Too much stress? Die Max Planck Gesellschaft zu Gast in der Residenz

"Too much stress?" Die MPG zu Gast in der Residenz

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    Botschafter Jeremy Issacharaoiff, Moderatorin Kristin Raabe, Prof. Dr. Alon Chen und Dr. Mazda Adli Botschafter Jeremy Issacharaoiff, Moderatorin Kristin Raabe, Prof. Dr. Alon Chen und Dr. Mazda Adli copyright: © Gesine Born/MPG
     
     
    In der Botschafterresidenz war gestern Abend (12.07.18) die Max Planck Gesellschaft zu Gast.

     

    Im Rahmen eines „Max Planck Forums“ diskutierten die Wissenschaftler Prof. Dr. Alon Chen, Direktor des Max Planck Instituts für Psychiatrie in München und Leiter einer deutsch-israelischen Forschungsgruppe, und Dr. Mazda Adli, Chefarzt der Fliedner Klinik in Berlin und Direktor der Abteilung Psychatrie und Psychotherapie der Charité zu Berlin, zum Thema „Too much stress? Knowledge from the neuroscience for a healthier life environment“.   

     

    Botschafter Jeremy Issacharoff begrüßte die etwa 80 Gäste und erinnerte in seinen Begrüßungsworten an die lange Geschichte der israelisch-deutschen Forschungskooperation zwischen der Max Planck Gesellschaft und Forschungseinrichtungen in Israel. Den Anfang dieser Kooperationen markieren die Kontakte zum Weizmann Institut in Rechovot. Der erste Besuch einer Max Planck Delegation auf Einladung des Weizmann Instituts hatte bereits 1959 stattgefunden, also noch vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

     

    Maximilian Prugger, der stellvertretende Generalsekretär der Max Planck Gesellschaft betonte in seinem Grußwort ebenfalls die vielfachen Forschungsbeziehungen zwischen der Gesellschaft und israelischen Partnern, die sich, so Prugger, in einem ständigen Wachstum befänden.

     

    Dr. Mazda Adli führte in seinem Vortrag insbesondere aus, wie sich das Leben in Großstädten auf stressbedingte Krankheiten auswirken kann und er resümierte: „Big cities are driving us crazy!“ Er stellte jedoch auch dar, dass gleichzeitig gerade das Leben in der Großstadt auch viele Möglichkeiten bietet, eben diesen psychischen Leiden entgegenzuwirken. In seinem Versuch, Visionen für ein lebenswerteres, stressfeieres Stadtleben zu entwicklen, setzt Adli insbesondere auf die Kooperation zwischen Stadtplanern, Architekten, Psychologen und Neurowissenschaftlern, die gemeinsam eben solche neuen Städte schaffen könnten.

     

    Prof. Dr. Alon Chen begeisterte die Zuhörer mit seinem Vortrag über seine Forschung aus der Neurowissenschaften. Stress bzw. das Gefühl getresst zu sein habe ganz unterschiedliche und sehr individuelle Auslöser und Folgen. Doch aufgrund statistischer Forschnungsergebnisse könn man heute sagen, dass fast alle Krankheitsbilder bis hin zu Krebs Stress zumindest auch als Ursache und Auslöser haben. Gerade die aktuellen, gemeinsamen Forschungsprojekte zielten darauf ab, stressbedingte Krankheiten wirksam behandeln zu können, da die Wissenschaft und Forschung im Moment hier noch relativ am Anfnag stehe, so der Professor.

     

    Im Anschluss an eine kurze Diskussionsrunde mit den Wissenschaftlern luden Botschafter Issachararof und seine Frau Laura Kam die Gäste auf einen Umtrunk ein. Bezugnehmend auf das Thema des Abends merkte der Botschafter mit einem Lächeln an, dass das Wetter zu viel Stress geführt habe – die Veranstaltung war eigentlich als Gartenveranstaltung geplant gewesen.

     

    (Botschaft des Staates Israel, 13.07.18)