Reaktionen auf den Messerangriff in Jerusalem
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7/31/2015
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Ein
ultraorthodoxer Mann hat am Donnerstag (30.07.) im Zentrum Jerusalems Teilnehmer an
der Gay Parade mit einem Messer angegriffen. Sechs Menschen wurden verletzt,
zwei davon schwer. Am Sonntag (02.08.15) erlag eines der Opfer, die erst 16 Jahre alte
israelische Schülerin Shira Banki, ihren Verletzungen.
Laut zahlreicher Medienberichte handelte es sich bei dem Angreifer um Yischai
Schlissel. Der Mann hatte schon vor zehn Jahren drei Teilnehmer an der Gay
Parade in Jerusalem niedergestochen. Er wurde zu zwölf Jahren Gefängnis
verurteilt und vor drei Wochen aus der Haft entlassen.
Die Botschaft des Staates Israel in Deutschland ist schockiert über diese
grausame Gewalttat und verurteilt sie entschieden.
Präsident Reuven Rivlin erklärte gestern: „Wir haben uns heute zu einer
freudigen Veranstaltung versammelt, aber die Freude verschwand, als hier in
Jerusalem, der Hauptstadt Israels, ein fürchterliches Hassverbrechen verübt
wurde. Es wurden Menschen niedergestochen, die feierten, dass sie die Freiheit
haben, ihre Identität und ihre Weltanschauung auszudrücken. Wir dürfen nicht
mit Illusionen leben. Die Intoleranz wird uns ins Unglück führen. Wenn es jemanden gibt, der uns von innen heraus
zerschlagen kann, dann sind es nur wir selbst, so wie geschrieben steht: ‚Her
eilen deine Kinder; deine Zerstörer und Verheerer ziehen weg von dir.‘ (Jesaja
49:17) Es ist uns verboten, diese Verbrechen einfach hinzunehmen, und es ist an
uns, die Täter und ihre Unterstützer anzuprangern. Ich wünsche den Verletzten
eine schnelle Genesung.“
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte: „Ein verabscheuenswürdiges Hassverbrechen
wurde heute Abend in Jerusalem verübt. Jeder in Israel – einschließlich der
LGTB-Gemeinde – hat das Recht, in Frieden zu leben, und wir werden dieses Recht
verteidigen. Ich begrüße es, dass die religiösen Führer Israels dieses fürchterliche
Verbrechen verurteilt haben und ich rufe diejenigen, die eine Führungsposition
innehaben, dazu auf, diesen verachtenswerten Akt zu verdammen. Im Namen aller Israelis
wünsche ich den Verwundeten eine schnelle Genesung.“
Israels Oberrabbiner David Lau sagte: „Israels Torah verbietet jeglichen Akt
der Gewalt und der Verletzung eines Menschen. Erst recht gilt dies für einen Menschen,
der seinen Mitmenschen verletzt und versucht, ihn zu töten.“ Er fügte hinzu, dass
es den gerichtlichen Instanzen obliege, eine Gewalttat mit der ganzen Härte des
Gesetzes zu bestrafen: „Es handelt sich um eine sehr schwerwiegende Tat und
jedem ist klar, dass dies nicht dem Weg der Torah und des Judentums entspricht.“
(MFA/Botschaft, 31.07.15)
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