Am 23. Januar 2020 wird in Yad Vashem, der internationalen Holocaust-Gedenkstätte in Israel, das fünfte World Holocaust
Forum stattfinden. Das Forum unter dem Titel „An den Holocaust erinnern,
Antisemitismus bekämpfen” wird von der "World Holocaust Foundation" unter der Leitung
von Dr.
Moshe Kantor in Zusammenarbeit mit Yad Vashem und unter
Schirmherrschaft des Staatspräsidenten Reuven Rivlin, organisiert.
Staatsoberhäupter aus Europa,
Nordamerika und Australien sind zu der Veranstaltung eingeladen, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula
von der Leyen, der Präsident Frankreichs, Emmanuel Macron, der Präsident des
Europäischen Parlamentes, David Sassoli, der Präsident Russlands, Wladimir
Putin, sowie Vertreter europäischer Königshäuser wie König Willem-Alexander der
Niederlanden, Prinz Charles des Vereinigten Königreiches und König Felipe VI von
Spanien.
Die Veranstaltung findet einige Tage vor dem 75.
Jahrestag der Befreiung von Auschwitz statt und vermittelt die deutliche Botschaft:
für Antisemitismus ist in unserer globalen Gesellschaft kein Platz.Angesichts
der besorgniserregenden Zunahme von hasserfüllten, gewalttätigen und teils tödlichen antisemitischen Übergriffen in Europa und den USA sind Bemühungen, über die Gefahren von
Antisemitismus und Rassismus aufzuklären wichtiger und relevanter als je zuvor. Gleiches gilt für das Gedenken
an den Holocaust sowie der Förderung seiner Erforschung.
Der
Holocaust, dessen Ziel die völlige Vernichtung aller Juden der Welt sowie die
Auslöschung ihrer Kultur und Geschichte war, wurde von extremem rassistischem
Antisemitismus befeuert. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die internationale
Gemeinschaft universelle Prinzipien auf und richtete internationale
Organisationen ein, deren erklärter Zweck es war, zukünftige Verbrechen gegen
die Menschlichkeit zu verhindern. Die Art und Weise, wie der Antisemitismus
seit dem Krieg fortbesteht und sich in den letzten Jahren noch vermehrt hat,
muss identifiziert, untersucht und verstanden werden. Führende
Regierungschefs der Welt müssen den aktuellen Manifestationen des
Antisemitismus gegenüber wachsam sein und entschlossen gegen ihn vorgehen, wo
auch immer er auftritt. Es ist die Verantwortung der gesamten Menschheit,
besonders die der Führungspersönlichkeiten, die in Yad Vashem zusammenkommen,
Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu bekämpfen.
Yad
Vashem bemüht sich unermüdlich, das Wissen über die Geschichte des Holocaust
und das Holocaust-Bewusstsein zu vermehren, nicht nur, um sicherzustellen, dass
ihre Bedeutung 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs relevant bleibt,
sondern auch als Leuchtturm zur Warnung vor dem erschreckenden Rassismus, der
heute überall auf der Welt im Zunehmen begriffen ist.
(Yad Vashem, 15.01.2020)