Minister Yossi Peled in Berlin

Minister Yossi Peled in Berlin

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    Yossi Peled, israelischer Staatsminister im Amt des Ministerpräsidenten, befindet sich derzeit auf Besuch in Berlin.
     
    Anlass für den Besuch Peleds ist der 70. Jahrestag der Wannseekonferenz.

    Gemeinsam mit Bundespräsident Christian Wulff nahm Peled auf Einladung von Dr. Norbert Kampe, dem Leiter der Gedenkstätte Haus der Wannsee-Konferenz, an der zentralen Gedenkzeremonie teil.

    Staatsminister André Schmitz begrüßte die Gäste, bevor Bundespräsident Wulff in seiner Rede der Geschehnisse in der Villa Wannsee am 20. Januar 1942 gedachte. Wulff versprach dem jüdischen Volk und dem Staat Israel die unverbrüchliche Freundschaft Deutschlands  und betonte die Verpflichtung Deutschlands für die Sicherheit Israels und der jüdischen Bevölkerung weltweit. "Ich wünsche mir, dass sich nie wieder jemand vor seinen Nachbarn verstecken muss in diesem Land", so Wulff.
     
    Peled erklärte, er wolle heute nicht als Minister oder ehemaliger General zu den Anwesenden sprechen, sondern als der kleine Junge, der er einmal gewesen und der in Belgien den Schrecken der Shoah entkommen und schließlich nach Israel gelangt war.
     
    "Es war mir nicht vergönnt, am Grab [meines Vaters] den Kaddisch zu sprechen", so der Minister. Aus diesem Grund wolle er dies heute hier, an dem Ort des Schreckens, tun.
    Nach seiner bewegenden Rede dankte Minister Peled Bundespräsident Christian Wulff für den Beitrag Deutschlands zur Sicherheit des Staates Israel.

    Am Donnerstag war Peled im Berliner Canisius-Kolleg mit etwa 100 Berliner Schülern des Kollegs, der katholischen Liebfrauenschule und der Jüdischen Oberschule zusammengetroffen.
     
    Bei der Veranstaltung sprach er mit den Schülern vor allem über seine Kindheit während der Shoah.
     
    Er schilderte seinen inneren Konflikt als ein jüdisches Kind, das in seinen ersten Kindheitsjahren als Katholik versteckt und aufgezogen wurde, während alle seine Familienangehörigen mit Ausnahme seiner Mutter vernichtet wurden.
     
    Mit 8 Jahren war er gegen seinen Willen mit seiner – ihm damals fremden – Mutter nach Antwerpen gegangen und wanderte anschließend mit einer Gruppe Waisenkinder nach Israel aus – ein weiterer Bruch in seiner Kindheitsidentität.
     
    Peled erzählte, wie er in Israel aufwuchs, wo er sich unter den in Israel geborenen Sabres erneut als Fremder fühlte. Der Tag, den ein jeder Israeli im Gedächtnis trage, sei, so der Minister, der des Eintritts in die Armee. Für ihn war es der Tag, an dem er als Jude ein Gewehr in die Hand bekam, um sein Volk zu verteidigen. Dies war seinen Eltern verwehrt geblieben.
     
    Die Schüler zeigten sich sehr interessiert an den persönlichen Erinnerungen und stellten viele Fragen über seine Identitätsbrüche, Emotionen und Erlebnisse. Gleichzeitig interessierten sie sich auf für seine Einschätzungen der aktuellen Lage in Nahost und stellten konkrete politische Fragen, die sich auf den heutigen israelisch-palästinensischen Konflikt bezogen.
     
    (Botschaft des Staates Israel, 20.01.12)

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     copyright: Botschaft
    Wulff und Peled (Foto: Botschaft)
     
  • Peled im Haus der Wannseekonferenz
     
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