Britischer Außenminister Johnson in Jerusalem

Britischer Außenminister Johnson in Jerusalem

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    Premierminister Netanyahu mit Außenminister Johnson Premierminister Netanyahu mit Außenminister Johnson copyright: GPO/Kobi Gideon
     
     
    Premierminister Benjamin Netanyahu ist am Mittwoch in seinem Amtssitz in Jerusalem mit dem britischen Außenminister Boris Johnson zusammengetroffen.
     
    Netanyahu erklärte bei dem Treffen:
     
    „Ich hatte in London ein wunderbares Treffen, ein gutes Treffen mit Premierministerin May und Ihnen. Ich freue mich darauf, zum hundertsten Geburtstag der Balfour-Erklärung nach London zu kommen und auch die großartige Partnerschaft zwischen uns beiden zu feiern. Wir vertiefen unsere Kooperation in Wirtschaft, Technologie, Sicherheit, auf dem Gebiet der Cybersicherheit und auf vielen, vielen anderen Feldern. Und wir trachten auch nach einer Welt, die sicher und friedlich ist, und ich freue mich darauf, diese beiden Dinge mit Ihnen zu besprechen.“ 

    Johnson sagte: 

    „Ich war zum ersten Mal – wie ich nie müde werde, Ihnen zu sagen – hier, als ich 18 war und in einem Kibbuz gearbeitet und damit einen nicht sehr großen Beitrag zur israelischen Wirtschaft geleistet habe. 

    Alles, was ich sagen möchte, ist, natürlich, dass unsere Regierung in Großbritannien, Theresa May und ich und unsere gesamte Regierung, wie Sie wissen, starke, felsenfeste Unterstützer Israels sind. Und was wir wollen ist, dass Israel mit seinen Nachbarn in Frieden lebt. Und ich sollte Sie daran erinnern, dass die Politik unserer Regierung für eine Zweistaatenlösung eintritt, was das ist, was wir erreichen möchten und hoffen, hierzu unseren bescheidenen Beitrag leisten zu können. Und natürlich gibt es…. Wir möchten dabei helfen, die Hindernisse für diese Lösung aus dem Weg zu räumen. Israel hat, zuallererst, das absolute Recht, in Sicherheit zu leben, und die Menschen in Israel verdienen es, sicher vor Terrorismus zu sein. Dies ist unsere absolute Priorität, und wir arbeiten mit Ihnen, wie Sie wissen, auf alle möglichen Arten, um die Stabilität der gesamten Region sicherzustellen. Und natürlich müssen wir auch versuchen, Hindernisse für Frieden und Fortschritt, wie etwa die Siedlungen, zu beseitigen, die Sie und ich zuvor besprochen haben. 

    Doch ich denke - und ich weiß, dass Sie mit mir einig sind - ich denke, jetzt gibt es eine Möglichkeit. Ich denke, Dinge in der Welt haben sich geändert. Ich weiß, dass Sie viel herumfliegen und mit Menschen überall auf der Welt sprechen. Ich denke, es gibt eine Chance, dieses Thema neu zu betrachten. Und was wir betonen möchten, ist, dass wir nicht nur hier sind, um zu helfen, sondern wir bilden, wie Sie wissen, gerade eine globale Identität als Großbritannien, das die EU verlässt, und wir wollen unsere Handelspartnerschaft mit Ihnen aufbauen. Wir sind der größte europäische Handelspartner Israels. Ich denke, ich habe Recht, wenn ich sage, dass der größte, am schnellsten wachsende Aston Martin-Händler weltweit sich in Israel befindet. Und wir haben in den vergangenen Monaten einige fantastische Exportdeals mit Ihnen abgeschlossen. 

    Doch Sie leisten auch einen großen Beitrag zur britischen Wirtschaft. Und ich freue mich sehr, dass eines der Dinge, über die Sie mit unserer Premierministerin Theresa May einig geworden sind, ist, eine Arbeitsgruppe aufzustellen, damit wir gemeinsam ein neues Freihandelsabkommen abschließen können, und das werden wir.“ 

    Premierminister Netanyahu fügte hinzu: 

    „Ich freue mich sehr darauf, das zu tun. Es ist offensichtlich, dass wir uns über die meisten Dinge einig sind, doch nicht über alle. Und eines von diesen Dingen – ich denke, wenn Sie ein Probleme analysieren, dringen Sie zu seinen Wurzeln vor, und der Grund, dass wir seit einhundert Jahren keinen Frieden haben, sind nicht die Siedlungen, sondern die anhaltende Weigerung, einen Nationalstaat für das jüdische Volk in jeder Grenze anzuerkennen. Ich denke, wenn Sie ein Problem lösen möchten, dann sollten Sie zum Kern des Problems vordringen, und dies ist etwas, wo ich mich freue, es mit Ihnen weiter zu diskutieren.“

    Auch Staatspräsident Reuven Rivlin hat den britischen Außenminister in seiner Residenz empfangen. Rivlin bat Johnson, der britischen Königsfamilie eine Einladung zu den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Balfour-Erklärung auszusprechen. 

    Rivlin sagte beim Besuch Johnsons: „Dies ist ein sehr wichtiges Jahr in der Geschichte der Beziehungen zwischen Israel und Großbritannien. Wir begehen 100 Jahre seit der Balfour-Erklärung, und es ist mir eine große Ehre, der Königsfamilie eine offizielle Einladung nach Israel auszusprechen, um dieses Ereignis zu begehen.“ 

    Johnson dankte Rivlin und erklärte zum Jahrestag der Erklärung: „ Dies ist wirklich ein wichtiger Moment, und wir freuen uns auf die Gedenkveranstaltungen.“ 

    Er fügte hinzu: „Wir sind uns unserer historischen Rolle in Israel und der Region bewusst, und wir möchte unsere bilateralen Beziehungen ausbauen. Die Zukunft ist Zusammenarbeit.“ 

    (Amt des Ministerpräsidenten/Präsidialamt, 08.03.17)