Staatspräsident Isaac Herzog kündigte gestern (20.10.) die
Einrichtung des Israelischen Klimaforums an, das die Beratungen über die
Klimakrise und die Rolle des Staates Israel im Kampf dagegen leiten wird. Dem
Forum werden Vertreter verschiedener Behörden angehören: der Regierung, der
Knesset, der israelischen Wissenschaft, der lokalen Behörden sowie der
Wirtschaft und des Industriesektors. Das Forum wird unter der Schirmherrschaft
des Präsidialamtes arbeiten und mehrmals im Jahr zusammentreten.
Präsident Herzog beauftragte den ehemaligen
Knessetabgeordneten Dr. Dov Khenin mit der Leitung des Forums, das mit Life and
Environment, dem Dachverband der in diesem Bereich tätigen Gruppen,
zusammenarbeiten wird.
In seiner Antrittsrede im Juli 2021 hatte Präsident Isaac
Herzog erklärt, dass er es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht habe, die
Klimakrise anzugehen. Seine Absicht ist es, das öffentliche und nationale
Bewusstsein für die Krise zu stärken und in Zusammenarbeit mit allen Teilen der
israelischen Gesellschaft eine Antwort darauf zu finden.
Die Einrichtung des Israelischen Klimaforums wird das
Engagement des Staates Israel unterstreichen, sich an die Spitze der weltweiten
Debatte über die Klimakrise zu stellen, das Bewusstsein aller Teile der
israelischen Führung für die Krise und ihre Schwere zu schärfen, die
Zusammenarbeit zwischen den mit dem Thema befassten Ministerien und
verschiedenen Gruppen und Sektoren der israelischen Gesellschaft zu fördern und
die regionale und internationale Zusammenarbeit zu unterstützen, um eine
Antwort auf die Klimakrise zu finden.
Life and Environment ist der offizielle Dachverband der
Umweltbewegung in Israel, in dem über 130 Umweltorganisationen in Israel
zusammengeschlossen sind. Sie hat den Status einer repräsentativen Organisation
nach israelischem Recht im Rahmen des Gesetzes über die Vertretung öffentlicher
Einrichtungen im Bereich des Umweltschutzes (2002).
Dr. Dov Khenin, 63, ehemaliges Mitglied der Knesset und eine
der ersten Persönlichkeiten, die sich im öffentlichen Leben Israels mit der
Klimakrise auseinandersetzten, setzte sich während seiner Amtszeit für eine
umwelt- und sozialpolitische Agenda ein und war federführend bei der
Verabschiedung zahlreicher Gesetze zu diesen Themen in der Knesset. Unter
anderem führte er den Vorsitz in den Knessetausschüssen für Umwelt und
Gesundheit, öffentlichen Verkehr und die Verschmutzung der Bucht von Haifa
sowie in der Sozial- und Umweltlobby. Im vergangenen Jahr leitete Dr. Khenin
die Initiative "Changing Direction" zur Bewältigung der Klimakrise,
die an der Universität Tel Aviv entwickelt wurde, wo er derzeit lehrt.
Vor der Abreise der israelischen Delegation unter der
Leitung von Premierminister Naftali Bennett zum COP26-Gipfel in Glasgow im
November wird Staatspräsident Isaac Herzog in Zusammenarbeit mit dem Minister
für Umweltschutz eine Sonderkonferenz in der Residenz des Staatspräsidenten
veranstalten, um das Thema der globalen Erwärmung in den öffentlichen Diskurs im
öffentlichen, wirtschaftlichen und sozialen Sektor in Israel einzubringen. An
der Konferenz werden die Umweltschutzministerin Tamar Zandberg, die
Energieministerin Karin Elharar, Mitglieder der israelischen Delegation bei der
COP26 und Sozialaktivisten teilnehmen.
Staatspräsident Isaac Herzog betonte die Bedeutung von
Kooperationsbeziehungen für die Lösung der Klimakrise und sagte: "Die
globale Klimakrise ist zu einem internationalen Notfall geworden. Sie wirkt
sich in jeder Hinsicht auf unser Leben aus, von der Wirtschaft bis zur
nationalen Sicherheit. Die Einrichtung des Israelischen Klimaforums
unterstreicht die Bedeutung des Dialogs zwischen allen Teilen der israelischen
Gesellschaft. Ich hoffe, dass wir in der Lage sein werden, unsere Sorge um die
Zukunft unserer Kinder und das Schicksal des Planeten Erde über die
Streitigkeiten zwischen uns zu stellen. Die Nationen der Welt stehen alle
gemeinsam an der internationalen Front, um diese Herausforderung, die zu einem
globalen Notfall geworden ist, zu bewältigen. Wir müssen aufwachen, unsere
Gewohnheiten ändern und die Verschärfung der Klimakrise verhindern. Die Krise
bietet auch Chancen, die nicht verpasst werden dürfen. Der Vorteil des Staates
Israel liegt in seiner Fähigkeit, durch soziale und technologische Innovationen
und revolutionäre Änderungen der globalen Gewohnheiten zur Lösung dieses
Problems beizutragen."
Dr. Dov Khenin, ehemaliges Mitglied der Knesset:
"Präsident Isaac Herzog führt eine wichtige Initiative an, um unsere
Gesellschaft zu mobilisieren, die Richtung zu ändern und sich für die
Bewältigung der Klimakrise einzusetzen, die unsere Zukunft bedroht. Dies ist
eine enorme Herausforderung, vor der wir nicht weglaufen dürfen. Ein Notstand
erfordert Notmaßnahmen. Israel kann und muss Teil der Lösung sein. Ich rufe
alle öffentlichen Entscheidungsträger auf, sich dieser Initiative
anzuschließen."
(Amt des Staatspräsidenten, 20.10.2021)