Israel enttäuscht von argentinisch-iranischem Abkommen

Enttäuschung über argentinisch-iranisches Abkommen

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    Am 18. Juli 1994 ereignete sich ein Anschlag auf ein jüdisches Gemeindezentrum in Buenos Aires, bei dem 85 Menschen getötet wurden. Untersuchungen haben eindeutige Hinweise darauf ergeben, dass der Iran hinter dem Anschlag steckt. Nun haben sich Argentinien und der Iran auf eine gemeinsame Untersuchungskommission zu dem Anschlag geeinigt.
     
    In einer Stellungnahme des Sprechers des Außenministeriums heißt es dazu:
     
    „Das Abkommen, das Argentinien und Iran unterzeichnet haben, hat Israel überrascht und tief enttäuscht.
     
    Der argentinische Botschafter in Israel wird in Kürze ins Außenministerium in Jerusalem einbestellt werden, um diesen Schritt seiner Regierung zu erläutern. Die israelische Botschafterin in Buenos Aires, Dorit Shavit, wird den argentinischen Außenminister Héctor Timerman um einen Termin ersuchen, ebenfalls, um Aufklärung über die Motive für den Schritt zu erhalten.
     
    Mit Beginn der Kontakte zwischen den beiden Delegationen haben wir um Informationen darüber gebeten, was dort diskutiert wird. Wir haben jedoch von der argentinischen Regierung keine Antwort erhalten.
     
    Das israelische Interesse in dieser Angelegenheit ist eindeutig und klar: Der Anschlag von 1994 wendete sich gegen das jüdische Gemeindezentrum und hat 85 Tote und Hunderte Verletze gefordert, Juden und Nicht-Juden. Auch wenn der Anschlag sich auf argentinischem Boden gegen argentinische Staatsbürger richtete, haben doch die Ermittlungen der argentinischen Behörden eindeutige Verbindungen zwischen diesem Anschlag und dem Anschlag auf die israelische Botschaft in Buenos Aires zwei Jahre zuvor ergeben. Die erwiesene Verbindung zwischen den beiden Anschlägen gibt uns das Recht, die Ermittlungen zu verfolgen und zu erwarten, dass die Täter und ihre Hintermänner vor Gericht gestellt werden. Ganz besonders gilt das, da wir weiterhin weltweit unter dem iranischen Terror leiden.
     
    Die argentinischen Behörden haben selbst darauf hingewiesen, dass der Iran hinter dem Anschlag steht, und sogar gemeinsam mit Interpol die notwendigen Schritte eingeleitet, um die Hintermänner ausfindig zu machen.
     
    Der Nutzen des jüngsten Abkommens ist daher höchst zweifelhaft: Es wird eine sogenannte Wahrheitskommission eingerichtet, deren Empfehlungen nicht bindend sind. Und es gestattet dem Land, auf das alle Beweise und Hinweise deuten, nämlich dem Iran, die Arbeit der Kommission ins Endlose zu verzögern.“
     
    (Außenministerium des Staates Israel, 28.01.13)
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