Premierminister
Naftali Bennett und US-Präsident Joe Biden trafen sich am Freitag (27. August)
im Weißen Haus zu ihrem ersten diplomatischen Gespräch. Es folgt die Erklärung
von Premierminister Bennett gegenüber den Medien:
„Zunächst möchte
ich im Namen des israelischen Volkes unser Beileid und unsere tiefe Trauer über
den Verlust amerikanischer Menschenleben in Kabul zum Ausdruck bringen.
Amerikanische Soldaten haben ihr Leben verloren, als sie im Einsatz waren, um
das Leben anderer Menschen zu retten. Das ist die eigentliche Definition von
Mut und Aufopferung. Mögen sie in Frieden ruhen. Gerade an diesem Tag möchte
ich ganz klar sagen: Israel steht immer an der Seite der Vereinigten Staaten
von Amerika, ohne Wenn und Aber.
Ich möchte Ihnen
auch für Ihre Worte heute und in unserem privaten Gespräch danken, die Ihre
Unterstützung für den Staat Israel bezeugen. Aber das ist nicht neu, es ist
Jahrzehnte her, und Sie sind immer für uns eingetreten, besonders in
schwierigen Zeiten, wie vor einigen Monaten, als Tausende von Raketen auf
israelische Städte geschossen wurden, und das ist der Moment, in dem die
Freundschaft wirklich auf die Probe gestellt wird. Wir vertrauen auf Ihre
Unterstützung, Herr Präsident. Und Israel weiß, dass wir keinen besseren und
verlässlicheren Verbündeten in der Welt haben als die Vereinigten Staaten von
Amerika.
Ich komme aus
Jerusalem, unserer ewigen Hauptstadt, und bringe einen neuen Geist mit, einen
Geist des guten Willens, einen Geist der Hoffnung, einen Geist des Anstands und
der Ehrlichkeit, einen Geist der Einheit und der Überparteilichkeit von
Menschen, die sehr unterschiedliche politische Meinungen haben, sogar
gegensätzliche, und doch teilen wir alle die tiefe Leidenschaft,
zusammenzuarbeiten, um eine bessere Zukunft für Israel aufzubauen. Und das ist
es, worum es in Israel geht. Wir wollen gut sein, Gutes tun.
Aber in unserer
Region reicht es nicht aus, Gutes zu tun. Israel muss stark sein, um Gutes tun
zu können. Stark sein, damit wir Gutes tun können.
Wir dürfen nicht
einen Moment lang aus den Augen verlieren, dass wir uns in der schwierigsten
Gegend der Welt befinden. Wir haben den IS an unserer Südgrenze. Die Hisbollah an
unserer Nordgrenze, der Islamische Dschihad, die Hamas, iranische Milizen, die
uns umgeben. Sie alle wollen uns töten, Israelis töten. Sie alle wollen den
jüdischen Staat auslöschen.
Und deshalb muss
Israel immer überwältigend stärker sein als alle unsere Feinde, ja, als alle
unsere Feinde zusammen.
Deshalb möchte
ich Ihnen, Herr Präsident, dafür danken, dass Sie einmal mehr dazu beigetragen
haben, Israels strategischen Vorteil zu stärken.
Das Hauptthema,
über das wir heute hier sprechen werden, ist natürlich das Streben des Iran
nach einer Atomwaffe. Wir haben im Saal darüber gesprochen, und ich war froh
über Ihre klaren Worte, dass der Iran niemals in der Lage sein wird, sich
Atomwaffen zu beschaffen, und dass Sie betont haben, dass Sie den
diplomatischen Weg versuchen werden, dass es aber auch andere Optionen gibt,
wenn das nicht funktioniert.
Gerade in diesen
Tagen wird deutlich, wie die Welt aussehen würde, wenn ein radikal-islamisches
Regime in den Besitz einer Atomwaffe käme. Diese Verbindung wäre ein nuklearer
Albtraum für die ganze Welt.
Der Iran ist
weltweit der größte Exporteur von Terror, Instabilität und
Menschenrechtsverletzungen. Während wir hier sitzen, drehen die Iraner ihre
Zentrifugen in Natanz und Fordow weiter. Wir müssen sie aufhalten, da sind wir
uns beide einig. Deshalb haben wir eine umfassende Strategie entwickelt, über
die wir nun sprechen werden und die zwei Ziele verfolgt. Das erste Ziel ist es,
die regionale Aggression des Irans zu stoppen und ihn in die Schranken zu weisen.
Und das zweite Ziel ist, Iran dauerhaft davon abzuhalten, jemals in der Lage zu
sein, eine Atomwaffe zu entwickeln.
Wie ich Ihnen
bereits sagte, Herr Präsident, hat Israel niemals Amerika gebeten, Truppen zu
seiner Verteidigung zu schicken, und wird dies auch niemals tun. Das ist unsere
Aufgabe. Wir werden unsere Sicherheit niemals auslagern. Es liegt in unserer
Verantwortung, uns um unser Schicksal zu kümmern. Aber wir danken Ihnen für die
Mittel und die Unterstützung, die Sie uns gegeben haben und immer noch geben...
Ich danke Ihnen,
Herr Präsident. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, jetzt und noch
viele Jahre lang.“
(Amt des
Premierministers, 28.08.2021)