Bundespräsident Steinmeier zu Chanukka in der Residenz

Bundespräsident Steinmeier zu Chanukka in Residenz

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    Bundespräsident Steinmeier und Botschafter Issacharoff Bundespräsident Steinmeier und Botschafter Issacharoff copyright: Botschaft des Staates Israel
     
     
    Am Freitag ist in der Residenz des Botschafters im Rahmen eines Chanukka-Empfangs das Jubiläumsjahr zum 70. Jahrestag der Gründung des modernen Staates Israel eröffnet worden.
     
    Ehrengast war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der gemeinsam mit Botschafter Jeremy Issacharoff die vierte Kerze an der Chanukkia entzündete.
     
    Der Bundespräsident äußerte sich in seiner Ansprache bei der Veranstaltung zu den jüngsten antiisraelischen Demonstrationen in Berlin und anderen deutschen Städten, bei denen unter anderem israelische Fahnen verbrannt worden waren.
     
    Er sagte: "In derselben Woche, in der unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger die Kerzen ihrer Chanukkia entzünden, haben auf deutschen Plätzen israelische Fahnen gebrannt. Das erschreckt mich und beschämt mich." Er fügte hinzu: "Der Antisemitismus ist nicht überwunden, auch nicht in unserem Land, und er zeigt sein böses Gesicht in vielfältigem Gewand. In extremen Handlungen wie dem Verbrennen der israelischen Fahne, den tumben Parolen von Hass und Gewalt. Aber auch in dem weniger lauten Pflegen und Verbreiten von Vorurteilen gegenüber dem, was manche für das eigentlich jüdische halten.“ Antisemitismus, wo Steinmeier, dürfe keinen Platz haben in dieser Bundesrepublik.
     
    Botschafter Issacharoff erwähnte zunächst die engen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel auf vielen verschiedenen Feldern. Er erklärte, dass, auch wenn die Vergangenheit nicht vergessen werden könne, teilten Israelis und Deutsche heute die gleichen Werte, ähnliche Herausforderungen und verfügten beide über unabhängige und kreative Geister. „Die Schuld und Wut, die uns einst trennten, sind in eine gemeinsame Verbindung umgeschmiedet worden, die nicht zerschlagen werden kann“, so der Botschafter. Er zog eine Parallele zwischen der wachsenden Rolle Deutschlands in der Welt und der wachsenden Rolle Israels in der Region. „Was im Nahen Osten geschieht, bleibt nicht auf den Nahen Osten beschränkt“, fuhr der Botschafter fort. Daher sei es wichtig, dass Deutschland und Israel ihren Blick darauf richteten, wie sie gemeinsam zu Mäßigung und Stabilität in der Region zu sorgen. Der Botschafter nahm auch Bezug auf die wachsende strategische Kooperation Israels mit seinen arabischen Nachbarn in den vergangenen Jahren.
     
    Zum Schluss sprach sich der Botschafter für mehr Jugendaustausch zwischen Israel und Deutschland aus. „Besuche von Israelis in Deutschland und jungen Deutschen in Israel können sich tiefgreifend und nachhaltig auf die Intensivität unserer Beziehungen weit in die Zukunft auswirken. Unsere Kinder müssen ihren eigenen Weg finden, eine noch engere und tiefere Beziehung auf zwischenmenschlicher Ebene herzustellen.“
     
    (Botschaft des Staates Israel, 18.12.17)