Israelische Wissenschaftler setzen Täuschung im Kampf gegen Krebs ein

Israelische Wissenschaftler täuschen Krebszellen

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    Das RNA-bindende Protein Das RNA-bindende Protein copyright: © Rotem Karni / Hebrew University of Jerusalem
     
     
    Wissenschaftler der Hebräischen Universität in Jerusalem arbeiten mit Hilfe einer Täuschung an einer Optimierung der Krebsbehandlung.

    Durch Krebsforschung ist in den letzten Jahren deutlich geworden, wie ausschlaggebend die Rolle von RNA-bindenden Proteinen beim Krebswachstum ist. Diese Proteine, die in allen Zellen, insbesondere aber in Krebszellen aktiv sind, binden sich an RNA-Moleküle und beschleunigen dadurch das Wachstum von Krebszellen. Bisher hat keine Krebsbehandlung diese Proteine ins Visier genommen. Bis jetzt. 

    In der kommenden Ausgabe von „Nature Communications“ stellen Professor Rotem Karni und sein Team von der Hebräischen Universität Jerusalem eine neue Technologie zur Krebsbekämpfung vor. Sie entwickelten Ködermoleküle, die RNA-bindende Proteine dazu bringen, sich mit ihnen zu verbinden.  Einmal gebunden, sind diese RNA-bindenden Proteine nicht mehr in der Lage, sich mit den natürlichen RNA-Molekülen in Krebszellen zu verbinden und verlieren ihre krebsfördernde Aktivität.   

    Um die Köder zu testen, wurden Hirnkrebszellen mit Ködermolekülen behandelt.  Als die Zellen dann in gesunde Mäuse injiziert wurden, vermehrten sich die Krebszellen nicht, und bald darauf starben die Tumore sogar ab. 

    Professor Karni und sein Team sind, nach eigenen Angaben, optimistisch, dass ihre neue Methode auch bei der Behandlung weiterer Krebsarten angewendet werden kann.

     (Hebräische Universität Jerusalem, 15.04.2019)