Premierminister Benjamin Netanyahu ist am Dienstagabend (29.1.) in
Jerusalem mit seinem litauischen Amtskollegen Saulius Skvernelis
zusammengetroffen.
Beide hatten sich zuletzt im August vergangenen Jahres in Litauen
getroffen. An dem Treffen nahmen auch Wirtschafts- und Industrieminister Eli
Cohen und der litauische Minister für Wirtschaft und Innovation Virginijus
Sinkevicius teil.
Vor Beginn des Treffens erklärte Premierminister Netanyahu:
„Dies ist Ihr erster Besuch in Israel als Premierminister Litauens. Ich
erinnere mich an Ihren letzten Besuch 2015 als Innenminister. Während dieses
Besuchs haben Sie sich mit der Führung der Israelischen Behörde für Nationale
Cyber-Sicherheit getroffen und Interesse an der Vertiefung unserer
Zusammenarbeit auf diesem Bereich geäußert.
Heute Morgen waren wir beide auf der Cybertech Tel Aviv, die die
führende Konferenz für Cyber-Sicherheit ist. Und gestern haben unsere beiden
Länder eine Absichtserklärung unterzeichnet, um unsere Beziehung auf dem Gebiet
der Cybersicherheit zu vertiefen. Dies ist nur eines der Beispiele für die
wachsende Kooperation zwischen uns. Sie ist bedeutend und bewegend.
Wir waren uns sehr vertraut und haben viele gemeinsame Interessen, die
wir bei diesem Termin besprechen möchte: Wirtschaft, Handel, Tourismus und
Technologie.
Bei meinem Besuch habe ich herausgefunden, dass Litauen eine Weltmacht in
Lasertechnologie ist. Ich glaube, 10% aller Laser weltweit werden in Litauen
produziert. Das hat mich sehr beeindruckt, denn ich weiß, dass alles was wir
beim autonomen Fahren tun, viel mit Lasertechnik zu tun hat. Ich habe also
sofort gesehen, dass hier etwas zusammenpasst. Aber ich denke, dies trifft auch
auf viele andere Bereiche zu. Wir haben, so glaube ich, eine glänzende Zukunft
in gemeinsamer Kooperation.
Ich glaube aber auch, dass wir genauso die Tragödien der Vergangenheit
kennen. Vor 70 Jahren entstand Israel. Davor hat war das jüdische Volk
vollständig hilflos, wie es auch in Litauen geschehen ist. Fünfundneunzig
Prozent der jüdischen Gemeinde dort, eine unglaubliche jüdische Gemeinde, wurde
von den Nazis und ihren Kollaborateuren ermordet.
Dies hat sich geändert. Israel ist jetzt, wie Sie wissen, ein sicheres,
mächtiges Land. Es ist nicht so, dass es uns an Feinden mangelt. Iran hat
gestern erst wieder zu unserer Vernichtung aufgerufen. Wir stehen diesen
Drohungen nicht gleichgültig gegenüber, aber wir sind von ihnen auch nicht
beeindruckt, weil wir unsere Verteidigungsstärke und unsere Angriffsstärke
kennen, und diese dazu ausgestattet sind, nicht nur unser Land, sondern unsere
gemeinsame Zivilisation zu schützen, unsere gemeinsamen Freiheiten, unsere
gemeinsamen Werte. Und in diesem Sinne dient unsere Kooperation einem
tiefergehenden Zweck, glaube ich.
Ich möchte Sie in diesem Geist der Freundschaft hier willkommen heißen.
Ich möchte Ihnen versichern, dass es großartige Sympathien und einen großen
Wunsch danach gibt, unsere Beziehungen weiter auszubauen. Es gibt viele
Israelis litauischer Herkunft, Sie sprechen zu einem von ihnen, doch dies ist
eine Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft. Und ich heiße Sie hier in
Jerusalem willkommen und sage: Auch nächstes Jahr in Jerusalem.“
(Amt des Premierministers, 29.01.19)