Indischer Premier Modi in Israel

Indischer Premier Modi in Israel

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    Die Premierminister Netanyahu und Modi am Ben-Gurion-Flughafen Die Premierminister Netanyahu und Modi am Ben-Gurion-Flughafen copyright: GPO
     
     
    Premierminister Benjamin Netanyahu hat am Dienstag seinen indischen Amtskollegen Narendra Modi am Ben-Gurion-Flughafen empfangen. In seiner Ansprache sagte Netanyahu:
     
    „Mein Freund, Premierminister Narendra Modi, willkommen in Israel.
     
    Premierminister, wir haben lange auf Sie gewartet. Wir haben tatsächlich beinahe 70 gewartet, denn dies ist ein wahrhaft historischer Besuch. Es ist das erste Mal, dass ein indischer Premierminister Israel besucht. Wir empfangen Sie mit offenen Armen. Wir lieben Indien. Wir bewundern Ihre Kultur, wir bewundern Ihre Geschichte, Ihre Demokratie, Ihre Verpflichtung zum Fortschritt. Wir sehen Sie als verwandte Geister in unserer gemeinsamen Suche, eine bessere Zukunft für unsere Völker und unsere Welt zu schaffen.
     
    Premierminister, als ich Sie vor drei Jahren zum ersten Mal bei den Vereinten Nationen traf, haben wir uns geeinigt, die noch bestehenden Mauern zwischen Indien und Israel einzureißen. Wir haben einander die Hand geschüttelt und uns geeinigt, eine historische Partnerschaft für den Fortschritt zu schmieden. Dann haben wir uns in Paris wiedergetroffen, und seitdem haben wir immer wieder telefoniert. Ich erinnere mich noch daran, mein Freund, was Sie beim ersten Treffen gesagt haben. Sie haben gesagt, dass wenn es um die indisch-israelischen Beziehungen geht, der Himmel unsere einzige Grenze ist.
     
    Doch, mein Freund, eigentlich ist der Himmel nicht die Grenze. Denn heute arbeiten sogar unsere Raumfahrtprogramme gemeinsam daran, noch höher hinaus zu gehen. Die Verbindung zwischen unseren talentierten innovativen Völkern ist ganz natürlich. Sie ist so natürlich, dass wir uns fragen könnten, wieso sie so lange gebraucht hat, um zu erblühen. Nun, es bedurfte eines Zusammentreffens von Köpfen und Herzen, es bedurfte einer Verpflichtung unserer Regierungen. Dies haben wir heute. Bei diesem Besuch trifft Ihre „Making India“-Initiative auf meine „Make with India“-Politik. Wir richten einen 40-Millionen-Dollar-Innovations-Fonds für noch größere Kooperationen im Bereich der Technologien ein.
     
    Unsere Partnerschaft erstreckt sich auf Wasser, Landwirtschaft, Sicherheit, Energie und viele andere Bereiche. Ich glaube, die Formel für Erfolg ist einfach: I² T². Das heißt: Indische Talente mal israelische Technologie. Und es heißt: Israelisch-indische Beziehungen für morgen. An so viel Mathematik erinnere ich mich noch aus der Schulzeit, aber ich vertraue auf die Mathematik des Lebens.
     
    Ich vertraue aus vielen Gründen auf den Erfolg unserer Partnerschaft: Zunächst ist es das Talent unserer Völker. Man sagt, Herr Premierminister, dass die beiden meistgehörten Sprachen im Silicon Valley in Kalifornien Hindi und Hebräisch sind. Hin und wieder hört man auch ein wenig muttersprachliches Englisch. Darüber hinaus glaube ich an den Erfolg unserer Partnerschaft wegen der großen Sympathien zwischen unseren Völkern – die natürliche Freundschaft zwischen Indern und Israelis.
     
    Die Juden von Indien und die 100.000 Israelis indischer Herkunft sind eine wunderbare menschliche Brücke zwischen unseren beiden Nationen und Völkern. Drittens vertraue ich auf unseren Erfolg wegen unserer Führung.
     
    Premierminister Modi, Sie sind eine großartige Führungspersönlichkeit für Indien und eine großartige globale Führungspersönlichkeit. Ihr Besuch in Israel ist ein Zeugnis dafür. Unsere beiden Völker haben Werte, die in alten Kulturen tief verwurzelt sind, doch wir beide trachten danach, das Versprechen für eine bessere Zukunft wahr zu machen. Ich weiß, un dieser Besuch zeigt das sehr deutlich, dass wir zusammen noch mehr noch besser erreichen können.
     
    Willkommen in Israel, mein Freund, Premierminister Modi.
    Shukria. Danke.“
     
     
     
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  • Premierminister Netanyahu empfängt seinen indischen Amtskollegen Modi in seiner Residenz

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    Premierminister Benjamin Netanyahu haben am Dienstagabend den indischen Premierminister Narendra Modi in ihrer Residenz empfangen.
     
    Nach den gemeinsamen Erklärungen sprach Netanyahu Modi seinen Dank aus. Er sagte:
    „Vielen Dank. Willkommen in Jerusalem, mein Freund, Premierminister Narendra Modi. Sie sind erst seit wenigen Stunden hier und haben bereits Yad Vashem besucht, Sie haben dem Gründer unserer nationalen Bewegung, Theodor Herzl, an seiner Grabstätte die letzte Ehre erwiesen und einen Teil der Spitzentechnologie Israels gesehen. Wir haben an einem warmen Tag ein Gewächshaus besucht und wurden herzlich empfangen.
     
    Somit haben Sie einen Blick auf unsere schmerzvolle Vergangenheit, aber auch auf unsere vielversprechende Zukunft erhalten. Wir sind hocherfreut, Sie hier bei uns empfangen zu dürfen. Wir haben große Bewunderung für die Bevölkerung Indiens. Wie ich Ihnen bereits erzählt habe, schilderte mein verstorbener Onkel, Professor Elisha Netanyahu, als Mathematiker am israelischen Institut für Technologie tätig, mir oft seine Bewunderung für den großen indischen Mathematiker Ramanujan. Ihm zufolge war er der größte Mathematiker des 20. Jahrhunderts, vielleicht sogar der größte seit vielen Jahrhunderten. Das symbolisiert das Talent des indischen Volkes. Auch wir als israelisches Volk haben viele Talente. Deshalb glauben wir an diese talentvolle Partnerschaft.
     
    Beide streben wir nach einer besseren Zukunft für unsere Völker. Diese zu realisieren, erfordert viel Arbeit. Es wird nicht über Nacht passieren, aber Ministerpräsident Modi und ich haben den gleichen Charakterzug – wir wollen beide, dass es über Nacht passiert. Wir sind unermüdliche Reformer – und zu den von Ihnen durchgeführten Reformen der indischen Wirtschaft möchte ich Ihnen an dieser Stelle gratulieren, Herr Premier; beide sind wir davon überzeugt, dass wir gemeinsam Großes für die Zukunft unserer Völker verwirklichen können. 
     
    Ich muss gestehen, dass ich von Herrn Modis Enthusiasmus für Yoga angesteckt wurde. Er erklärte mir, dass ich auf einem niedrigen Niveau anfangen kann, und das werde ich denn auch tun. Wenn ich eine entspannende Tadasana-Stellung einnehme, werde ich morgens meinen Kopf nach rechts drehen; Indien wird dann die erste Demokratie sein, die ich sehe. Und wenn Herr Ministerpräsident Modi eine Vasisthasana-Stellung einnimmt und seinen Kopf nach links dreht, ist Israel die erste Demokratie, die er sehen wird. Also sind Indien und Israel in Wahrheit Geschwisterdemokratien. Genau genommen machen wir zusammen ca. 20% der Weltbevölkerung aus. Obgleich wir unterschiedlich groß sind, verkörpern wir den gleichen Geist: wir sind davon überzeugt, dass wir Großes verrichten können. Wir haben bereits Großes erreicht und die Zukunft bietet viele Möglichkeiten, die wir gemeinsam ergreifen können.
     
    Jedoch möchte ich auch unterstreichen, dass wir vor gemeinsamen Herausforderungen stehen, besonders was die Bekämpfung des Terrorismus angeht, der in der Welt wütet und unsere beiden Länder bedroht. Deshalb müssen wir in diesem Gefecht einmütig zusammenstehen, so, wie wir auch zusammenarbeiten, um die Zukunft vollkommen zu machen.
     
    Herr Ministerpräsident, uns verbindet ein Band der Demokratiegewährleistung, der Kreativität, eine tiefe Hochachtung vor der Vergangenheit, sowie ein grenzenloser Zukunftsoptimismus. In diesem Geist von enger Zusammenarbeit und tiefster Freundschaft, heiße ich Sie, meinen Freund Narendra, hier in unserem Hause in Jerusalem willkommen.“
  • Modi: Ich fühle mich in Israel zu Hause

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    Am Mittwoch wurde Modi von Staatspräsident Reuven Rivlin empfangen. Dieser nannte den indischen Premierminister „eine der größten Führungspersönlichkeiten der Gegenwart“. Modi seinerseits betonte die besondere „Verwandtschaft“, die er für Israel empfinde und pries besonders die aufkeimenden Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern: „Israel ist ein wahrer Freund, und ich fühle mich dem Land wirklich verbunden. Ich fühle mich hier zu Hause.“
  • Die Premierminister Netanyahu und Modi treffen Moshe Holtzberg

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    Ebenfalls am Mittwoch trafen Netanyahu und Modi mit Moshe Holtzberg zusammen, dessen Eltern bei dem Terroranschlag auf das Chabad-Haus in Mumbai am 26. November 2008 getötet worden waren. Er erzählte ihnen, dass er Indien vermisse, worauf der indische Premier sagte, sein Land stehe ihm offen.
     
    Netanyahu lud Holtzberg einen, ihn auf seinem bevorstehenden Indienbesuch zu begleiten.
     
    Moshe wurde von seinen väterlichen und mütterlichen Großeltern  und Sandra Samuel, seinem früheren indischen Kindermädchen, die nach dem Anschlagmit ihm nach Israel gekommen war, begleitet.
    (Amt des Premierministers, 04./05.07.17)