Israel und VAE erklären Aufnahme diplomatischer Beziehungen

Israel und VAE schließen Frieden

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    Premierminister Netanyahu hält eine virtuelle Konferenz mit Präsident Donald Trump und Kronprinz Mohammed bin Zayed ab. Premierminister Netanyahu hält eine virtuelle Konferenz mit Präsident Donald Trump und Kronprinz Mohammed bin Zayed ab. copyright: GPO/Kobi Gideon
     
     
    Israel und die Vereinigte Arabische Emirate werden formell Frieden schließen und volle diplomatische Beziehungen aufnehmen. Das gab Premierminister Netanyahu am Donnerstag (13.8.) bekannt:

    "Heute beginnt eine neue Ära des Friedens zwischen Israel und der arabischen Welt. Ich komme gerade von einer historischen virtuellen Konferenz mit mir, Präsident Donald Trump und Kronprinz Mohammed bin Zayid der Vereinigten Arabischen Emirate.

    Wir erklärten die Schließung eines vollständigen und formellen Friedens zwischen Israel und der VAE. Dazu gehört die gegenseitige Öffnung von Botschaften, direkte Flüge und viele viele weitere bilaterale Übereinkünfte.

    Dies ist der größte Fortschritt Richtung Frieden zwischen Israel und der arabischen Welt in den letzten 26 Jahren und es ist der dritte formelle Frieden zwischen Israel und einer arabischen Nation. Im Jahr 1979 schloss Premierminister Menachem Begin Frieden mit Ägypten. 1994 unterzeichnete Premierminister Yitzhak Rabin einen Friedensvertrag mit Jordanien. Und heute habe ich die Ehre, eine formelle Friedensvereinbarung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten anzukündigen.

    Ich glaube, dass es gut möglich ist, dass wir bald weitere arabische Länder sehen werden, die sich diesem größer werdenden Kreis des Friedens anschließen werden.

    Ich möchte Präsident Trump für seine entscheidende Hilfe bei der Vermittlung dieses historischen Übereinkommens danken. Und ich möchte ihm für seine revolutionäre Vision für Frieden danken, die die realistischste und wichtigste Formel für Frieden in der Region ist. Der Friedensplan von Präsident Trump bildete die Grundlage für die heutige historische Friedensankündigung.

    Israel und die VAE sind zwei der am weitesten entwickelten Länder der Welt. Gemeinsam werden wir die Region verändern und eine noch bessere Zukunft für unsere Völker schaffen. Das ist eine Zukunft des Friedens, eine Zukunft der Sicherheit und eine Zukunft des Wohlstands.

    Ich habe immer daran geglaubt, dass wir Frieden mit der arabischen Welt schaffen können und ich habe seit Jahrzehnten auf dieses ehrbare Ziel hingearbeitet. Sie wissen es vielleicht nicht, aber ich habe das getan, die ganze Zeit - in Meetings, die öffentlich waren und in vielen, die es nicht waren. In Washington, im Nahen Osten, bei Tag und in der Nacht.

    In den letzten Jahren hat Israel unter meiner Führung Fortschritte bei den Beziehungen zu Ländern wie Sudan, Oman, Bahrain und anderen Nationen im Golf gemacht. Ich habe Grund zu großem Optimismus, dass der heutigen Erklärung mit den VAE von weiteren arabischen Nationen gefolgt wird, die in unseren Kreis den Friedens eintreten werden.

    Und den Menschen in Abu Dhabi und dessen Oberhaupt, Kronzprinz Mohammed bin Zayid, sage ich: Salam aleikum! Shalom aleichem! Friede sei mit Euch! Friede sei mit uns allen! Vielen Dank!"


    Am Sonntag (16.08.) fügte Premierminister Benjamin Netanyahu hinzu, dass der Frieden auf zwei Prinzipien basiert: „Frieden für Frieden“ und „Frieden durch Stärke“. 

    "Nach dieser Doktrin muss sich Israel aus keinem Gebiet zurückziehen, und beide Länder ernten offen die Früchte eines vollständigen Friedens: Investitionen, Handel, Tourismus, Gesundheit, Landwirtschaft, Umweltschutz und in vielen anderen Bereichen, einschließlich natürlich der Verteidigung.

    Dieser Frieden wurde nicht erreicht, weil Israel sich durch den Rückzug auf die Linien von 1967 geschwächt hat. Er wurde erreicht, weil Israel sich durch die Pflege einer freien Wirtschaft sowie durch militärische und technologische Stärke und durch die Kombination dieser beiden Stärken zu einem beispiellosen internationalen Einfluss gestärkt hat.

    Diese starke internationale Position drückte sich in unserer Bereitschaft aus, sich gegen die Aggression Irans in der Region und seine Bemühungen um Atomwaffen zu stellen. Die Tatsache, dass wir allein standen und ich manchmal allein gegen die ganze Welt, gegen Iran und das gefährliche Atomabkommen stehen musste, machte einen großen Eindruck auf die arabischen Länder in der Region.

    Eine einfache Tatsache wurde erneut bewiesen: Stärke zieht an und Schwäche stößt ab. Im Nahen Osten überleben die Starken und mit Stärke schließt man Frieden. Ich habe im Laufe der Jahre die Stärkung der Stärke Israels und damit auch die Lehre von 'Frieden für Frieden' vorangetrieben...

    Diese Doktrin steht im völligen Widerspruch zu dem Konzept, dass bis vor wenigen Tagen kein arabisches Land bereit war, einen offiziellen und offenen Frieden mit Israel zu schließen, bevor im Konflikt mit den Palästinensern eine Schlussfolgerung gezogen wurde. Nach Ansicht der Palästinenser und nach Ansicht vieler auf der Welt, die ihnen zustimmten, wäre es unmöglich, diesen Frieden zu erreichen, wenn wir vor den Forderungen der Palästinenser kapitulieren, einschließlich der Entwurzelung der Gemeinschaften, der Teilung Jerusalems und eines Rückzugs zu den Linien von 1967.

    In der Tat gab dieses falsche Konzept den Palästinensern ein Veto gegen die Erreichung des Friedens zwischen Israel und den arabischen Ländern. Es hielt Israel und die arabische Welt als Geiseln für die extremsten Forderungen der Palästinenser, die den Staat Israel in eine echte existenzielle Gefahr brachten. Vielleicht bestand meines Erachtens die größte Gefahr darin, dass nicht wenige Israelis den absurden Bedingungen zustimmten. Nicht mehr. Dieses Konzept von 'Frieden durch Rückzug und Schwäche' ist von der Welt verschwunden. Es wurde durch ein anderes Konzept ersetzt: Echter Frieden, Frieden für Frieden, Frieden durch Stärke. Das ist es, was wir heute vorantreiben.

    Ich erinnere Sie daran, dass sich Israel im aktuellen Abkommen nicht nur nicht von einem Quadratmeter zurückgezogen hat, sondern der Trump-Plan auf meine Bitte hin auch die Anwendung der israelischen Souveränität über ausgedehnte Gebiete in Judäa und Samaria beinhaltet.

    Ich habe darauf bestanden, die Souveränität in den Plan aufzunehmen, und dieser Plan hat sich nicht geändert. Präsident Trump ist dem verpflichtet, und ich bin entschlossen, auf dieser Grundlage Verhandlungen zu führen. Bei den Vereinten Nationen im Jahr 2013 sagte ich, dass viele jahrelang glaubten, dass der israelisch-palästinensische Frieden eine breitere Versöhnung zwischen Israel und der arabischen Welt fördern würde. Ich sagte, ich sei der Ansicht, dass Frieden auf die entgegengesetzte Weise erreicht werden würde: Es sei eine Ausweitung der Versöhnung zwischen Israel und der arabischen Welt, die wahrscheinlich einen israelisch-palästinensischen Frieden fördern würde. Ich fügte hinzu, dass wir, um diesen Frieden zu erreichen, nicht nur Jerusalem und Ramallah, sondern auch Kairo, Amman, Abi Dhabi, Riad und andere Orte betrachten mussten.

    Dies war keine Prophezeiung. Dies war die beharrliche und systematische Politik, die ich führte und die Jahre brauchte, um sich durchzusetzen. Ich sehe weitere Länder, die sich dem Friedenskreis anschließen. Dieser historische Wandel wird auch den Frieden mit der arabischen Welt und letztendlich den Frieden, den wahren Frieden, der überwacht und sicher ist, auch mit den Palästinensern fördern.


    (Premierminister Benjamin Netanyahu am 13. August 2020 und 16. August in Jerusalem)