Premierminister Benjamin Netanyahu hat anlässlich des 100. Jahrestages der Balfour-Erklärung Großbritannien besucht und ist am Donnerstag in 10 Downing Street von seiner britischen Amtskollegin Theresa May empfangen worden.
Zu Beginn des Treffens erklärte Netanyahu:
„Vielen Dank, Premierministerin May, zunächst für Ihre Begrüßung. Und auch dafür, dass Sie mich eingeladen haben, stolz ein großes historisches Ereignis zu begehen, ein großes Ereignis in der jüdischen, britischen und weltweiten Geschichte.
Vor 100 Jahren hat die Balfour-Erklärung dabei geholfen, den Weg für die Wiedererrichtung eines unabhängigen Staates für das jüdische Volk im Land unserer Vorfahren zu errichten.
100 Jahre später sind unsere beiden Länder, unsere beiden Demokratien – Israel und Großbritannien – enge Verbündete und Partner.
Wir kooperieren eng bei den Nachrichtendiensten. Wir kooperieren eng im Kampf gegen den Terrorismus. Und wir haben, durch diese Kooperation unzählige Leben gerettet – britische und israelische.
Wir kooperieren in Cybersicherheit, Technologie, Wirtschaft und Unternehmen. Wir teilen die Werte von Freiheit, Demokratie und Frieden.
Israel ist dem Frieden verpflichtet, ich bin dem Frieden verpflichtet.
100 Jahre nach Balfour sollten die Palästinenser endlich die jüdische nationale Heimstätte und den jüdischen Staat akzeptieren. Und wenn sie das tun, wird der Weg zum Frieden unendlich näher kommen. Meiner Meinung nach wird Frieden erreichbar sein.
Doch es geschehen im Nahen Osten großartige Dinge, weil viele arabische Länder Israel nicht mehr als Feind sehen, sondern als ihren unendlichen Verbündeten im Kampf gegen den militanten Islam.
Die Bedrohung, die wir alle sehen, ist ein sich wieder erhebender Iran, der nicht nur entschlossen ist, die Region zu dominieren, sondern auch, Nuklearwaffen zu entwickeln.
Das Ziel, das ich im Kopf habe, ist es nicht, dieses Abkommen beizubehalten oder aufzuheben; es ist, das Abkommen zu verbessern und seine wichtigsten Mängel zu beseitigen. Und ich denke, wer das Abkommen beibehalten will, sollte dabei kooperieren, es zu korrigieren.
Ich habe einige konkrete Ideen, die ich gern mit Ihnen diskutieren würde, und ich möchte Ihnen nochmals für Ihr entschiedenes Einstehen gegen Antisemitismus danken, für Ihr resolutes Einstehen für die historische Wahrheit und für Ihre Freundschaft. Ich danke Ihnen, Frau Premierministerin.“
Premierminister Netanyahu traf auch mit dem britischen Außenminister Boris Johnson zusammen.
Am Abend nahm er an einem Abendessen zum 100. Jahrestag der Balfour-Erklärung teil.
(Amt des Premierministers, 02.11.17)