Israel lädt zum Empfang

Israel lädt zum Empfang

  • icon_zoom.png
    Volker Beck, MdB, Daniela Schadt und Botschafter Yakov Hadas-Handelsman beim Empfang Volker Beck, MdB, Daniela Schadt und Botschafter Yakov Hadas-Handelsman beim Empfang copyright: Botschaft
     
     
    Am Montagabend hatte die Botschaft anlässlich des israelischen Unabhängigkeitstages zum jährlichen Empfang geladen.
     
    In seiner Eröffnungsrede erklärte Botschafter Yakov Hadas-Handelsman, der im Sommer seine Amtszeit in Deutschland beendet:
     
    „Über fünf Jahre Deutschland – da gab es gute Zeiten, und weniger gute Zeiten. Ein Höhepunkt war natürlich das Jubiläumsjahr 2015. Wir haben zusammen ‚50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland – Israel‘ begangen. Das Jubiläumsjahr hat die ganze Vielfalt unserer Freundschaft und Partnerschaft reflektiert.
     
    Gleichzeitig sehe ich die ständige Herausforderung, gegen Tendenzen von Vergessen in der deutschen Gesellschaft und den Wunsch nach einem sogenannten Schlussstrich anzukämpfen. Jenen Deutschen, die sich von der Vergangenheit befreien wollen, sage ich:
     
    Erstens: Das wird nicht funktionieren. Weil sich Deutschland nur eine neue Identität und einen festen Platz an der Spitze der Weltgemeinschaft erarbeiten konnte, indem es sich zu seiner Vergangenheit bekannte – und die notwendigen Konsequenzen zog.
     
    Zweitens: Israel ist nicht das Hindernis auf dem Weg zu einem  Schlussstrich. Es ist die Vergangenheit selbst, die das Hindernis bildet. Und sie wird auch nicht vergehen. Einen anderen Weg als die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit konnte und kann es in Deutschland auch deshalb nicht geben, weil die ganze Welt die deutsche Vergangenheit ebenfalls ständig im Blick hat.
     
    Und drittens: Ich wäre froh, wenn die junge Generation in Deutschland es so betrachten würde: Wir sprechen nicht mehr von Schuld. Und Erinnern ist keine Strafe. Aber aus der Vergangenheit erwächst Verantwortung. Und deshalb ist das Erinnern ein Auftrag. So kann die Erinnerung zu einem Teil der Identität werden, wie es der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck einmal ausdrückte.“
     
    Die Festrede hielt in diesem Jahr der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Volker Beck, der für Israel einen Sitz als nicht-ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat forderte.
     
    Geehrt wurden in diesem Jahr erstmals deutsche und israelische Unternehmen, die sich besonders um die deutsch-israelischen Handelsbeziehungen verdient gemacht haben.
     
    Unter den Gästen waren neben vielen weiteren Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Gesellschaft Daniela Schadt, die Lebensgefährtin des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck, Staatssekretärin Sawsan Chebli, Bevollmächtige des Landes Berlin beim Bund, und der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Walter J. Lindner.
     
    (Botschaft des Staates Israel, 30.05.17)