Irischer Außenminister Coveney in Israel

Irischer Außenminister Coveney in Israel

  • icon_zoom.png
    Staatspräsident Rivlin mit dem irischen Außenminister Coveney Staatspräsident Rivlin mit dem irischen Außenminister Coveney copyright: GPO/Mark Neiman
     
     
    Premierminister Benjamin Netanyahu ist am Dienstag in Jerusalem mit dem irischen Außenminister Simon Coveney zusammengetroffen. Im Gespräch ging es vor allem um den israelisch-palästinensischen Konflikt.
     
    Premierminister Netanyahu äußerte seine Unzufriedenheit über Irlands übliche Position im Konflikt und warf dem Außenminister vor, sein Land verurteile die Palästinenser nicht für die Anstiftung zu terroristischen Anschlägen und für die Glorifizierung derer, die Anschläge verübten. Der Premierminister fragte Coveney, wieso Irland Nichtregierungsorganisationen, die zur Zerstörung Israels aufrufen, helfe und bemerkte, dass viele europäische Länder das Kernproblem des Konflikts übersähen – die palästinensische Weigerung, den Staat der Juden anzuerkennen.
     
    Auch Staatspräsident Reuven Rivlin kam am Mittwoch zu einem Arbeitstreffen mit Simon Coveney zusammen. Zu Beginn des Treffens gratulierte Rivlin Coveney zur neuen irischen Regierung und erneuerte die Einladung an den irischen Premierminister, Israel zu besuchen: „Wir freuen uns, ihn hier zu empfangen“, so Rivlin. „Ich denke, die Beziehungen zwischen Israel und Irland sind gut, trotz hin und wieder auftretender Meinungsverschiedenheiten. Es ist wichtig, dass wir zwischen unterschiedlichen Meinungen, die wir respektieren, und Boykotten unterscheiden, die keinesfalls zu akzeptieren sind. Ich glaube, dass Menschen, die einander respektieren, die Fähigkeit haben, von Zeit zu Zeit Kritik zu üben und auch die Tatsachen zu erklären, wie wir sie glauben.“
     
    Außenminister Coveney dankte Rivlin für den Empfang und sagte: „Ich habe Israel schon mehrmals besucht und ich weiß, dass hier der Eindruck besteht, dass Irland eine andere Position als Israel hat, aber ich kann sagen, dass wir das selbe wollen wie die große Mehrheit der Israelis, und das ist ein ruhige Zukunft. Wir haben auf unserer Insel Erfahrung mit Gewalt, und wir arbeiten immer noch am Friedensprozess. Der Grund dafür, dass das irische Volk sich so sehr für die Beziehung zwischen Israel und den Palästinensern und den Konflikt zwischen ihnen interessiert, ist, dass wir selbst eine gewaltvolle Vergangenheit haben und diesen als einen der zentralen Konflikte auf der Welt sehen.“ Coveney fügte hinzu: „Wir arbeiten mit Israel eng zusammen mit dem Ziel, gute und professionelle Beziehungen zu wahren. Ich bin hier, weil uns diese Region uns am Herzen liegt und wir helfen wollen.“
     
    Staatspräsident Rivlin dankte Außenminister Coveney für seine Worte und betonte die Wichtigkeit, die Israel dem Aufbau von gegenseitigem Vertrauen und Verständigung mit den Palästinensern beimisst. Er sprach davon, dass viele Palästinenser sich weigerten, Israel als jüdischen Staat oder überhaupt anzuerkennen und unterstrich die Wichtigkeit einer Anerkennung der Beziehung zwischen dem jüdischen Volk und dem Land Israel. Coveney erklärte scherzend in Bezug auf die jüngsten UNESCO-Resolutionen, die unter anderem dem jüdischen Volk eine historische Beziehung zu Teilen des Landes Israel abgesprochen hatten: „Zu sagen, das jüdische Volk habe keine Beziehung zu Israel, ist wie zu sagen, das irische Volk habe keine Beziehung zu Dublin oder zum Guinness!“
     
    (Amt des Premierministers/Präsidialamt, 11./12.07.17)