Premierminister Netanyahu vor der UN-Generalversammlung

Netanyahu vor der UN-Generalversammlung

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    Premierminister Netanyahu während seiner Rede vor der UN-Generalversammlung Premierminister Netanyahu während seiner Rede vor der UN-Generalversammlung copyright: © GPO/Avi Ohayon
     
     
    Premierminister Benjamin Netanyahu hat sich am Donnerstag in einer Rede an die UN-Generalversammlung in New York gewandt. Wir dokumentieren diese im Folgenden:

     

    „Sehr geehrte Delegierte, Damen und Herren,

     

    Als ich vor drei Jahren hier gesprochen habe, stand Israel unter den Nationen allein da. Von den beinahe 200 Ländern, die in diesem Raum sitzen, war nur Israel offen gegen das Atomabkommen mit Iran. Wir sind dagegen, weil es unsere Zukunft bedroht, unsere Existenz. Wir sind dagegen, weil das Abkommen für Iran den Weg zu einem Atomwaffenarsenal geebnet hat. Und durch Aufheben der Sanktionen hat es die iranische Kampagne von Massakern und Eroberungen im Nahen Osten noch angeheizt.

     

    Wir sind dagegen, wir sind dagegen, weil das Abkommen auf einer fundamentalen Lüge fußte – dass Iran nicht danach trachtet, Atomwaffen zu entwickeln.

     

    Israel hat diese Lüge dieses Jahr entlarvt. Im Februar hat Israel das geheime iranische Atomarchiv durchsucht. Wir haben über 100.000 Dokumente und Videos erhalten, die in Gewölben in einem unauffälligen Gebäude mitten in Teheran gelagert wurden.

     

    Im Mai habe ich den internationalen Medien eine kurze Zusammenfassung dessen vorgestellt, was wir erhalten haben. Ich habe Beweise für die iranischen Pläne zum Bau von Atomwaffen und der Täuschung der internationalen Gemeinschaft vorgelegt. Israel hat diese Informationen und noch wichtigere Beweise mit den Mitgliedern der P5+1 und mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) geteilt.

     

    Monate sind seitdem vergangen. Die IAEA hat immer noch nicht gehandelt. Sie hat Iran nicht eine einzige Frage gestellt. Sie hat nicht verlangt, auch nur einen einzigen der neuen Orte zu inspizieren, die in diesem geheimen Archiv entdeckt wurden.

     

    Angesichts dieses Nicht-Handels habe ich entschieden, heute noch etwas offenzulegen, was wir mit der IAEA und einigen Nachrichtendiensten geteilt haben.

     

    Was ich jetzt sage, wurde bisher noch nicht öffentlich gemacht.

     

    Heute verrate ich zum ersten Mal, dass Iran über eine weitere geheime Einrichtung in Teheran verfügt – ein geheimes nukleares Depot zur Lagerung der riesigen Mengen von Ausrüstung und Material aus dem geheimen iranischen Atomwaffenprogramm.

     

    Im Mai haben wir den Ort des geheimen iranischen Atomarchives offengelegt, genau hier, im Shor-abad-Bezirk in Teheran. Heute enthülle ich den Standort einer zweiten Einrichtung – das geheime iranische Atomdepot. Es befindet sich genau hier – im Turquz-abad-Bezirk von Teheran, nur wenige Meilen entfernt.

     

    Lassen Sie mich Ihnen genau zeigen, wie das geheime Atomdepot aussieht.

     

    Hier ist es. Sehen Sie, genau wie das Atomarchiv ist es ein unauffälliger Gebäudekomplex. Für diejenigen unter Ihnen zu Hause, die Google Earth nutzen: dieses nicht-mehr-so-geheime Atomdepot befindet sich in der Maher-Allee, Maher-Straße. Sie haben die Koordinaten, Sie können versuchen, dorthin zu gehen. Und für alle, die versuchen, dorthin zu gehen, es befindet sich 100 Meter von Kalishoi, der Teppichreinigung. Übrigens, wie ich höre, reinigen sie dort die Teppiche ganz fantastisch. Aber vielleicht sind es jetzt radioaktive Teppiche.

     

    Dies ist also die zweite geheime Einrichtung.

     

    Staaten, die Zugang zu Satellitenbildern haben, könnten in den kommenden Tagen und Wochen größere Aktivität in der Maher-Allee bemerken. Die Menschen, die sie dort hin- und herwuseln sehen werden, sind iranische Beamte, die verzweifelt versuchen, diese Einrichtung auszuräumen. Denn, sehen Sie, seitdem wir das Atomarchiv leergeräumt haben, waren sie damit beschäftigt, das Atomdepot zu räumen.

     

    Erst im vergangenen Monat haben sie 15 Kilo radioaktiven Materials von dort weggeschafft. Wissen Sie, was sie damit getan haben? Sie hatten 15 Kilo radioaktiven, sie mussten es wegschaffen, also haben sie es einfach genommen und über Teheran verteilt, um die Beweise zu verbergen. Vielleicht interessiert es die gefährdeten Einwohner Teherans, dass man bei Amazon schon für 29,99 US-Dollar einen Geigerzähler kaufen kann. Zurzeit sind das nur vier Millionen iranische Rial, aber dazu später mehr. Ich werde gleich über die iranische Wirtschaft sprechen. Sie haben dieses radioaktive Material in Teheran verstreut.

     

     

    Jetzt haben die iranischen Beamten, die diesen Ort reinigen, noch viel zu tun, denn sie haben mindestens fünfzehn gigantische Schiffscontainer voller nuklearer Ausrüstung und weiterem dort gelagertem Material. Da jeder dieser Container zwanzig Tonnen Material aufnehmen kann, bedeutet das, dass dieser Standort dreihundert Tonnen nuklearer Ausrüstung und Material enthielt.

     

    Genau hier.

     

    Verehrte Delegierte,

     

    Sie müssen sich also eine Frage stellen: Warum hat Iran ein geheimes Atomarchiv und ein geheimes Atomdepot behalten? Schließlich war das erste, was Südafrika und Libyen taten, als sie ihre Atomprogramme aufgaben, die Zerstörung der Archive, des Materials und der Ausrüstung.

     

    Die Antwort auf diese Frage ist einfach: Der Grund, warum Iran sein Atomarchiv und sein Atomdepot nicht zerstört hat, ist, dass es sein Ziel, Nuklearwaffen zu entwickeln, nicht aufgegeben hat. Er plante, diese beiden Standorte in ein paar Jahren zu nutzen, wenn die Zeit einst reif ist, um zur Atombombe zu gelangen.

     

    Aber meine Damen und Herren, seien Sie versichert, das wird nicht passieren. Es wird nicht passieren, da alles, was Iran versteckt von Israel gefunden wird.

     

    Meine Damen und Herren,

     

    ich habe eine Nachricht an den Leiter der IAEA, Herrn Yukiya Amano.

     

    Ich glaube, er ist ein guter Mann. Ich glaube, er möchte das Richtige tun.

     

    Nun, Herr Amano, tun Sie das Richtige. Inspizieren Sie dieses Atomdepot. Sofort. Bevor es die Iraner es fertig ausgeräumt haben.

     

    Sehr geehrte Delegierte,

     

    erinnern Sie sich daran, dass uns versprochen wurde, Inspektionen könnten jederzeit und überall stattfinden? Erinnern Sie sich daran? Jederzeit und überall!

     

    Wie wäre es denn mit Inspektionen genau hier, genau jetzt?

     

    Und Herr Amano, wenn Sie schon mal dabei sind, sehen Sie sich auch die anderen Gebäude an, von denen wir Ihnen erzählt haben. Erzählen Sie der Welt ein für alle Mal die Wahrheit über Iran.

     

    Ich habe heute auch eine Botschaft an die Tyrannen von Teheran:

     

    Israel weiß, was Sie tun und Israel weiß, wo Sie es tun. Israel wird niemals ein Regime, das unsere Zerstörung fordert, Atomwaffen entwickeln lassen. Nicht jetzt, nicht in zehn Jahren, niemals.

     

    Und Israel wird alles Notwendige tun, um sich gegen die iranische Aggression zu verteidigen. Wir werden weiterhin gegen Sie in Syrien vorgehen. Wir werden im Libanon gegen Sie handeln. Wir werden im Irak gegen Sie handeln. Wir werden gegen Sie vorgehen, wann und wo auch immer es nötig ist, um unseren Staat und unser Volk zu verteidigen.

     

    Sehr geehrte Delegierte,

     

    vor drei Jahren, wenige Wochen nach dem Abschluss des Atomabkommens, habe ich von diesem Podium aus folgende Frage gestellt: Glaubt jemand ernsthaft, dass es den Appetit auf Aggression zügelt, wenn die radikale Theokratie in Iran mit Waffen und Bargeld überschüttet wird? Aber viele Anhänger des Abkommens glaubten genau das. Sie glaubten, das iranische Regime werde gemäßigter und friedlicher werden. Sie glaubten, dass Iran die Milliarden von Dollars, die er nach der Aufhebung der Sanktionen erhalten würde, dazu verwenden würde, das Leben seiner Bevölkerung zu verbessern – um das Wasserproblem zu lösen, um das Transport-Problem zu lösen, um das Problem der Elektrizität zu lösen, Hospitäler und Schulen [zu bauen]... Das glaubten sie. Vielleicht haben auch viele von Ihnen daran geglaubt.

     

    Nun, das ist nicht passiert.

     

    Stattdessen nutzte Iran das Geld, um seine riesige Kriegsmaschinerie anzuheizen.

     

    Gerade im vergangenen Jahr hat Iran Kurden im Irak angegriffen, Sunniten in Syrien ermordet, die Hisbollah im Libanon bewaffnet, die Hamas in Gaza finanziert, Raketen nach Saudi-Arabien abgefeuert und die Bewegungsfreiheit der Schifffahrt in der Straße von Hurmuz und der Straße von Bab al-Mad bedroht.

     

    So sehen also Frieden und Mäßigung aus.

     

    Wenn Sie jetzt denken, wenn Sie wirklich denken, dass die iranische Aggression auf den Nahen Osten beschränkt ist, dann denken Sie noch einmal darüber nach. Im vergangenen Monat wurden zwei iranische Agenten verhaftet, weil sie Terroranschläge in den Vereinigten Staaten geplant hatten. Und vor einigen Wochen wurden iranische Agenten verhaftet, weil sie Terroranschläge im Herzen Europas geplant hatten.

     

    Während die USA allerdings Iran mit neuen Sanktionen konfrontieren, beschwichtigen [appease] Europa und andere Nationen Iran, indem sie ihm helfen, diese neuen Sanktionen zu umgehen.

     

    Ich habe gerade ein Wort gebraucht, ein hartes Wort, ein sehr starkes Wort – Appeasement  - und  ich benutze es widerstrebend. Aber leider ist genau dies das, was wir in Europa wieder sehen.

     

    Denken Sie einmal darüber nach: In derselben Woche, in der Iran auf frischer Tat bei dem Versuch ertappt worden war, europäische Bürger zu ermorden, haben die europäischen Staatsoberhäupter für Präsident Rohani den roten Teppich ausgerollt und versprochen, Iran noch mehr Geld zu geben.

     

    Ich bin der Sohn eines Historikers und daher muss ich nachfragen. Ich frage nicht nur als Sohn eines Historikers, sondern auch als Jude, als Weltbürger, als jemand, der das 20. Jahrhundert erlebt hat: Haben diese europäischen Staatsoberhäupter nichts aus der Geschichte gelernt? Werden sie jemals aufwachen?

     

    Nun, wir in Israel brauchen keinen Weckruf, Iran bedroht uns jeden Tag. Denn trotz der besten Hoffnungen und der Hoffnung auf das Atomabkommen hat dieses Abkommen den Krieg nicht weiter von uns entfernt. Es brachte den Krieg sogar immer näher an unsere Grenzen.

     

    In Syrien versucht Iran, dauerhafte Militärbasen gegen uns zu errichten, und hat bereits Raketen und Drohnen in unser Gebiet abgefeuert. Im Gazastreifen bewaffnet Iran Terrorgruppen, um Raketenangriffe auf unsere Städte und Terroranschläge gegen unsere Zivilisten durchzuführen. Im Libanon leitet Iran die Hisbollah an, geheime Standorte zu bauen, um ungenaue Projektile in präzisionsgelenkte Raketen umzuwandeln, Raketen, die mit einer Genauigkeit von zehn Metern bis ins tiefste Innere Israels einschlagen können.

     

    Die Hisbollah, hören Sie genau zu, die Hisbollah nutzt absichtlich die unschuldigen Menschen von Beirut als menschliche Schutzschilde. Sie haben drei dieser Raketenabschussstandorte entlang des internationalen Flughafens von Beirut platziert.

     

    Hier ist ein Bild, das tausend Raketen wert ist.

     

    Hier ist Beiruts internationaler Flughafen.

     

    Hier ist das erste Raketengelände. Es ist in der Nachbarschaft von Uzai, in Wassernähe, ein paar Blocks von der Landebahn entfernt.

     

    Hier ist der zweite Ort. Es ist unter einem Fußballstadion, zwei Blocks entfernt.

     

    Und hier ist der dritte Ort. Es ist neben dem Flughafen selbst, direkt daneben.

     

    Daher habe ich heute eine Botschaft an die Hisbollah: Israel weiß das alles, Israel weiß auch, was Sie tun. Israel weiß, wo Sie es tun. Und Israel wird Sie damit nicht davonkommen lassen.

     

     

    Meine Damen und Herren,

     

    genauso, wie die Befürworter des Atomabkommens sich geirrt haben, darin, was passieren wird, wenn die Sanktionen gestrichen werden, haben sie sich geirrt, irren sie sich gnadenlos darin, was passieren soll, wenn die Sanktionen wiederhergestellt werden.

     

    Sie haben argumentiert, dass die US-Sanktionen alleine wenig wirtschaftliche Auswirkungen auf den Iran haben werden. Das haben sie gesagt. Wirklich?

     

    Nun, schauen wir uns an, was mit der iranischen Wirtschaft passiert ist, nachdem Präsident Trump die Unternehmen gezwungen hat, zwischen Geschäften mit Iran und Geschäften mit den USA zu wählen, deren Bruttosozialprodukt fünfzig Mal so hoch ist wie das iranische.

     

    Vor einem Jahr boomte die iranische Wirtschaft. Jetzt bricht sie zusammen. Irans Währung befindet sich im freien Fall. Inflation und Arbeitslosigkeit steigen an. Britische Fluggesellschaften, deutsche Banken, französische Ölkonzerne, japanische Ölimporteure und viele andere versuchen, auszusteigen.

     

    Wenn das nur geringe wirtschaftliche Auswirkungen sind, dann stellen Sie sich mal vor, was nach den nächsten US-Sanktionen im November geschehen wird.

     

    Die Befürworter des Abkommens lagen auch falsch, als sie behaupteten – ja, so argumentierten sie wirklich, wir werden noch viel mit ihnen diskutieren müssen – die Wiederherstellung von Sanktionen würde das iranische Volk hinter dem Regime versammeln.

     

    Nun, sie versammeln sich definitiv, aber nicht um das Regime. Sie kämpfen gegen das Regime.

     

    Sie rufen nicht „Tod für Amerika“. Sie rufen „Tod dem Diktator“.

     

    Sie rufen nicht „Verbreitet die islamische Revolution“, sie rufen „Verlasst Syrien“„Verlasst den Libanon“„Verlasst den  Gazastreifen und kümmert Euch um uns im Iran.“

     

    Ich habe mir diese Proteste angehört. Ich habe mit dem iranischen Volk gesprochen. Ich teile deren Videos. und ich bekomme so viele Antworten von Iranern. Zunächst dachte ich, es seien iranische Exilanten in der Sicherheit von London, Paris oder Los Angeles. Nein. Es sind Iraner aus dem Iran, die öffentlich Israel umarmen und das eigene Regime kritisieren. Und das ist noch eine Untertreibung. Unter Klarnamen. Und ich fragte meine Geheimdienste: Was ist los? Und kurz danach brachen die Proteste aus, nicht aufgrund dessen, was ich gesagt hatte. Es war ein Hinweis auf etwas Außergewöhnliches, das dort stattfand, denn das iranische Volk zeigte bei diesen Protesten unglaublichen Mut.

     

    Von den städtischen Zentren bis hin zu den abgelegenen Dörfern - die Proteste umfassen jetzt den gesamten Iran – von den streikenden Kaufleuten auf dem Basar bis zu den jungen Frauen, die ihr Haar zeigen, stellen sich die Menschen in Iran mutig einem Regime entgegen, das sie vier Jahrzehnte lang brutal unterdrückt und ihr Geld verschwendet hat, immer noch ihr Geld verschleudert, in blutigen Kriegen quer durch den Mittleren Osten.

     

    Daher sage ich den europäischen Staatsoberhäuptern und anderen: Statt mit den iranischen Diktatoren zu kuscheln, schließen Sie sich den USA und Israel und dem Großteil der arabischen Welt an, neue Sanktionen gegen ein Regime zu verhängen, das uns alle auf der ganzen Welt gefährdet.

     

    Israel ist Präsident Trump zutiefst dankbar für seine kühne Entscheidung, sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückzuziehen. Viele, viele unserer arabischen Nachbarn sind ebenfalls dankbar. Und jeder, der sich für den Frieden und die Sicherheit der Welt interessiert, sollte auch dankbar sein.

     

    Aber, meine Damen und Herren, ich habe ein wichtiges Geständnis zu machen:

     

    Es mag Sie überraschen, aber ich muss zugeben, dass das Iranabkommen eine positive Konsequenz hatte, eine unbeabsichtigte, aber eine positive Konsequenz. Durch die Stärkung Irans brachte es Israel und viele andere arabische Staaten näher zusammen als je zuvor, in einer Nähe und Freundschaft, die ich in meinem Leben nicht gesehen habe und die vor ein paar Jahren unvorstellbar gewesen wäre.

     

    Und wissen Sie, wenn Sie Freundschaften rund um eine Bedrohung knüpfen, erkennen Sie schnell Möglichkeiten, nicht nur für die Sicherheit, sondern auch, wie wir unseren Menschen ein besseres Leben bringen können, wobei Israel helfen kann und helfen will.

     

    Israel schätzt diese neuen Freundschaften zutiefst, und ich hoffe, dass der Tag bald kommen wird, an dem Israel in der Lage sein wird, den Frieden, einen formellen Frieden wie mit Ägypten und Jordanien auf andere arabische Nachbarn, einschließlich der Palästinenser, auszudehnen. Ich freue mich darauf, mit Präsident Trump und seinem Friedensteam zusammenzuarbeiten, um dieses Ziel zu erreichen.

     

    Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, da wir ja vor den Vereinten Nationen sind, ein Ort, den ich kenne, da ich hier viele Jahre lang als Botschafter diente und somit einiges über die Vereinten Nationen weiß, deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um Präsident Trump und Botschafterin Haley für die unerschütterliche Unterstützung, die sie Israel bei den Vereinten Nationen erwiesen haben, Anerkennung zu zollen. Sie haben unmissverständlich das Recht Israels verteidigt, sich selbst zu verteidigen. Sie haben sich zu Recht aus einer geschichtsvergessenen UNESCO und einem moralisch bankrotten UN-Menschenrechtsrat zurückgezogen. [Dieser Rat] hat, so glaube ich, mehr Resolutionen gegen Israel verhängt als gegen den Rest der Welt zusammen. Und zehnmal mehr verglichen mit, was soll ich sagen, Iran, Syrien, entscheiden Sie. Nicht mal zehnmal so viel, weil man Null mit keiner Zahl multiplizieren kann.

     

    Die USA, Präsident Trump und Botschafterin Haley, haben ihre Finanzierung eingestellt, sie hörten auf, eine nicht reformierte UNRWA zu finanzieren, eine Organisation, die anstatt das palästinensische Flüchtlingsproblem zu lösen, es verstetigt.

     

    Tag für Tag hat sich die Trump-Regierung dem widersetzt, was bei der UN schon lange zu einer Spezialität geworden ist die Verleumdung Israels. Obwohl die beschämende Resolution, die Zionismus mit Rassismus vergleicht, vor 25 Jahren aufgehoben wurde, tut es mir leid, sagen zu müssen, dass ihr übler Gestank immer noch in diesen Hallen wabert.

     

    Israel hat es äthiopischen Juden ermöglicht, in die Freiheit zu gelangen und ein neues Leben in Israel zu beginnen, im jüdischen Staat. Doch hier bei den Vereinten Nationen wird Israel absurderweise des Rassismus‘ beschuldigt.

     

    Israels arabische Bürger stimmen bei unseren Wahlen ab, sitzen in unserem Parlament, präsidieren über unsere Gerichte und haben genau die gleichen individuellen Rechte wie alle anderen israelischen Bürger. Doch hier in den Vereinten Nationen wird Israel beschämender Weise der Apartheid beschuldigt.

     

    Heute gibt es mindestens fünfmal so viele Palästinenser wie 1948, dem Jahr der Gründung Israels. Doch hier in den Vereinten Nationen wird Israel unverschämt der ethnischen Säuberung beschuldigt.

     

    Meine Damen und Herren, wissen Sie, was das ist?

     

    Es ist der alte, bekannte Antisemitismus mit einem brandneuen Gesicht. Das ist es!

     

    Einst waren es die Juden, die verleumdet wurden und an denen andere Maßstäbe angelegt wurden.

     

    Heute ist es der jüdische Staat, der verleumdet und mit einem anderen Maßstab gemessen wird.

     

    Hier ein Beispiel: Nehmen Sie die haarsträubenden Attacken gegen Israel, nachdem unsere Knesset, unser Parlament, kürzlich ein Gesetz verabschiedet hatte, das Israel zum Nationalstaat des jüdischen Volkes erklärt.

     

    Wohlgemerkt, Israel ist ein freies Land. Sie können ein Gesetz ablehnen, und die Leute haben es getan. Sie können unterschiedliche Formulierungen in diesem oder jenem Paragraphen formulieren, oder Sie können einen Absatz hinzufügen oder entfernen. Das können Sie alles machen.

     

    Aber wenn Israel als rassistisch bezeichnet wird, dann wird Israel als rassistisch bezeichnet, weil Hebräisch seine Amtssprache und der Davidstern auf seiner Nationalflagge ist. Wenn Israel als Apartheidstaat bezeichnet wird, weil es sich zum Nationalstaat des jüdischen Volkes erklärt, ist das geradezu absurd. Und wissen Sie warum?

     

    Weil heute in diesem Saal mehr als hundert Länder vertreten sind, die nur eine Amtssprache haben, obwohl in diesen Ländern viele andere Sprachen gesprochen werden. Es gibt mehr als fünfzig Länder, die Kreuze oder Halbmonde auf ihren Fahnen haben, obwohl viele Nicht-Muslime und Nicht-Christen, viele von ihnen, in ihrer Mitte leben. Und es gibt Dutzende von Ländern, die sich als Nationalstaaten eines bestimmten Volkes definieren, obwohl es viele ethnische und nationale Minderheiten innerhalb ihrer Grenzen gibt.

     

    Keines dieser Länder wird verunglimpft oder beleidigt, weil es seine einzigartige nationale Identität feiert. Nur Israel wird verunglimpft. Nur Israel wird verleumdet.

     

    Was am jüdischen Volk einzigartig ist, ist nicht, dass wir einen Nationalstaat haben. Es ist einzigartig, dass viele uns immer noch verweigern, einen Nationalstaat zu haben.


    Vor wenigen Augenblicken hat Präsident Abbas unverschämt gesagt, das israelische Nationalstaatsgesetz beweise, dass Israel ein rassistischer Apartheidstaat sei.

     

    Präsident Abbas, Sie sollten es besser wissen. Sie haben eine Dissertation verfasst, die den Holocaust leugnet. Ihre Palästinensische Behörde verhängt Todesurteile gegen Palästinenser, weil sie Land an Juden verkauft haben. Haben Sie das gehört? Wenn ein Jude eine Wohnung, ein Stück Land irgendwo in den palästinensischen Gebieten kauft, wird der Palästinenser, der ihm dieses Land verkauft hat, hingerichtet. Das sagt das Gesetz.

     

    Präsident Abbas, Sie bezahlen stolz palästinensische Terroristen, die Juden ermorden. Es ist sogar so: Je mehr sie töten, desto mehr bezahlen Sie. So steht es in ihrem Gesetz. Und Sie verurteilen Israels Moral? Sie nennen Israel rassistisch?

     

    Das ist nicht der Weg zum Frieden. Das ist nicht der Weg, um den Frieden zu erreichen, den wir alle wollen und brauchen und dem Israel weiter verpflichtet ist. Diese Organisation sollte nicht dem Kopf eines Regimes Applaus spenden, das Terroristen finanziert. Die Vereinten Nationen sollten solch eine verabscheuungswürdige Politik verurteilen.

     

    Und die UN, die 2014 einen Waffenstillstand ausgehandelt haben, sollten fordern, dass die Hamas unsere gefallenen Soldaten Oron Shaul und Hadar Goldin überführt, die entführt wurden, als die Hamas diesen Waffenstillstand verletzte.


    Die Hamas sollte auch die beiden israelischen Bürger befreien, die sie gefangen hält, Abera Mengistu und Hisham al Sayed.

     

    Meine Damen und Herren,

     

    Jedes Mal, wenn ich hier stehe, fühle ich mich so wie heute. Ich habe das Privileg, hier als Premierminister des jüdischen und demokratischen Staates Israel stehen zu können.

     

    Einige glauben, Israel könne nicht sowohl jüdisch als auch demokratisch sein. Das ist falsch. Israel ist beides. Und Israel wird immer beides bleiben.

     

    Seit Abraham und Sarah vor fast viertausend Jahren ihre Reise in das gelobte Land begonnen haben, ist das Land Israel unsere Heimat. Es ist der Ort, an dem Isaak und Rebecca, Jakob, Lea und Rachel ihren ewigen Bund mit Gott fortgeführt haben.

     

    Hier hat Josua uns zu einer souveränen Nation gemacht, David regiert und Jesaja gepredigt, haben die Makkabäer gekämpft und ist Masada gefallen. Es ist der Ort, von dem wir verbannt wurden und zu dem wir zurückgekehrt sind, um unsere alte und ewige Hauptstadt Jerusalem wieder aufzubauen.

     

    Der Nationalstaat Israel ist der einzige Ort, an dem die Juden stolz unser kollektives Selbstbestimmungsrecht ausüben. Dieses Recht wurde vor fast einem Jahrhundert vom Völkerbund und vor über 70 Jahren von den Vereinten Nationen anerkannt, als sie sich dafür aussprachen, die Errichtung eines jüdischen Staates zu unterstützen. Das ist es, was in dieser Resolution steht – ein jüdischer Staat.

     

    Gleichzeitig ist Israel eine lebendige Demokratie, in der all seine Bürger, Juden wie Nichtjuden gleichermaßen, gleiche individuelle Rechte genießen, und diese Rechte sind gesetzlich garantiert. In Israel, mögen Sie nun Jude oder Araber, Christ oder Muslim, Druse oder Beduine oder sonst etwas sein, sind Ihre individuellen Rechte genau die gleichen und sie werden immer gleich bleiben.

     

    Im Nahen Osten ist das nicht selbstverständlich; und das ist eine Untertreibung. Im Nahen Osten, wo Frauen oft als Eigentum behandelt Minderheiten verfolgt und Homosexuelle gehängt werden, steht Israel als leuchtendes Beispiel für Freiheit und Fortschritt.

     

    Meine Damen und Herren,

     

    Ich könnte nicht stolzer sein, mein Land Israel zu vertreten.

     

    Ich bin stolz darauf, dass wir Israel zu einer globalen technologischen Macht mit einer atemberaubenden Kreativität in der Informationstechnologie und precision farming gemacht haben. Wissen Sie, was das ist? Wir zielen mit Dünger und Wasser auf die einzelne Pflanze, nicht auf das Feld, nicht auf Teilen eines Feldes, nur auf die Pflanze. Ich bin stolz auf diese Genies, die diese unglaublichen Entwicklungen im Wassermanagement, in der Computersicherheit, in autonomen Fahrzeugen, in der digitalen Gesundheit, in medizinischen Geräten und in vielen anderen Bereichen ermöglichen, die das Leben von Milliarden von Menschen auf dieser Welt verbessern.

     

    Ich bin stolz auf Israels brillante Gelehrte, innovative Unternehmer und talentierte Künstler. Ich bin stolz auf Israels hingebungsvolle Lehrer, barmherzige Ärzte und unsere Such- und Rettungsteams, die Leben retten – von Haiti nach Mexiko, von Nepal bis zu den Philippinen. Ich bin stolz, ich bin so stolz auf Israels mutige Soldaten, auf die Männer und Frauen, die tapfer unsere Heimat verteidigen und gleichzeitig die höchsten Werte verteidigen.

     

    Und vor allem, meine Damen und Herren, vor allem bin ich stolz auf das Volk Israel, das aus den tiefen Quellen unseres Erbes eine außerordentliche Kraft schöpft, das einen unzerstörbaren Geist besitzt und entschlossen ist, wie immer schon eine sichere und großartige Zukunft zu schaffen für den einzigartigen jüdischen Staat.

     

    Vielen Dank.“

     

    (Amt des Premierministers, 28.09.18)