Gerechte unter den Völkern geehrt

Gerechte unter den Völkern geehrt

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    Botschafter Issacharoff überreicht der Schauspielerin und Urgroßnichte Söhnkers, Anneke Kim Sarnau, die Medaille und Ehrenurkunde Botschafter Issacharoff überreicht der Schauspielerin und Urgroßnichte Söhnkers, Anneke Kim Sarnau, die Medaille und Ehrenurkunde copyright: © Botschaft
     
     
    Hans Söhnker und Heinz Gützlaff sind am Mittwoch in einer Feierstunde in Berlin von der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern geehrt worden.

     

    Hans Söhnker und Heinz Gützlaff riskierten während der NS-Diktatur ihr Leben, um verfolgte Juden zu retten. Der jüdische Orthopäde Dr. Kurt Hirschfeldt musste im November 1942 in Berlin untertauchen und konnte nur durch die Hilfe zahlreicher Helfer überleben. Heinz Gützlaff gab Kurt Hirschfeldt seine eigene Kennkarte, Hirschfeldts Foto wurde eingefügt und so wurde er zu "Heinz Gützlaff". Dieser gefälschte Ausweis wird in der Gedenkstätte Stille Helden gezeigt, in der die Feierstunde zur Ehrung der beiden Gerechten stattfand.

     

    Kurt Hirschfeldt überlebte in unterschiedlichen Verstecken. Ab Januar 1945 bis zum Ende des Krieges beherbergte ihn der bekannte deutsche Filmschauspieler Hans Söhnker in seinem Wochenendhaus am Wünsdorfer See in der Nähe von Zossen/Brandenburg. In den Jahren 1943 und 1944 hatte Söhnker dort auch die verfolgten Juden Ludwig Lichtwitz und Werner Scharff erstreckt.

     

    Botschafter Jeremy Issacharoff überreichte die Yad Vashem-Medaille und die Ehrenurkunde an die Tochter und den Sohn von Heinz Gützlaff, Dr. Kathrin Reiher und Franz Gützlaff. Für Hans Söhnker nahm seine Urgroßnichte, die Schauspielerin Anneke Kim Sarnau, die entgegen.  

     

    Der Cousin von Kurt Hirschfeldt, Walter Frankenstein, war aus Stockholm angereist um an der Ehrung teilzunehmen. Hans Söhnker hat auch ihm geholfen, die Shoah in der Illegalität zu überleben. Walter Frankenstein hatte den Antrag auf Anerkennung für die beiden „Gerechten“ in Yad Vashem gestellt.

     

    Botschafter Issacharoff erklärte in seiner Rede, es handele sich bei der Geschichte nicht um eine „Geschichte der Verzweiflung, es ist eine Geschichte der Inspiration, es ist keine Geschichte der Schuld, es ist eine Geschichte des Stolzes."

     

    Eine der wichtigsten Aufgaben von Yad Vashem ist es, Nichtjuden, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu retten, die Dankbarkeit des Staates Israel und des jüdischen Volkes zu übermitteln. Sie werden als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Bis heute haben 26.973 Männer und Frauen diesen Titel erhalten.

     

    (Botschaft des Staates Israel, 08.11.18)​