In einer feierlichen Zeremonie im Seepavillon der Akademie Auswärtiger Dienst am Tegeler See in Berlin ist am Donnerstag der ägyptische Staatsbürger und Arzt Dr. Mohamed Helmy als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt worden.
Dr. Helmy ist bisher der einzige Araber, der diesen Titel verliehen bekam. Er war während der Zeit des Nationalsozialismus als Arzt in Berlin tätig und rettete eine vierköpfige jüdische Familie unter Einsatz seines Lebens vor der Deportation und der Ermordung. Als die Deportation der Berliner Juden begann und die 21jährige Anna Boros (nach dem Krieg „Gutman“), eine Freundin der Familie, ein Versteck brauchte, brachte Helmy sie zu einer Laube, die er in Berlin-Buch besaß. Er half auch Anna Boros‘ Mutter Julie, ihrem Stiefvater Georg Wehr und ihrer Großmutter Cecilie Rudnik. Helmy versorgte sie und kümmerte sich um ihre medizinischen Bedürfnisse. Er sorgte dafür, dass sich Cecilie Rudnik in der Wohnung Frieda Szturmanns verstecken konnte. Über ein Jahr lang versteckte und beschützte Frau Szturmann die ältere Frau und teilte ihre Essensrationen mit ihr.
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hatte bereits im März 2013 beschlossen, dem 1982 verstorbenen Dr. Helmy den Titel zu verleihen. Nun konnte Botschafter Jeremy Issacharoff die Yad Vashem-Medaille und die Ehrenurkunde an den Neffen des Geehrten, Dr. Nasser Kotby überreichen, der eigens aus Kairo angereist war. Auch Angehörige der geretteten Familie aus New York waren bei der Feierstunde anwesend, ebenso wie Botschaftsrat Baher Harhour von der Botschaft der Arabischen Republik Ägypten.
Die Feierstunde wurde in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt veranstaltet, das durch Botschafter Dr. Felix Klein vertreten war.
(Botschaft des Staates Israel, 27.10.17)