Premierminister Benjamin Netanyahu hat am Sonntag an den
Gedenkfeiern zum Ende des Ersten Weltkrieges in Paris teilgenommen. Bei einer
Pressekonferenz im Anschluss an die Veranstaltung erklärte er:
„Eine sehr bewegende und bedeutungsvolle Zeremonie zum
Ende des Ersten Weltkrieges ist nun zu Ende gegangen, 100 Jahre nach seinem
Ende, ein bedeutsames Ereignis für die Menschheit, zuallererst, weil dort
Millionen Menschen getötet wurden.
Unglücklicherweise hat dieser Krieg, der alle Kriege
beenden sollte, nicht nur dieses Ziel nicht erreicht, sondern es folgte 20
Jahre später eine größere Katastrophe auf globaler Ebene, die natürlich die
größte Katastrophe in der Geschichte […] forderte.
Das Ende des Ersten Weltkrieges war auch ein Wendepunkt
in der Geschichte des Zionismus und zwar aus zwei Gründen – zunächst, weil er
das Ende von hundert Jahren osmanischer Herrschaft in Palästina einläutete,
das, wie Aaron Aarnsohn vorhergesagt hatte, [wiederum] das Britische Mandat begründete,
das [seinerseits] die Errichtung des jüdischen Staates ermöglichte.
Gleichzeitig legte natürlich die Tatsache, dass hunderttausende Juden in diesem
Krieg in den Armeen mitkämpften, den Grundstein für eine jüdische Streitkraft.
Zuallererst durch jüdische Bataillone, die während des Krieges durch die
britische Armee eingerichtet und zu einem der wichtigsten Kerne für die
späteren Israelischen Verteidigungsstreitkräfte wurden – ein monumentales Ereignis
also in der Geschichte der Menschheit und von großer Wichtigkeit in der Geschichte
des Zionismus.
Ich bin sehr stolz, dass ich gekommen bin, um den Staat
Israel bei dieser wichtigen Veranstaltung zu vertreten, und ich danke Präsident
Macron dafür, dass er uns eingeladen hat. Ich danke, es gibt keinen besseren Beleg
für das Standing Israels in der Welt als die Art und Weise, wie wir bei dieser
Veranstaltung akzeptiert wurden, der Platz, den wir, erhalten haben, [nämlich] ganz
wörtlich in der ersten Reihe der Länder. Ich sehe dies als großes Kompliment an
den Staat Israel und das, was er erreicht hat. Darauf folgte, natürlich, ein
Mittagessen, vor dem es ein Treffen mit vielen Staats- und Regierungschefs gab,
die beinahe alle Interesse daran zeigten, ihre Beziehungen zu Israel zu
stärken, und die morgens vor der Zeremonie und jetzt beim Mittagessen zu mir
kamen. Einige dieser Gespräche waren kurz, während andere länger und ausführlicher
waren. Sie möchten die politischen, wirtschaftlichen und technologischen und
Sicherheitsbeziehungen mit dem Staat Israel ausbauen.
Ich habe mit vielen Staats- und Regierungschefs gesprochen,
natürlich mit [US-]Präsident Trump und [dem russischen] Präsidenten Putin. Ich denke,
diese Dinge sind wichtig für den Staat Israel und unsere nationalen Interessen.
Die Art und Weise, wie wir wahrgenommen werden, ist
sehr wichtig. Am Tisch habe ich, natürlich, auch neben der deutschen
Bundeskanzlerin Angela Merkel gesessen, gemeinsam mit dem Präsidenten Italiens
und dem australischen Generalgouverneur. Aber was sehr interessant war, waren
einige afrikanische Staats- und Regierungschefs, die über die Wichtigkeit der
Kooperation mit Israel sprachen und wie diese natürlich ihren Ländern helfen
könnte. Ich habe dies von Ländern in Osteuropa, von westeuropäischen Ländern,
afrikanischen Ländern, aus Lateinamerika gehört, Staats- und Regierungschefs,
die kamen und ganz selbstverständlich darüber sprachen, dass Israel in der Welt
eine aufsteigende Macht ist. Wenn es dafür eines Beweises bedürft hätte, würde
ich sagen – kommen Sie nach Paris.“
(Amt des
Premierministers, 12.11.18)