Am Samstag
(09.10.) flog Bundeskanzlerin Angela Merkel zum letzten Mal in ihrer Amtszeit
auf Einladung von Premierminister Naftali Bennett nach Israel. Neben einem
Treffen mit dem Premierminster nahm die Bundeskanzlerin an einer Sondersitzung
des Kabinetts teil, wurde von Staatspräsident Isaac Herzog und seiner Frau
Michal in der Residenz des Präsidenten in Jerusalem empfangen und besuchte das
World Holocaust Remembrance Centre in Yad Vashem.
Am Sonntag (10.10.)
wurde Bundeskanzlerin Merkel von Premierminister Naftali Bennett im King David
Hotel in Jerusalem empfangen.
Premierminister
Bennett:
„Willkommen in
Israel, liebe Freundin Israels. Es ist eine Freude, Sie, Frau Bundeskanzlerin
Merkel, und Ihre Delegation hier zu haben.
Wir wissen Ihre
anhaltende Freundschaft und Ihr Engagement für das israelische Volk sehr zu
schätzen. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel waren schon immer
stark, aber in Ihrer Amtszeit sind sie noch stärker geworden; sie sind mehr als
nur ein Bündnis. Dank Ihrer Führung ist sie zu einer echten Freundschaft
geworden. Wir freuen uns darauf, diese Beziehungen in den Bereichen Wirtschaft,
Wissenschaft, Bildung, Gesundheit und natürlich Sicherheit noch weiter
auszubauen.
Manchmal macht
eine Führungspersönlichkeit einen großen Unterschied, und ich denke, dass Ihre
Führung den Grundstein für ein anhaltendes Engagement Deutschlands für die
Sicherheit Israels gelegt hat, wofür wir Ihnen sehr dankbar sind.
Wir erinnern uns
natürlich an die Geschichte und blicken optimistisch in eine bessere Zukunft.
Meine Regierung wird die laufenden Beziehungen fortsetzen, aber unsere neue
Regierung bringt auch einen neuen Geist mit, einen neuen Geist des guten
Willens.
Sie ist die
vielfältigste Regierung in der Geschichte Israels. Wir haben Linke und Rechte,
Juden und Muslime, Religiöse und Säkulare - und es funktioniert, wir kommen ziemlich
gut miteinander aus. Es ist auch die am stärksten von Frauen besetzte Regierung
in der Geschichte Israels, mit acht Ministerinnen, und ich denke, das ist einer
der Gründe, warum sie tatsächlich funktioniert. Ich wollte Ihnen also danken.
Ich bin sicher,
dass wir ein sehr produktives Treffen haben werden, und im Namen des
israelischen Volkes möchte ich Ihnen danken, 'Todah Lach' [danke] Angela,
danke.“
Bundeskanzlerin
Merkel:
„Ich möchte Ihnen
sehr für diesen sehr freundlichen Empfang danken.
Ich empfinde es
als große Freude und große Ehre, zum Ende meiner Amtszeit noch einmal Israel
besuchen zu können und den neuen israelischen Premierminister kennenzulernen.
Während meiner
Amtszeit habe ich mich gemeinsam mit allen Mitgliedern meiner Regierung bemüht,
die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und Völkern noch stärker und
umfassender zu gestalten, zum Beispiel durch die zwischenstaatlichen
Konsultationen.
Dabei spielen
nicht nur Fragen, die unsere Vergangenheit betreffen, eine Rolle, sondern auch
unser Blick in eine gemeinsame Zukunft.
Ich halte es aber
nach wie vor für einen Glücksfall der Geschichte, dass es nach den Verbrechen
gegen die Menschlichkeit der Shoah möglich war, die Beziehungen zwischen
Deutschland und Israel in dem Maße neu zu gestalten und wiederherzustellen, wie
wir es getan haben. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um zu betonen, dass
das Thema der Sicherheit Israels immer von zentraler Bedeutung und ein
zentrales Thema jeder deutschen Regierung sein wird.
Ich freue mich
auf den guten Austausch und die Gespräche, die wir führen werden, und ich freue
mich sehr darauf, die Mitglieder Ihres sehr vielfältigen Kabinetts kennen zu
lernen. Verglichen mit Ihrer Regierung scheint eine deutsche
Koalitionsregierung eine sehr einfache Angelegenheit zu sein.“
Bundeskanzlerin
Angela Merkel wurde am 10. Oktober während einer Zeremonie in Jerusalem die
Ehrendoktorwürde des Technion - Israel Institute of Technology - überreicht. Die Ehrendoktorwürde ist die höchste Auszeichnung, die das Technion bedeutenden Persönlichkeiten verleiht, die sich durch ihre wissenschaftliche Arbeit oder als Führungspersönlichkeiten zum Wohle Israels, des jüdischen Volkes und der Menschheit auszeichnen.
Kanzlerin Merkel wird für ihre andauernde Unterstützung des Staates Israel,
ihren standhaften Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus, ihre nachhaltige
Befürwortung von Wissenschaft und Bildung, insbesondere der
wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Israel, und für
ihr bei aller Bescheidenheit im Auftreten beispielhaftes Führungsverhalten
ausgezeichnet.
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(Amt des
Premierministers, 10.10.2021 / Deutsche Technion Gesellschaft, 07.10.2021)