafür, dass Sie Ihr wunderbares Haus geöffnet und Melania und mich in ihrem wunderbaren Land willkommen geheißen haben. Was Sie getan haben, wurde vielleicht niemals zuvor getan. Auf meiner ersten Auslandsreise bin ich in dieses alte Land gekommen, um die beständige Freundschaft zwischen den Vereinigten Staaten und dem Staat Israel wieder zu bestätigen. Und sie wird immer weiter bestehen, und dies ist für mich das wichtigste. Wir sind nicht nur langjährige Freunde, wir sind großartige Verbündete und Partner. Wir stehen immer zusammen.
     
    Dieser Moment in der Geschichte ruft uns dazu auf, unsere Kooperation zu vertiefen, da sowohl Israel als auch Amerika gemeinsamen Bedrohungen durch den sogenannten Islamischen Staat und andere Terrorgruppen gegenüberstehen, bis hin zu Ländern wie Iran, die den Terror unterstützen und fürchterliche Gewalt nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt finanzieren. Gemeinsam können wir daran arbeiten, die Plage der Gewalt zu beenden, die so viele Menschenleben hier in Israel und weltweit gekostet hat.
     
    Das wichtigste ist, dass die Vereinigten Staaten und Israel einstimmig erklären können, dass Iran niemals gestattet werden darf, Atomwaffen zu besitzen, niemals. Er muss seine tödliche Finanzierung, Ausbildung und Ausstattung von Terroristen und Milizen beenden. Und zwar sofort. Zu diesen Themen besteht ein starker Konsens unter den Nationen der Welt, einschließlich vieler in der muslimischen Welt. Ich war sehr ermutigt durch meine Gespräche mit muslimischen Anführern in Saudi-Arabien, einschließlich König Salmans, mit dem ich sehr ausführlich gesprochen habe.  König Salman hat eine sehr ausgeprägte Meinung, und ich kann Ihnen sagen, er würde sehr gerne Frieden zwischen Israel und den Palästinensern sehen. Viele haben Ihrer Entschlossenheit Ausdruck verliehen, den Terrorismus und der zunehmenden Radikalisierung ein Ende zu setzen. Viele muslimische Nationen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um dieser Verpflichtung nachzukommen. Es gibt unter Ihren arabischen Nachbarn ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass sie durch die Bedrohung durch Iran etwas gemeinsam haben. Und es handelt sich tatsächlich um eine Bedrohung, daran besteht kein Zweifel. Ich danke sowohl Ihnen, als auch Premierminister Netanyahu für Ihre Verpflichtung, Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern zu erreichen. Ich freue mich auch darauf, den Friedensprozess mit Palästinenserpräsident Abbas zu besprechen. Junge israelische und palästinensische Kinder verdienen es, in Sicherheit aufzuwachsen und ihren Träumen zu folgen, frei von Gewalt, die so viele Leben zerstört hat. Die Vereinigten Staaten und Israel können unseren Völkern auch durch engere Handelsbeziehungen Sicherheit und größeren Wohlstand bringen. Bereits heute haben unsere beiden Länder sehr viele gemeinsame Geschäfte. Wir haben eine starke Grundlage, auf der eine noch engere Handelsbeziehung aufgebaut werden kann, die unseren beiden Ländern zugutekommt.
     
    Heute stehen wir vor so vielen unglaublichen Möglichkeiten, und meine Hoffnung für diesen Besuch ist, dass wir jede einzelne von ihnen nutzen. Ich bin begeistert, stellvertretend für das amerikanische Volk hier zu sein. Ich weiß, dass Israel und Amerika dieselben Ziele teilen, und ich habe großes Vertrauen darein, dass wir gemeinsam großartigen Erfolg haben können, wir können alle unsere Ziele gemeinsam erreichen.
     
    Staatspräsident Rivlin, ich freue mich darauf, mit Ihnen zu arbeiten und mehr von diesem heiligen Land zu sehen und Zeit mit den bemerkenswerten Menschen in Israel zu verbringen. Ich danke Ihnen.“
     
    (Präsidialamt, 22.05.17)