Israel liegt im Nahen Osten; es wird im Westen vom Mittelmeer begrenzt und hat gemeinsame Grenzen mit Ägypten, Jordanien, Syrien und dem Libanon. Es liegt am Schnittpunkt dreier Kontinente - Europa, Asien und Afrika.

Lang und schmal von Gestalt, ist das Land in Nord-Süd-Richtung 470 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle in West-Ost-Richtung 135 Kilometer breit.

Trotz seiner geringen Größe bietet Israel die verschiedenen topographischen Merkmale eines ganzen Kontinents - von bewaldetem Hochland und fruchtbaren grünen Tälern zu Gebirgswüsten, von der Küstenebene bis zu dem semitropischen Jordantal und dem Toten Meer, dem tiefsten Punkt der Erde. Rund die Hälfte der Landesfläche ist Trockengebiet.

Reichlich Sonnenschein ist charakteristisch für Israels Klima. Die Regenzeit dauert von November bis April. Die jährliche Niederschlagsmenge reicht durchschnittlich von 50 bis 70 Zentimetern im Norden bis zu weniger als 2,5 Zentimetern im äußersten Süden. Die regionalen klimatischen Bedingungen unterscheiden sich erheblich: heiße, trockene Sommer und milde, feuchte Winter in der Küstenebene; trockene, warme Sommer und gemäßigt kalte Winter mit Regen und gelegentlich etwas Schnee im Bergland; heiße, trockene Sommer und angenehme Winter im Jordantal; und mitteltrockene Bedingungen mit warmen bis heißen Tagen und kalten Nächten im Süden.

Die reiche Vielfalt von Israels Pflanzen- und Tierleben spiegelt die geographische Lage ebenso wie die unterschiedliche Topographie und Klimastruktur des Landes wider. Über 500 Vogelarten, rund 200 Säugetier- und Reptilienarten und fast 2.600 Pflanzensorten (von denen 150 in Israel standortheimisch sind) können innerhalb der Landesgrenzen gefunden werden. Mehr als 150 Naturschutzgebiete und 65 Nationalparks mit einer Gesamtfläche von nahezu 1.000 Quadratkilometern sind über das ganze Land verteilt.

Die Wasserknappheit der Region hat intensive Anstrengungen zur maximalen Ausnutzung der vorhandenen Wasserressourcen und zur Suche nach neuen hervorgerufen. In den 1960er Jahren wurden Israels Süßwasserquellen zu einem integrierten Leitungsnetz zusammengeschlossen, dessen Hauptader, die Landeswasserleitung, das Wasser aus dem Norden und den zentralen Landesteilen in den trockenen Süden bringt. Fortlaufende Projekte zur Nutzbarmachung neuer Möglichkeiten der Wassergewinnung konzentrieren sich auf künstlichen Regen durch Wolkenbehandlung, Wiederaufbereitung von Abwässern und die Entsalzung von Meerwasser.

Israel ist ein Einwanderungsland. Seit der Gründung des Staates im Jahre 1948 hat sich seine Bevölkerung fast verzehnfacht. Die 7,8 Millionen Einwohner Israels bilden ein buntes Mosaik von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft mit einer Vielfalt an Lebensstilen, Religionen, Kulturen und Traditionen. Juden stellen heute zirka 75,4 % der Landesbevölkerung, während die nichtjüdischen Bürger, zumeist Araber (20,5%), etwa 24,6 % der Gesamtbevölkerung ausmachen.

Ungefähr 90% der Einwohner Israels leben in zirka 200 Ballungsgebieten, von denen einige an historischen Stätten der Antike errichtet wurden. Mehr als 5 % der Gesamtbevölkerung sind Mitglieder der landwirtschaftlich-kooperativen Siedlungen - Kibbuz und Moshav.

Jerusalem, die Hauptstadt (778.100 Einwohner), steht im Zentrum des nationalen und geistigen Lebens des jüdischen Volkes, seit König David vor 3.000 Jahren die Stadt zur Hauptstadt seines Königreiches gemacht hat. Heute ist Jerusalem eine blühende, dynamische Metropole, der Sitz der Regierung und die größte Stadt des Landes.

Tel Aviv (404.300 Einwohner) wurde 1909 als erste moderne jüdische Stadt gegründet und ist heute das Zentrum von Industrie, Handel, Finanzen und Kultur in Israel.

Haifa (268.200 Einwohner), eine seit ältesten Zeiten bekannte Küstenstadt, ist ein großer Mittelmeerhafen und das Industrie- und Handelszentrum im Norden Israels.

Beerscheba (195.400 Einwohner) wird in der Bibel als Lagerplatz der Patriarchen erwähnt und ist heute die größte Stadt im Süden Israels. Es ist Verwaltungs- und Handelszentrum der gesamten Südregion und bietet der dort ansässigen Bevölkerung umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Kultur.

Israel ist eine parlamentarische Demokratie mit Legislative, Exekutive und Judikative. Staatsoberhaupt ist der Präsident, dessen Aufgaben in erster Linie zeremonieller und formeller Natur sind; das Präsidentenamt symbolisiert die Einheit und Souveränität des Staates. Die Knesset, Israels legislative Gewalt, ist ein Parlament mit einer Kammer und 120 Mitgliedern, die in Plenarsitzungen und 12 ständigen Ausschüssen arbeiten. Die Knessetabgeordneten werden für vier Jahre in allgemeinen landesweiten Wahlen gewählt. Die Regierung (Kabinett) ist mit der Durchführung der innen- und außenpolitischen Geschäfte beauftragt. Unter der Leitung des Ministerpräsidenten ist die Regierung der Knesset gegenüber verantwortlich.

In Israel ist der Schulbesuch ab dem 5. Lebensjahr Pflicht und bis zum 18. Lebensjahr unentgeltlich. Nahezu alle drei- und vierjährigen Kinder nehmen an einer Form von Vorschulerziehung teil.

Israels Institutionen umfassen Universitäten mit einem breiten Spektrum an natur- und geisteswissenschaftlichen Fachbereichen und einem weltweit ausgezeichneten Ruf als Forschungsinstitutionen sowie Hochschulen mit akademischen Kursen und Berufsschulen. Das hohe Niveau wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung sowie die praktische Umsetzung der Forschungsergebnisse gleichen den Mangel des Landes an natürlichen Rohstoffen aus.

Das Gesetz zur staatlichen Krankenversicherung, das seit Januar 1995 in Kraft ist, gewährleistet ein Standardangebot an Gesundheitsdiensten, einschließlich Krankenhausaufenthalt, für alle Einwohner Israels. Alle medizinischen Versorgungsleistungen werden von den vier Gesundheitsfürsorgeorganisationen des Landes bereitgestellt. 

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen liegt bei 83,4 Jahren, die der Männer bei 79,7 Jahren, während die Säuglingssterblichkeit bei 4,0 auf 1.000 Lebendgeburten liegt. Die Arzt-Patienten-Relation und die Zahl der Spezialisten entspricht positiv den Verhältnissen in den meisten entwickelten Ländern.

Das Sozialfürsorgesystem beruht auf einer Gesetzgebung, die den Schutz der Arbeiter und ein breites Spektrum an staatlichen und kommunalen Dienstleistungen regelt, darunter Altenfürsorge, Unterstützung allein erziehender Eltern, Kinder- und Jugendprogramme, Adoptionsvermittlungen, aber auch Prävention und Behandlung von Alkohol- und Drogenmissbrauch.

Die Versicherungsanstalt versorgt alle ständigen Einwohner (auch ohne israelische Staatsbürgerschaft) mit umfassenden Sozialleistungen wie Arbeitslosenversicherung, Altersrenten und Überlebendenrenten, Mutterschaftshilfe und Elternbeihilfe, Kindergeld, Einkommensbeihilfen und anderem mehr.

Wirtschaft
(Zentralamt für Statistik 2011)

Industrie

Israels Industrie konzentriert sich auf die Produktion von hochwertigen Waren, die in erster Linie auf technologischen Innovationen basieren. Dazu gehören elektromedizinische Geräte, Agrartechnologie, Telekommunikation, Computer-Hardware und Software, Solarenergie, Nahrungsmittelverarbeitung und Feinchemikalien.

Israels landwirtschaftliche Erfolge sind das Ergebnis eines langen Kampfes gegen harte, ungünstige Bedingungen und einer maximalen Nutzung des spärlichen Wassers und Ackerlandes. Heute erzielt die Landwirtschaft zirka 4 Prozent des Bruttosozialproduktes und 2 Prozent der Exporte. Israel produziert 93 % seines eigenen Nahrungsmittelbedarfs. Die Eigenproduktion wird ergänzt durch Importe von Getreide, Ölpflanzensamen, Fleisch, Kaffee, Kakao und Zucker, die durch das breite Spektrum der für den Export bestimmten landwirtschaftlichen Produkte bei weitem ausgeglichen werden.

Israel pflegt Handelsbeziehungen zu Ländern auf sechs Kontinenten. Zirka 48 % der Importe und 32 % der Exporte werden – gefördert durch das 1975 geschlossene Freihandelsabkommen zwischen Israel und der EU – mit europäischen Ländern abgewickelt. Ein ähnliches Abkommen wurde 1985 mit den Vereinigten Staaten unterzeichnet, deren Handel mit Israel 12 % der israelischen Importe und 35 % der Exporte ausmacht.

Die Jahrtausende alte Geschichte des jüdischen Volkes, die Sammlung von Juden aus über 70 Ländern, eine Gesellschaft multi-ethnischer, miteinander lebender Gemeinschaften und ein unendlicher Strom internationaler Beiträge durch Satelliten- und Kabelfernsehen haben zur Entwicklung einer israelischen Kultur beigetragen, die Elemente aus aller Welt widerspiegelt und gleichzeitig nach ihrer eigenen Identität sucht. Kulturelle Ausdrucksmöglichkeiten sind so unterschiedlich wie die Bevölkerung selbst, mit Literatur, Theater, Konzerten, Radio- und Fernsehprogrammen, Unterhaltung, Museen und Galerien für jedes Interesse und jeden Geschmack.

Die offiziellen Sprachen in Israel sind Hebräisch und Arabisch, doch auf den Straßen hört man auch viele andere Sprachen. Hebräisch, die Sprache der Bibel und lange nur in Liturgie und Literatur verwendet, wurde vor einem Jahrhundert wiederbelebt, ein Prozess, der die Erneuerung jüdischen Lebens im Lande Israel begleitete.