Die Staatspräsidentin Kroatiens Kolinda Grabar-Kitarović reiste am Sonntag (27.7.) zu einem offiziellen Besuch nach Israel. Am Dienstag wurde sie von Staatspräsidenten Reuven Rivlin in Jerusalem empfangen.
Präsident Rivlin dankte Präsidentin Grabar-Kitarović für ihre herzliche Gastfreundschaft während seines Besuches in Kroatien im letzten Jahr und betonte die Freundschaft und die sich entwickelnden Beziehungen zwischen Israel und Kroatien, die diesen dritten Besuch reflektieren.
Rivlin sagte: „Ich glaube fest daran, dass es eine vielversprechende Zukunft für unsere Partnerschaft gibt. Aber eine vielversprechende Zukunft muss auf einem klaren Verständnis der Vergangenheit basieren. Wir teilen eine Vergangenheit, die Lichtpunkte und auch Schattenseiten enthält. Wir dürfen niemals versuchen, die Verbrechen des Ustascha-Regimes zu verharmlosen oder zu verzerren. Und wir müssen das Vermächtnis von 118 kroatischen Gerechten unter den Völkern teilen, die leuchtende Beispiele für die ganze Menschheit sind. Wir müssen schnell jedem Ausdruck von Antisemitismus und Holocaust-Leugnung entgegenwirken und wir müssen der nächsten Generation dieses Wissen vermitteln, besonders durch persönliche Geschichten von Holocaust-Überlebenden".
Grabar-Kitarović sagte: „Wir sind stolz, dass sich in Dubrovnik die zweitälteste Synagoge Europas befindet und wir arbeiten daran, diese zu erhalten. Wir sind stolz auf die Holocaust-Bildung in unserem Land und darauf, dass sich seit 2015 über 350 unserer Lehrer im Holocaust-Gedenken in Yad Vashem ausbilden ließen. Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zusammen das Jasenovac-Lager im letzten Jahr zu besuchen. Wir ehrten die Erinnerung jener, die gestorben sind, die Überlebenden und ihre Familien."
Rivlin dankte seiner Amtskollegin dafür, dass Kroatien in verschiedenen internationalen Foren an der Seite Israels steht: „Kroatien ist ein starker und unterstützender Verbündeter Israels in der EU, der UN und in zusätzlichen multilateralen Foren. Die Diskriminierung gegen Israel in der UN gibt es seit Jahrzehnten, aber wir dürfen diese niemals als normal akzeptieren. Diese Diskriminierung muss enden.”
Im Januar 2020 übernimmt Kroatien erstmals die EU-Ratspräsidentschaft. Kolinda Grabar-Kitarović versicherte, dass Kroatien Israel auch in Zukunft auf der internationalen Bühne unterstützen wird: „Wir werden darauf hinarbeiten, ein Gleichgewicht in die Beziehungen mit Israel hineinzubringen und es zu ermöglichen, dass Israels Stimme in internationalen Einrichtungen gehört wird“.
Reuven Rivlin sagte: „Ich fordere die Europäische Union dazu auf, sicherzustellen, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt, und ich fordere die Europäische Union auf, keine Waffen und Raketen an Terrororganisationen zu übermitteln und die regionale Stabilität zu unterwandern. Iran ist eine Gefahr für die ganze Welt, nicht nur für Israel. Wir stehen vor denselben Gefahren und müssen zusammenarbeiten und diesen entgegentreten.”
Im Hinblick auf den gescheiterten Kauf von israelischen F16-Kampfjets, sagte Rivlin, dass ihm der erneute Besuch, Hoffnung gibt, dass Kroatien und Israel weiterhin ausgezeichnete bilaterale Beziehungen pflegen und viele Sektoren von beiderseitigem Interesse und Investitionsmöglichkeiten charakterisiert sind.
Bei einem Arbeitstreffen wurde eine verstärkte Kooperation zwischen den beiden Ländern diskutiert.
Weiterhin traf Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović während ihres offiziellen Besuches Premierminister Benjamin Netanyahu und Außenminister Israel Katz.
(Außenministerium des Staates Israel, 29.7.19)