Staatspräsident Isaac Herzog nahm am Mittwoch (6.10.) an der Gedenkzeremonie zum 80. Jahrestag des Massakers von Babi Yar in der Ukraine teil. Am 29. und 30. September 1941
waren dabei an der Schlucht Babi Yar 33.771 ukrainische Juden von den Nazis ermordet worden.
An der Gedenkveranstaltung nahm neben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil.
Präsident Herzog sagte in seiner Rede:
"Drei Verbrechen kannte dieser Ort - das Massaker, das Vertuschen und das Vergessen, die nicht weniger schockierend sind als der Mord. Das Auslöschen des Menschen und das Auslöschen der Beweise und der Erinnerung. Der Wunsch zu verschwinden und auszulöschen hat die Tiefe der Zerstörung bestimmt. Es wurden keine Skizzen angefertigt. Die Leichen wurden verbrannt und die Asche zermahlen. Von den meisten Ermordeten in Babi Yar gibt es keine Namen und keine Erinnerung mehr.
Im Laufe der Generationen hat es schreckliche Pogrome und Unruhen gegen Juden gegeben und das Massaker von Babi Yar war eines davon. Eine tragische Episode, die nicht ausgelöscht werden darf aus den Chroniken der Völkerfamilie. Ewige Narben auf Erden!
Wir sollten uns nichts vormachen - auch heute noch gibt es die Leugnung des Holocaust. Antisemitismus gibt es immer noch. Wir, alle Oberhäupter der Länder, müssen jeden Auswuchs dieses Phänomens verurteilen und es mit aller Kraft bekämpfen. Das Gedenken und die Erinnerung sind für die gesamte Menschheit unerlässlich, gegen das Böse, die Grausamkeit und die Gleichgültigkeit.
Möge die Erinnerung an unsere Brüder und Schwestern in den Herzen der Menschen bewahrt und gepflegt werden, von Generation zu Generation."
(Amt des Staatspräsidenten, 6.10.2021)