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Israel und Litauen begehen in diesem Jahr den 25. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Hierzu sagten Staatspräsident Reuven Rivlin und die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaité in einer gemeinsamen Erklärung:
„Heute begehen wir den 25. Jahrestag der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Litauen und Israel. Wir feiern dieses bemerkenswerte Datum in einer Atmosphäre tiefer Freundschaft und echten Verständnisses. Unsere Verbindungen sind eng, da unsere beiden Länder darum kämpfen mussten, ihre Unabhängigkeit zu erlangen und zahlreiche Hürden überwinden mussten, um zu besseren Demokratien, fairen Gesellschaften, unverzichtbaren menschlichen Freiheiten, Rechten, Frieden und Freiheit zu gelangen. Wenn wir also als eine wiederhergestellte unabhängige Republik Litauen und unabhängiger Staat Israel zusammenstehen, ist keine Herausforderung zu groß, um überwunden zu werden.
Während unsere Länder lediglich 25 Jahre diplomatischer Beziehungen als unabhängige Staaten teilen, haben das litauische und das israelische Volk eine jahrhundertealte gemeinsame Geschichte. Trotz der Meinungsverschiedenheiten und Spannungen zwischen Religionen ist das jüdische Leben in Litauen über viele Jahre erblüht. In Vilnius und anderen litauischen Städten und Gemeinden konnte man jüdische Gebete und Lernen in Synagogen und Akademien hören, die Kultur des modernen Jiddisch und Hebräisch erblühte, und viele Juden und Christen haben daran gearbeitet, für sich selbst ein besseres und friedlicheres Leben zu führen. Nach der sowjetischen Besatzung zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, die tragischerweise die Unabhängigkeit Litauens beendete, brachte die darauffolgende Besatzung durch die Nazis großes Leid und riesige Verluste über die jüdische Gemeinde. In diese Zeit fallen die schrecklichsten Kapitel der langen Geschichte des jüdischen Volkes in Litauen. Es ist unsere dringlichste Pflicht, durch Gedenken und Erziehung sicherzustellen, dass die unvergleichliche Tragödie des Holocaust, die Shoa, sich niemals wiederholt. Wir müssen der Vergangenheit gedenken, indem wir die unschuldigen Opfer und die Gerechten ehren, ebenso, wie wir bilaterale Beziehungen aufbauen sollen, die auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt beruhen.
Es liegt im Interesse Israels und Litauens, gute und enge Beziehungen zu unterhalten. Und heute hat die Kooperation zwischen Israelis und Litauen ebenso wie früher bemerkenswerte Früchte getragen.
Es gibt vielfältige Bereiche, in denen die Beziehungen zwischen Litauen und Israel bereits heute sehr eng sind und noch viele weitere, in denen die Partnerschaft noch weiter ausgebaut werden könnte und wird. Beide Länder sind sehr erfolgreich in der Entwicklung von Hochtechnologien. Litauen ist Weltmarktführer in Laser-Technologien und Kommunikation; und Israel ist Vorreiter in Forschung und Innovation. Unsere Länder tauschen sich über ihre Erfahrung in Medizin aus, teilen Methoden der Ausbildung und zeigen ihre kulturellen Schätze, kooperieren in den Feldern Verteidigung und Sicherheit, suchen nach Möglichkeiten für den Export und Import in beide Richtungen.
Wir sind bereit, bei der Organisation von Jugendaustauschprogrammen und dem Aufbau von Universitätskooperationen zwischen unseren Ländern enger zusammenzuarbeiten. Bei den Vereinten Nationen hat Litauen Israel stark unterstützt, während Israel im Gegenzug Litauen dabei geholfen hat, sein Ziel eines OECD-Beitritts weiter zu verfolgen. Wohin auch immer Sie schauen, die Verbindung zwischen unseren beiden Nationen wächst und gedeiht, Olivenbaum und Eiche wachsen gemeinsam.
Heute begrüßen wir, unter gleichzeitiger Wertschätzung unserer gemeinsamen Geschichte und unseres Vertrauensverhältnisses, den Fortschritt, der bereits erreicht wurde, und bestätigen unsere Verpflichtung, miteinander daran zu arbeiten, eine enge Partnerschaft einzurichten, die auf unsere gemeinsamen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ziele gerichtet ist. Frieden, Wohlstand und Freiheit für alle sind unser höchstes Ziel, und Litauen und Israel werden weiterhin vereint danach streben.“
(Präsidialämter Litauen/Israel, 08.11.17)