Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich am
Donnerstag in einer Rede an die UN-Generalversammlung in New York gewandt. Wir
dokumentieren diese im Folgenden:
„Sehr geehrte Delegierte, Damen und Herren,
Als ich vor drei Jahren hier gesprochen habe, stand
Israel unter den Nationen allein da. Von den beinahe 200 Ländern, die in diesem
Raum sitzen, war nur Israel offen gegen das Atomabkommen mit Iran. Wir sind
dagegen, weil es unsere Zukunft bedroht, unsere Existenz. Wir sind dagegen,
weil das Abkommen für Iran den Weg zu einem Atomwaffenarsenal geebnet hat. Und
durch Aufheben der Sanktionen hat es die iranische Kampagne von Massakern und
Eroberungen im Nahen Osten noch angeheizt.
Wir sind dagegen, wir sind dagegen, weil das Abkommen
auf einer fundamentalen Lüge fußte – dass Iran nicht danach trachtet,
Atomwaffen zu entwickeln.
Israel hat diese Lüge dieses Jahr entlarvt. Im Februar
hat Israel das geheime iranische Atomarchiv durchsucht. Wir haben über 100.000
Dokumente und Videos erhalten, die in Gewölben in einem unauffälligen Gebäude
mitten in Teheran gelagert wurden.
Im Mai habe ich den internationalen Medien eine kurze Zusammenfassung
dessen vorgestellt, was wir erhalten haben. Ich habe Beweise für die iranischen
Pläne zum Bau von Atomwaffen und der Täuschung der internationalen Gemeinschaft
vorgelegt. Israel hat diese Informationen und noch wichtigere Beweise mit den
Mitgliedern der P5+1 und mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA)
geteilt.
Monate sind seitdem vergangen. Die IAEA hat immer noch
nicht gehandelt. Sie hat Iran nicht eine einzige Frage gestellt. Sie hat nicht
verlangt, auch nur einen einzigen der neuen Orte zu inspizieren, die in diesem
geheimen Archiv entdeckt wurden.
Angesichts dieses Nicht-Handels habe ich entschieden,
heute noch etwas offenzulegen, was wir mit der IAEA und einigen Nachrichtendiensten
geteilt haben.
Was ich jetzt sage, wurde bisher noch nicht öffentlich
gemacht.
Heute verrate ich zum ersten Mal, dass Iran über eine
weitere geheime Einrichtung in Teheran verfügt – ein geheimes nukleares Depot zur
Lagerung der riesigen Mengen von Ausrüstung und Material aus dem geheimen
iranischen Atomwaffenprogramm.
Im Mai haben wir den Ort des geheimen iranischen
Atomarchives offengelegt, genau hier, im Shor-abad-Bezirk in Teheran. Heute
enthülle ich den Standort einer zweiten Einrichtung – das geheime iranische Atomdepot.
Es befindet sich genau hier – im Turquz-abad-Bezirk von Teheran, nur wenige
Meilen entfernt.
Lassen Sie mich Ihnen genau zeigen, wie das geheime
Atomdepot aussieht.
Hier ist es. Sehen Sie, genau wie das Atomarchiv ist
es ein unauffälliger Gebäudekomplex. Für diejenigen unter Ihnen zu Hause, die
Google Earth nutzen: dieses nicht-mehr-so-geheime Atomdepot befindet sich in
der Maher-Allee, Maher-Straße. Sie haben die Koordinaten, Sie können versuchen,
dorthin zu gehen. Und für alle, die versuchen, dorthin zu gehen, es befindet
sich 100 Meter von Kalishoi, der Teppichreinigung. Übrigens, wie ich höre,
reinigen sie dort die Teppiche ganz fantastisch. Aber vielleicht sind es jetzt
radioaktive Teppiche.
Dies ist also die zweite geheime Einrichtung.
Staaten, die Zugang zu Satellitenbildern haben, könnten
in den kommenden Tagen und Wochen größere Aktivität in der Maher-Allee
bemerken. Die Menschen, die sie dort hin- und herwuseln sehen werden, sind
iranische Beamte, die verzweifelt versuchen, diese Einrichtung auszuräumen.
Denn, sehen Sie, seitdem wir das Atomarchiv leergeräumt haben, waren sie damit
beschäftigt, das Atomdepot zu räumen.
Erst im vergangenen Monat haben sie 15 Kilo
radioaktiven Materials von dort weggeschafft. Wissen Sie, was sie damit getan
haben? Sie hatten 15 Kilo radioaktiven, sie mussten es wegschaffen, also haben
sie es einfach genommen und über Teheran verteilt, um die Beweise zu verbergen.
Vielleicht interessiert es die gefährdeten Einwohner Teherans, dass man bei
Amazon schon für 29,99 US-Dollar einen Geigerzähler kaufen kann. Zurzeit
sind das nur vier Millionen iranische Rial, aber dazu später mehr. Ich werde
gleich über die iranische Wirtschaft sprechen. Sie haben dieses radioaktive
Material in Teheran verstreut.
Jetzt
haben die iranischen Beamten, die diesen Ort reinigen, noch viel zu tun, denn
sie haben mindestens fünfzehn gigantische Schiffscontainer voller nuklearer
Ausrüstung und weiterem dort gelagertem Material. Da jeder dieser Container
zwanzig Tonnen Material aufnehmen kann, bedeutet das, dass dieser Standort dreihundert
Tonnen nuklearer Ausrüstung und Material enthielt.
Genau hier.
Verehrte
Delegierte,
Sie müssen sich also eine Frage stellen: Warum hat Iran
ein geheimes Atomarchiv und ein geheimes Atomdepot behalten? Schließlich war das
erste, was Südafrika und Libyen taten, als sie ihre Atomprogramme aufgaben, die
Zerstörung der Archive, des Materials und der Ausrüstung.
Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Der Grund,
warum Iran sein Atomarchiv und sein Atomdepot nicht zerstört hat, ist, dass es
sein Ziel, Nuklearwaffen zu entwickeln, nicht aufgegeben hat. Er plante, diese beiden
Standorte in ein paar Jahren zu nutzen, wenn die Zeit einst reif ist, um zur
Atombombe zu gelangen.
Aber meine Damen und Herren, seien Sie versichert, das
wird nicht passieren. Es wird nicht passieren, da alles, was Iran versteckt von
Israel gefunden wird.
Meine Damen und Herren,
ich habe eine Nachricht an den Leiter der IAEA, Herrn
Yukiya Amano.
Ich glaube, er ist ein guter Mann. Ich glaube, er
möchte das Richtige tun.
Nun, Herr Amano, tun Sie das Richtige. Inspizieren Sie
dieses Atomdepot. Sofort. Bevor es die Iraner es fertig ausgeräumt haben.
Sehr
geehrte Delegierte,
erinnern Sie sich daran, dass uns versprochen wurde,
Inspektionen könnten jederzeit und überall stattfinden? Erinnern Sie sich
daran? Jederzeit und überall!
Wie wäre es denn mit Inspektionen genau hier, genau
jetzt?
Und Herr
Amano, wenn Sie schon mal dabei sind, sehen Sie sich auch die anderen Gebäude
an, von denen wir Ihnen erzählt haben. Erzählen Sie der Welt ein für alle Mal die
Wahrheit über Iran.
Ich
habe heute auch eine Botschaft an die Tyrannen von Teheran:
Israel weiß, was Sie tun und Israel weiß, wo Sie es
tun. Israel wird niemals ein Regime, das unsere Zerstörung fordert, Atomwaffen
entwickeln lassen. Nicht jetzt, nicht in zehn Jahren, niemals.
Und
Israel wird alles Notwendige tun, um sich gegen die iranische Aggression zu
verteidigen. Wir werden weiterhin gegen Sie in Syrien vorgehen. Wir werden im
Libanon gegen Sie handeln. Wir werden im Irak gegen Sie handeln. Wir werden
gegen Sie vorgehen, wann und wo auch immer es nötig ist, um unseren Staat und
unser Volk zu verteidigen.
Sehr geehrte Delegierte,
vor drei Jahren, wenige Wochen nach dem Abschluss des
Atomabkommens, habe ich von diesem Podium aus folgende Frage gestellt: Glaubt
jemand ernsthaft, dass es den Appetit auf Aggression zügelt, wenn die radikale
Theokratie in Iran mit Waffen und Bargeld überschüttet wird? Aber viele
Anhänger des Abkommens glaubten genau das. Sie glaubten, das iranische Regime
werde gemäßigter und friedlicher werden. Sie glaubten, dass Iran die Milliarden
von Dollars, die er nach der Aufhebung der Sanktionen erhalten würde, dazu
verwenden würde, das Leben seiner Bevölkerung zu verbessern – um das
Wasserproblem zu lösen, um das Transport-Problem zu lösen, um das Problem der
Elektrizität zu lösen, Hospitäler und Schulen [zu bauen]... Das glaubten sie.
Vielleicht haben auch viele von Ihnen daran geglaubt.
Nun, das ist nicht passiert.
Stattdessen nutzte Iran das Geld, um seine riesige
Kriegsmaschinerie anzuheizen.
Gerade im vergangenen Jahr hat Iran Kurden im Irak
angegriffen, Sunniten in Syrien ermordet, die Hisbollah im Libanon bewaffnet,
die Hamas in Gaza finanziert, Raketen nach Saudi-Arabien abgefeuert und die Bewegungsfreiheit
der Schifffahrt in der Straße von Hurmuz und der Straße von Bab al-Mad bedroht.
So
sehen also Frieden und Mäßigung aus.
Wenn Sie jetzt denken, wenn Sie wirklich denken, dass
die iranische Aggression auf den Nahen Osten beschränkt ist, dann denken Sie
noch einmal darüber nach. Im vergangenen Monat wurden zwei iranische Agenten
verhaftet, weil sie Terroranschläge in den Vereinigten Staaten geplant hatten.
Und vor einigen Wochen wurden iranische Agenten verhaftet, weil sie
Terroranschläge im Herzen Europas geplant hatten.
Während die USA allerdings Iran mit neuen Sanktionen
konfrontieren, beschwichtigen [appease] Europa und andere Nationen Iran, indem
sie ihm helfen, diese neuen Sanktionen zu umgehen.
Ich habe gerade ein Wort gebraucht, ein hartes Wort,
ein sehr starkes Wort – Appeasement - und ich benutze es widerstrebend. Aber leider ist
genau dies das, was wir in Europa wieder sehen.
Denken Sie einmal darüber nach: In derselben Woche, in
der Iran auf frischer Tat bei dem Versuch ertappt worden war, europäische
Bürger zu ermorden, haben die europäischen Staatsoberhäupter für Präsident
Rohani den roten Teppich ausgerollt und versprochen, Iran noch mehr Geld zu
geben.
Ich bin der Sohn eines Historikers und daher muss ich nachfragen.
Ich frage nicht nur als Sohn eines Historikers, sondern auch als Jude, als
Weltbürger, als jemand, der das 20. Jahrhundert erlebt hat: Haben diese
europäischen Staatsoberhäupter nichts aus der Geschichte gelernt? Werden sie
jemals aufwachen?
Nun, wir in Israel brauchen keinen Weckruf, Iran bedroht
uns jeden Tag. Denn trotz der besten Hoffnungen und der Hoffnung auf das
Atomabkommen hat dieses Abkommen den Krieg nicht weiter von uns entfernt. Es
brachte den Krieg sogar immer näher an unsere Grenzen.
In Syrien versucht Iran, dauerhafte Militärbasen gegen
uns zu errichten, und hat bereits Raketen und Drohnen in unser Gebiet abgefeuert.
Im Gazastreifen bewaffnet Iran Terrorgruppen, um Raketenangriffe auf unsere
Städte und Terroranschläge gegen unsere Zivilisten durchzuführen. Im Libanon
leitet Iran die Hisbollah an, geheime Standorte zu bauen, um ungenaue
Projektile in präzisionsgelenkte Raketen umzuwandeln, Raketen, die mit einer
Genauigkeit von zehn Metern bis ins tiefste Innere Israels einschlagen können.
Die Hisbollah, hören Sie genau zu, die Hisbollah nutzt
absichtlich die unschuldigen Menschen von Beirut als menschliche Schutzschilde.
Sie haben drei dieser Raketenabschussstandorte entlang des internationalen
Flughafens von Beirut platziert.
Hier ist ein Bild, das tausend Raketen wert ist.
Hier ist Beiruts internationaler Flughafen.
Hier ist das erste Raketengelände. Es ist in der
Nachbarschaft von Uzai, in Wassernähe, ein paar Blocks von der Landebahn
entfernt.
Hier ist der zweite Ort. Es ist unter einem
Fußballstadion, zwei Blocks entfernt.
Und hier ist der dritte Ort. Es ist neben dem
Flughafen selbst, direkt daneben.
Daher habe ich heute eine Botschaft an die Hisbollah:
Israel weiß das alles, Israel weiß auch, was Sie tun. Israel weiß, wo Sie es tun.
Und Israel wird Sie damit nicht davonkommen lassen.
Meine
Damen und Herren,
genauso, wie die Befürworter des Atomabkommens sich geirrt
haben, darin, was passieren wird, wenn die Sanktionen gestrichen werden, haben sie
sich geirrt, irren sie sich gnadenlos darin, was passieren soll, wenn die
Sanktionen wiederhergestellt werden.
Sie haben argumentiert, dass die US-Sanktionen alleine
wenig wirtschaftliche Auswirkungen auf den Iran haben werden. Das haben sie
gesagt. Wirklich?
Nun, schauen wir uns an, was mit der iranischen
Wirtschaft passiert ist, nachdem Präsident Trump die Unternehmen gezwungen hat,
zwischen Geschäften mit Iran und Geschäften mit den USA zu wählen, deren
Bruttosozialprodukt fünfzig Mal so hoch ist wie das iranische.
Vor einem Jahr boomte die iranische Wirtschaft. Jetzt
bricht sie zusammen. Irans Währung befindet sich im freien Fall. Inflation und
Arbeitslosigkeit steigen an. Britische Fluggesellschaften, deutsche Banken,
französische Ölkonzerne, japanische Ölimporteure und viele andere versuchen,
auszusteigen.
Wenn das nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen
sind, dann stellen Sie sich mal vor, was nach den nächsten US-Sanktionen im
November geschehen wird.
Die Befürworter des Abkommens lagen auch falsch, als
sie behaupteten – ja, so argumentierten sie wirklich, wir werden noch viel mit
ihnen diskutieren müssen – die Wiederherstellung von Sanktionen würde das
iranische Volk hinter dem Regime versammeln.
Nun, sie versammeln sich definitiv, aber nicht um das
Regime. Sie kämpfen gegen das Regime.
Sie rufen nicht „Tod für Amerika“.
Sie rufen „Tod dem Diktator“.
Sie rufen nicht „Verbreitet die islamische
Revolution“, sie rufen „Verlasst Syrien“, „Verlasst den
Libanon“, „Verlasst den Gazastreifen und kümmert Euch um uns im Iran.“
Ich habe mir diese Proteste angehört. Ich habe mit dem
iranischen Volk gesprochen. Ich teile deren Videos. und ich bekomme so viele
Antworten von Iranern. Zunächst dachte ich, es seien iranische Exilanten in der
Sicherheit von London, Paris oder Los Angeles. Nein. Es sind Iraner aus dem
Iran, die öffentlich Israel umarmen und das eigene Regime kritisieren. Und das
ist noch eine Untertreibung. Unter Klarnamen. Und ich fragte meine
Geheimdienste: Was ist los? Und kurz danach brachen die Proteste aus, nicht
aufgrund dessen, was ich gesagt hatte. Es war ein Hinweis auf etwas
Außergewöhnliches, das dort stattfand, denn das iranische Volk zeigte bei
diesen Protesten unglaublichen Mut.
Von den
städtischen Zentren bis hin zu den abgelegenen Dörfern - die Proteste umfassen jetzt
den gesamten Iran – von den streikenden Kaufleuten auf dem Basar bis zu den
jungen Frauen, die ihr Haar zeigen, stellen sich die Menschen in Iran mutig
einem Regime entgegen, das sie vier Jahrzehnte lang brutal unterdrückt und ihr
Geld verschwendet hat, immer noch ihr Geld verschleudert, in blutigen Kriegen
quer durch den Mittleren Osten.
Daher
sage ich den europäischen Staatsoberhäuptern und anderen: Statt mit den
iranischen Diktatoren zu kuscheln, schließen Sie sich den USA und Israel und
dem Großteil der arabischen Welt an, neue Sanktionen gegen ein Regime zu verhängen,
das uns alle auf der ganzen Welt gefährdet.
Israel
ist Präsident Trump zutiefst dankbar für seine kühne Entscheidung, sich aus dem
Atomabkommen mit dem Iran zurückzuziehen. Viele, viele unserer arabischen
Nachbarn sind ebenfalls dankbar. Und jeder, der sich für den Frieden und die
Sicherheit der Welt interessiert, sollte auch dankbar sein.
Aber,
meine Damen und Herren, ich habe ein wichtiges Geständnis zu machen:
Es mag Sie überraschen, aber ich muss zugeben, dass
das Iranabkommen eine positive Konsequenz hatte, eine unbeabsichtigte, aber
eine positive Konsequenz. Durch die Stärkung Irans brachte es Israel und viele
andere arabische Staaten näher zusammen als je zuvor, in einer Nähe und
Freundschaft, die ich in meinem Leben nicht gesehen habe und die vor ein paar
Jahren unvorstellbar gewesen wäre.
Und
wissen Sie, wenn Sie Freundschaften rund um eine Bedrohung knüpfen, erkennen
Sie schnell Möglichkeiten, nicht nur für die Sicherheit, sondern auch, wie wir
unseren Menschen ein besseres Leben bringen können, wobei Israel helfen kann
und helfen will.
Israel
schätzt diese neuen Freundschaften zutiefst, und ich hoffe, dass der Tag bald
kommen wird, an dem Israel in der Lage sein wird, den Frieden, einen formellen
Frieden wie mit Ägypten und Jordanien auf andere arabische Nachbarn,
einschließlich der Palästinenser, auszudehnen. Ich freue mich darauf, mit
Präsident Trump und seinem Friedensteam zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu
erreichen.
Ich
möchte diese Gelegenheit auch nutzen, da wir ja vor den Vereinten Nationen
sind, ein Ort, den ich kenne, da ich hier viele Jahre lang als Botschafter
diente und somit einiges über die Vereinten Nationen weiß, deshalb möchte ich
diese Gelegenheit nutzen, um Präsident Trump und Botschafterin Haley für die
unerschütterliche Unterstützung, die sie Israel bei den Vereinten Nationen
erwiesen haben, Anerkennung zu zollen. Sie haben unmissverständlich das Recht
Israels verteidigt, sich selbst zu verteidigen. Sie haben sich zu Recht aus
einer geschichtsvergessenen UNESCO und einem moralisch
bankrotten UN-Menschenrechtsrat zurückgezogen. [Dieser Rat] hat, so glaube ich,
mehr Resolutionen gegen Israel verhängt als gegen den Rest der Welt zusammen.
Und zehnmal mehr verglichen mit, was soll ich sagen, Iran, Syrien, entscheiden
Sie. Nicht mal zehnmal so viel, weil man Null mit keiner Zahl multiplizieren
kann.
Die USA,
Präsident Trump und Botschafterin Haley, haben ihre Finanzierung eingestellt,
sie hörten auf, eine nicht reformierte UNRWA zu finanzieren, eine Organisation,
die anstatt das palästinensische Flüchtlingsproblem zu lösen, es verstetigt.
Tag für
Tag hat sich die Trump-Regierung dem widersetzt, was bei der UN schon lange zu
einer Spezialität geworden ist die Verleumdung Israels. Obwohl die beschämende
Resolution, die Zionismus mit Rassismus vergleicht, vor 25 Jahren aufgehoben
wurde, tut es mir leid, sagen zu müssen, dass ihr übler Gestank immer noch in
diesen Hallen wabert.
Israel hat
es äthiopischen Juden ermöglicht, in die Freiheit zu gelangen und ein neues
Leben in Israel zu beginnen, im jüdischen Staat. Doch hier bei den Vereinten
Nationen wird Israel absurderweise des Rassismus‘ beschuldigt.
Israels arabische Bürger stimmen bei unseren Wahlen ab,
sitzen in unserem Parlament, präsidieren über unsere Gerichte und haben genau
die gleichen individuellen Rechte wie alle anderen israelischen Bürger. Doch
hier in den Vereinten Nationen wird Israel beschämender Weise der Apartheid
beschuldigt.
Heute
gibt es mindestens fünfmal so viele Palästinenser wie 1948, dem Jahr der
Gründung Israels. Doch hier in den Vereinten Nationen wird Israel unverschämt
der ethnischen Säuberung beschuldigt.
Meine
Damen und Herren, wissen Sie, was das ist?
Es ist der alte, bekannte Antisemitismus mit einem
brandneuen Gesicht. Das ist es!
Einst
waren es die Juden, die verleumdet wurden und an denen andere Maßstäbe angelegt
wurden.
Heute ist es der jüdische Staat, der verleumdet und
mit einem anderen Maßstab gemessen wird.
Hier
ein Beispiel: Nehmen Sie die haarsträubenden Attacken gegen Israel, nachdem
unsere Knesset, unser Parlament, kürzlich ein Gesetz verabschiedet hatte, das
Israel zum Nationalstaat des jüdischen Volkes erklärt.
Wohlgemerkt,
Israel ist ein freies Land. Sie können ein Gesetz ablehnen, und die Leute haben
es getan. Sie können unterschiedliche Formulierungen in diesem oder jenem
Paragraphen formulieren, oder Sie können einen Absatz hinzufügen oder entfernen.
Das können Sie alles machen.
Aber wenn Israel als rassistisch bezeichnet wird, dann
wird Israel als rassistisch bezeichnet, weil Hebräisch seine Amtssprache und der
Davidstern auf seiner Nationalflagge ist. Wenn Israel als Apartheidstaat
bezeichnet wird, weil es sich zum Nationalstaat des jüdischen Volkes erklärt,
ist das geradezu absurd. Und wissen Sie warum?
Weil
heute in diesem Saal mehr als hundert Länder vertreten sind, die nur eine
Amtssprache haben, obwohl in diesen Ländern viele andere Sprachen gesprochen
werden. Es gibt mehr als fünfzig Länder, die Kreuze oder Halbmonde auf ihren
Fahnen haben, obwohl viele Nicht-Muslime und Nicht-Christen, viele von ihnen,
in ihrer Mitte leben. Und es gibt Dutzende von Ländern, die sich als
Nationalstaaten eines bestimmten Volkes definieren, obwohl es viele ethnische
und nationale Minderheiten innerhalb ihrer Grenzen gibt.
Keines dieser Länder wird verunglimpft oder beleidigt,
weil es seine einzigartige nationale Identität feiert. Nur Israel wird
verunglimpft. Nur Israel wird verleumdet.
Was am
jüdischen Volk einzigartig ist, ist nicht, dass wir einen Nationalstaat haben.
Es ist einzigartig, dass viele uns immer noch verweigern, einen Nationalstaat
zu haben.
Vor wenigen Augenblicken hat Präsident Abbas unverschämt gesagt, das
israelische Nationalstaatsgesetz beweise, dass Israel ein rassistischer
Apartheidstaat sei.
Präsident
Abbas, Sie sollten es besser wissen. Sie haben eine Dissertation verfasst, die
den Holocaust leugnet. Ihre Palästinensische Behörde verhängt Todesurteile
gegen Palästinenser, weil sie Land an Juden verkauft haben. Haben Sie das
gehört? Wenn ein Jude eine Wohnung, ein Stück Land irgendwo in den palästinensischen
Gebieten kauft, wird der Palästinenser, der ihm dieses Land verkauft hat,
hingerichtet. Das sagt das Gesetz.
Präsident
Abbas, Sie bezahlen stolz palästinensische Terroristen, die Juden ermorden. Es
ist sogar so: Je mehr sie töten, desto mehr bezahlen Sie. So
steht es in ihrem Gesetz. Und Sie verurteilen Israels Moral? Sie nennen Israel
rassistisch?
Das ist
nicht der Weg zum Frieden. Das ist nicht der Weg, um den Frieden zu erreichen,
den wir alle wollen und brauchen und dem Israel weiter verpflichtet ist. Diese
Organisation sollte nicht dem Kopf eines Regimes Applaus spenden, das
Terroristen finanziert. Die Vereinten Nationen sollten solch eine
verabscheuungswürdige Politik verurteilen.
Und die UN, die 2014 einen Waffenstillstand
ausgehandelt haben, sollten fordern, dass die Hamas unsere gefallenen Soldaten
Oron Shaul und Hadar Goldin überführt, die entführt wurden, als die Hamas
diesen Waffenstillstand verletzte.
Die Hamas sollte auch die beiden israelischen Bürger befreien, die sie gefangen
hält, Abera Mengistu und Hisham al Sayed.
Meine
Damen und Herren,
Jedes
Mal, wenn ich hier stehe, fühle ich mich so wie heute. Ich habe das Privileg,
hier als Premierminister des jüdischen und demokratischen Staates Israel stehen
zu können.
Einige
glauben, Israel könne nicht sowohl jüdisch als auch demokratisch sein. Das ist
falsch. Israel ist beides. Und Israel wird immer beides bleiben.
Seit
Abraham und Sarah vor fast viertausend Jahren ihre Reise in das gelobte Land
begonnen haben, ist das Land Israel unsere Heimat. Es ist der Ort, an dem Isaak
und Rebecca, Jakob, Lea und Rachel ihren ewigen Bund mit Gott fortgeführt
haben.
Hier hat Josua uns zu einer souveränen Nation gemacht,
David regiert und Jesaja gepredigt, haben die Makkabäer gekämpft und ist Masada
gefallen. Es ist der Ort, von dem wir verbannt wurden und zu dem wir
zurückgekehrt sind, um unsere alte und ewige Hauptstadt Jerusalem wieder
aufzubauen.
Der
Nationalstaat Israel ist der einzige Ort, an dem die Juden stolz unser
kollektives Selbstbestimmungsrecht ausüben. Dieses Recht wurde vor fast einem
Jahrhundert vom Völkerbund und vor über 70 Jahren von den Vereinten Nationen
anerkannt, als sie sich dafür aussprachen, die Errichtung eines jüdischen
Staates zu unterstützen. Das ist es, was in dieser Resolution steht – ein jüdischer
Staat.
Gleichzeitig
ist Israel eine lebendige Demokratie, in der all seine Bürger, Juden wie
Nichtjuden gleichermaßen, gleiche individuelle Rechte genießen, und diese
Rechte sind gesetzlich garantiert. In Israel, mögen Sie nun Jude oder Araber,
Christ oder Muslim, Druse oder Beduine oder sonst etwas sein, sind Ihre
individuellen Rechte genau die gleichen und sie werden immer gleich bleiben.
Im
Nahen Osten ist das nicht selbstverständlich; und das ist eine Untertreibung.
Im Nahen Osten, wo Frauen oft als Eigentum behandelt Minderheiten verfolgt und
Homosexuelle gehängt werden, steht Israel als leuchtendes Beispiel für Freiheit
und Fortschritt.
Meine
Damen und Herren,
Ich
könnte nicht stolzer sein, mein Land Israel zu vertreten.
Ich bin stolz darauf, dass wir Israel zu einer
globalen technologischen Macht mit einer atemberaubenden Kreativität in der
Informationstechnologie und precision farming gemacht haben. Wissen Sie,
was das ist? Wir zielen mit Dünger und Wasser auf die einzelne Pflanze, nicht
auf das Feld, nicht auf Teilen eines Feldes, nur auf die Pflanze. Ich bin stolz
auf diese Genies, die diese unglaublichen Entwicklungen im Wassermanagement, in
der Computersicherheit, in autonomen Fahrzeugen, in der digitalen Gesundheit,
in medizinischen Geräten und in vielen anderen Bereichen ermöglichen, die das
Leben von Milliarden von Menschen auf dieser Welt verbessern.
Ich bin
stolz auf Israels brillante Gelehrte, innovative Unternehmer und talentierte
Künstler. Ich bin stolz auf Israels hingebungsvolle Lehrer, barmherzige Ärzte
und unsere Such- und Rettungsteams, die Leben retten – von Haiti nach Mexiko,
von Nepal bis zu den Philippinen. Ich bin stolz, ich bin so stolz auf Israels
mutige Soldaten, auf die Männer und Frauen, die tapfer unsere Heimat
verteidigen und gleichzeitig die höchsten Werte verteidigen.
Und vor
allem, meine Damen und Herren, vor allem bin ich stolz auf das Volk Israel, das
aus den tiefen Quellen unseres Erbes eine außerordentliche Kraft schöpft, das
einen unzerstörbaren Geist besitzt und entschlossen ist, wie immer schon eine
sichere und großartige Zukunft zu schaffen für den einzigartigen jüdischen
Staat.
Vielen
Dank.“
(Amt des Premierministers, 28.09.18)