Mazal tov zum 70.!

Mazal tov zum 70.!

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    ​Vor 70 Jahren, am 19. Juli 1950, trafen sich Vertreter der seit 1945 wieder entstandenen jüdischen Gemeinden in den unterschiedlichen Alliiertenzonen des Nachkriegsdeutschlands, um eine Interessenvertretung der fünfzehntausend Juden - Überlebende der Shoah und aus dem Exil Re-Immigrierte - zu gründen.

    Die Entwicklung des Zentralrats der Juden in Deutschland stand seither vor großen Herausforderungen und kann gerade deshalb als beeindruckende und hoffnungsvolle Geschichte angesehen werden.

    Dazu gratuliert die Botschaft des Staates Israel von Herzen!

    Das Schicksal des Diasporajudentums, und insbesondere dem deutschen, ist schon seit den ersten Einwanderungswellen, die den modernen Staat Israel lange vor seiner Gründung mitprägten, eng mit dem Wesen Israels verbunden. Die nach der Zäsur der Shoah entstandene enge Partnerschaft zwischen den beiden Staaten ist ohne die Gesamtheit der Juden Israels und der Diaspora nicht zu denken. Und so wie schon vor Aufnahme der diplomatischen Beziehungen, konnten ab 1965 Israels Vertretung, die Botschaft Israels zunächst in Bonn und dann in Berlin, und der Zentralrat der Juden in Deutschland gemeinsam an der Stärkung des Bandes arbeiten.

    Der Geist der Partnerschaft muss jedoch fortwährend, insbesondere angesichts der aktuellen Herausforderungen in jedem Bereich der Beziehungen zwischen Israel und der Diaspora, verstärkt werden. Vor uns stehen Herausforderungen, die abermals die Notwendigkeit unterstreichen, in Augenblicken der Prüfung zusammenzustehen, der eine für den anderen verantwortlich. In der Tat ist eine Bedrohung für das Wohlergehen der jüdischen Gemeinden auf der Welt gleich einer Bedrohung für Israel selbst.

    Die Botschaft Israels ist dem Zentralrat und den Jüdischen Gemeinden für ihren steten Ausdruck der Solidarität mit dem Staat Israel in schwierigen Zeiten des Terrors, des Krieges, der Katastrophen und Krisen dankbar. In den vergangenen siebzig Jahren wurde die zionistische und die jüdische Geschichte gemeinsam gestaltet. Die fortwährende Unterstützung, die die israelische Bevölkerung und der Staat von den Jüdischen Gemeinden rund um die Welt erhalten, gibt uns Stärke und Mut. Unser Schicksal ist miteinander verflochten. Wir wissen, dass wir nicht alleine sind, und wir wissen, dass wir gemeinsam eine bessere Zukunft für unsere Kinder bauen können.

    So wie Israel wird das jüdische Volk weiterhin seine Stimme erheben, um sich zu behaupten gegen Bedrohungen jedweder Art. Es ist unverzichtbar, dass Juden wie auch Israel sich gegen Antisemitismus und Vernichtungsdrohungen wehren und von den Gesellschaften und Regierungen auf dieser Erde fordern, Maßnahmen zu ergreifen, den Juden- und Israelhass einzudämmen. Erziehung, Präventionsmaßnahmen, Begegnungen, aber auch kompromisslose Durchsetzung der Verfassungs- und Demokratieprinzipien und Saktionierung ihrer Verletzungen sind unabdingbar, um die Werte einer offenen pluralistischen Gesellschaft zu verteidigen, sodass alle ihre Minderheiten in Sicherheit leben können. Gemeinsam müssen, können und werden wir die Schlacht gegen diese älteste Form des Fanatismus und des Hasses gewinnen.

    Die Botschaft des Staates Israel wünscht dem Zentralrat zu seinem Jubiläum, dass die zukünftigen Themen einfachere werden und weiterhin prosperierende Entwicklung, in allen Bereichen.

    Mazal tov!


    (Botschaft des Staates Israel, 20.07.2020)