Außenminister Yair Lapid traf am Montag ( 7.3.) mit US-Außenminister Antony Blinken in Lettland zusammen. Es folgt eine Erklärung, die nach dem Treffen veröffentlicht wurde:
"Heute Abend habe ich mich mit US-Außenminister Antony Blinken und Mitarbeitern des Außenministeriums getroffen, um die Situation in der Ukraine und die Fortsetzung der gemeinsamen Bemühungen zur Beendigung eines brutalen und unnötigen Krieges zu besprechen.
Die Weltordnung verändert sich vor unseren Augen. Wir befinden uns in einem historischen Moment. In welche Richtung wird sich die Menschheit entwickeln: Gewalt, Krieg und eine Rückkehr zum Kampf zwischen den Blöcken oder Frieden, Wohlstand und die Fähigkeit, für gemeinsame Ziele zusammenzuarbeiten?
Israel unterstützt die Vermittlungsbemühungen zusammen mit Deutschland und Frankreich, aber wir verurteilen weiterhin die russische Invasion. Es gibt keine Rechtfertigung für die Verletzung der ukrainischen Souveränität und die Tötung unschuldiger Zivilisten.
Unter der Führung von Premierminister Bennett steht Israel in ständigem Kontakt mit Russland und Präsident Putin sowie mit der Ukraine und Präsident Zelenskyy. Wir haben ein Ziel: den Krieg zu beenden und weiteres Leid und Opfer zu verhindern.
Israel hat die Ukraine fast seit dem ersten Tag der Kämpfe aktiv unterstützt. Fast 100 Tonnen israelischer Hilfsgüter wurden bereits in die Ukraine geschickt, und in der kommenden Woche wird ein israelisches Feldlazarett auf ukrainischem Gebiet eingerichtet.
Gleichzeitig haben wir lebenswichtige Sicherheitsinteressen gegenüber Russland an unserer Nordgrenze, und wir engagieren uns für die Sicherheit von Hunderttausenden von Juden und Israelis in Russland und der Ukraine.
Unsere Vermittlungsbemühungen erfolgen in voller Abstimmung mit den Vereinigten Staaten. Die Vereinigten Staaten sind unser größter und engster Verbündeter. Wir teilen mit ihnen Werte und eine strategische Vision hinsichtlich der erforderlichen Schritte.
Wir fordern die Öffnung von sicheren humanitären Korridoren aus den Städten, die unter Beschuss stehen. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand, der Verhandlungen zur Wiederherstellung von Frieden und Ruhe in der Ukraine ermöglichen wird.
Israel wird sich an den internationalen Bemühungen zur Unterstützung der Flüchtlinge aus der Ukraine beteiligen und als humanitäre Geste auch nicht-jüdische Flüchtlinge aufnehmen. Aber unsere Hauptanstrengung besteht darin, Zehn- und möglicherweise Hunderttausende von Juden nach Israel zu bringen.
Gleichzeitig setzt Israel seine Bemühungen fort, Iran daran zu hindern, ein nuklearer Schwellenstaat zu werden. Das Atomabkommen, das in Wien unterzeichnet werden soll, ist ein schlechtes und unwirksames Abkommen. Israel ist nicht daran gebunden und behält sich die Freiheit vor, auf jede Weise gegen das iranische Atomprogramm vorzugehen.
Dieser Krieg ist eine Mahnung an den Staat Israel: Wir haben Freunde und wir haben Verbündete, aber unsere Sicherheit muss immer nur in unseren Händen liegen. Was uns in einer gefährlichen Welt am Leben erhält, ist die Tatsache, dass wir eine Armee haben. Eine starke und kluge Armee. Eine Armee, die den Staat Israel schützen wird."
(Außenministerium des Staates Israel, 7.3.2022)