Frieden schließen nicht nur Regierungen

Frieden schließen nicht nur Regierungen

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    Die Schülergruppe mit Lehrer Witte, Botschafter Hadas-Handelsman und dem Mitglied des Bundestages Albani Die Schülergruppe mit Lehrer Witte, Botschafter Hadas-Handelsman und dem Mitglied des Bundestages Albani copyright: Botschaft
     
     
    Es begann mit einem Gastbeitrag von Botschafter Yakov Hadas-Handelsman in der Hannoverschen Allgemeinen​​. „Was ist nur los in Niedersachsen?“ fragte der Botschafter in der Überschrift und nahm damit Bezug auf jüngste antiisraelische und antisemitische Vorfälle in dem Bundesland. 


    Den negativen Eindruck, den Niedersachsen hinterlassen hatte, wollte der Gymnasiallehrer Jörg Witte vom Alten Gymnasium Oldenburg​ nicht auf sich sitzen lassen. In einem Brief an den Botschafter berichtete er von dem Israel-Projekt an seiner Schule und lud Hadas-Handelsman zu einem Treffen ein. 

    Der 27. Januar, der Internationale Gedenktag für die Opfer des Holocaust, bot hierzu Gelegenheit: Die Schülerinnen und Schüler des Projektfachs zum Thema Israel waren zur Gedenkstunde in den Bundestag nach Berlin eingeladen und trafen im Anschluss mit dem Botschafter, sowie Stephan Albani, ihrem Wahlkreisabgeordneten, zusammen. 

    Die Schülerinnen und Schüler hatten Fragen vorbereitet, die der Botschafter gern beantwortete. „Wie sehen Sie die Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel heute?“, fragte einer der Schüler. Die Frage einer weiteren Schülerin lautete, was die Erwartung Israels an die jüngere Generation bezüglich des Fortführens einer Erinnerungskultur sei. 

    Der Botschafter stellte einmal mehr klar, dass von einer Schuld der Generation heutiger junger Deutscher nicht die Rede sein könne. Dennoch hätten Deutschland und die Deutschen eine besondere Verantwortung nicht nur Juden, sondern auch Europa gegenüber, über das Deutschland den Zweiten Weltkrieg gebracht hat. 

    Eine Verdoppelung der antisemitischen Straftaten in Deutschland im vergangenen Jahr und ein sprunghafter Anstieg der antimuslimischen und allgemein gegen Flüchtlinge gerichteten Straftaten im selben Zeitraum stellten, so der Botschafter, eine Bedrohung für die Demokratie dar. „Und weil Sie ein Teil dieser Gesellschaft sind, geht Sie das etwas an.“ 

    Die Erinnerungskultur sei deshalb so wichtig, weil sie zeige, zu welchen Tieren Menschen werden könnten, wie weit sie gehen könnten. 

    Der Botschafter äußerte sich anerkennend zu dem Austauschprojekt des Alten Gymnasiums. Begegnungen zwischen Bürgern seien neben den Begegnungen zwischen Regierungen und etwa Parlamenten ein wichtiges Element zum Schaffen von Frieden. Dies gelte sowohl für die Begegnungen zwischen jüdischen und arabischen Jugendlichen aus Israel, als auch für die Begegnungen zwischen jungen Israelis und Deutschen. 

    (Botschaft des Staates Israel, 27.01.17)