Deutsch-Israelisches Forschungs- und Innovationsforum

Forschungs- und Innovationsforum

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     : acatech
     
     
    Wie unterstützen Deutschland und Israel Innovationsprozesse? Auf dem Deutsch-Israelischen Forschungs- und Innovationsforum am 13. Februar 2018 in München diskutierten Expertinnen und Experten beider Länder diese Frage. Unter den Gästen waren 26 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Israel, die sich in einem zweitägigen Rahmenprogramm mit erfahrenen Personen aus Wirtschaft und Wissenschaft austauschten und dabei ihre eigenen Ideen und Möglichkeiten des Technologietransfers zum Ausdruck brachten.
     
    Vor etwa 100 Gästen diskutierten Expertinnen und Experten aus Israel und Deutschland im Vorhoelzer Forum der TU München über Innovationsprozesse in Deutschland und Israel, erläuterten die Forschungslandschaften beider Länder und gingen dabei besonders auf die Phase ein, in der aus einer Idee ein Produkt, ein Verfahren oder eine Dienstleistung wird.

    In seinem Grußwort betonte Ministerialdirigent Johannes Eberle, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, dass Israel und Deutschland besonders voneinander profitieren könnten, da beide Länder über eine gut ausgebaute Innovationslandschaft verfügten. Regionalisierung, Digitalisierung und finanzielle Sicherheit seien für die bayerische Politik die zentralen Themen in Bezug auf die Entwicklung der regionalen Forschungslandschaft.

    Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel für Süddeutschland, äußerte in ihrem Grußwort den Wunsch, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler stärker in die Debatten um Innovation und Forschung zu integrieren. Ganz besonders freue sie sich daher über die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Publikum, die sich zwei Tage lang über Unternehmensgründungen austauschten und neue Ideen zum Technologietransfer entwickelten.

    Im Anschluss sprach Reinhard F. Hüttl, Vize-Präsident von acatech für Internationales und Wissenschaftlicher Vorstand sowie Vorsitzender des Vorstands des GFZ Helmholtz-Zentrums Potsdam. Er sagte, dass Deutschland in einer starken Position sei, im Bereich Wachstumskapital allerdings noch Nachholbedarf habe. acatech habe daher ein Projekt gestartet, mit dem die Bewertungskompetenz von Zukunftstechnologien für Kapitalgeber und Wachstumsunternehmen gleichermaßen verbessert werden könne. Als exemplarisches Technologiefeld fokussiere sich die Akademie dabei auf den Bereich der Künstlichen Intelligenz und das Internet-of-Things. Entsprechende Stakeholder wie  Wachstumsunternehmen, Kapitalgeber und Wissenschaftler aus dem KI-Bereich, würden in den Prozess mit eingebunden.

    Wayne D. Kaplan, Vize-Präsident für Forschung des Technion, der Technischen Universität Israels, brachte in seinem Vortrag die Bedeutung der Grundlagenforschung in die Debatte ein. Wenn wir heute nicht in Grundlagenforschung investierten, so Wayne D. Kaplan, fehlten uns in zehn Jahren neue Technologien.

    In welchen Bereichen Israel und Deutschland voneinander lernen können

    Auf den theoretischen Input folgte eine Podiumsdiskussion, zu der Yuval Fuchs, Stellvertretender Leiter von MASHAV, dem israelischen Pendant zur GIZ, sowie Rafael Wertheim, Senior Advisor der Fraunhofer-Gesellschaft für Israel, dazu stießen. Moderatorin Hana Milanov, Professorin für Entrepreneurship an der TU München, fragte die Teilnehmer, wie die Innovationslandschaften in Deutschland und Israel voneinander lernen und sich dadurch verbessern könnten.
    Die Diskutanten waren sich einig, dass der Grundlagenforschung auch künftig eine tragende Rolle zukomme. Zudem sei es gerade in Bezug auf Unternehmensgründungen wichtig, eine Kultur zu etablieren, in der auch Scheitern dazugehöre – solange anschließend aus den Fehlern gelernt werde. Hier hätte besonders Deutschland Aufholbedarf. Eine weitere deutsche Schwachstelle sei der mangelnde Zugang zu Venture Capital für Unternehmensgründerinnen und -gründer, wohingegen Israel in strukturellen Dingen und dem Bereich der Produktivität von Deutschland lernen könne.

    Wissenschaftlicher Nachwuchs aus Deutschland und Israel auf Exkursion

    Unter den Gästen des Abends waren 26 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Deutschland und Israel, die sich in einem  Rahmenprogramm am 13. und 14. Februar vertieft mit Technologietransfer auseinandersetzen. Auf einer Exkursion besuchte die Gruppe am ersten Tag die Startup-Werkstatt der TU München, den UnternehmerTUM MakerSpace, sowie den Innovation Accelerator des UN World Food Programmes. An den Folgetagen diskutierten die Nachwuchskräfte mit erfahrenen Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft, wie sie selbst gute Ideen als Dienstleistung, Verfahren oder Produkt auf den Markt bringen könnten. Dabei konnten die jungen Leute auch ihre eigenen Forschungen zur Diskussion stellen.

    Organisiert wurde das Deutsch-Israelische Forschungs- und Innovationsforum und das dazugehörige Rahmenprogramm von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, der Deutschen Technion-Gesellschaft, dem Helmholtz Zentrum Potsdam GFZ und dem Generalkonsulat des Staates Israel.