​Im Jahr 1917 veränderte die Balfour-Deklaration den Lauf der Weltgeschichte. Sie ist unzweifelhaft ein Ereignis, das die zionistische Bewegung, das israelische Geschichtsnarrativ und die internationale Staatenwelt entscheidend geprägt hat.

Die Deklaration ist ein öffentlicher Brief vom 2. November 1917, den der britische Außenminister Arthur James Balfour an Lord Lionel Walter Rothschild richtet. Darin bringt Großbritannien deutlich zum Ausdruck das Ziel der zionistischen Bewegung, in Palästina einen jüdischen Staat zu errichten, zu unterstützen. Den Hintergrund bildet der Krieg Großbritanniens gegen das Osmanische Reich. Ende 1917 stand Palästina unter britischer Kontrolle.

Für den Zionistischen Weltkongress bedeutete das Schreiben, das unter anderem von den zionistischen Aktivisten Chaim Weizmann und Leon Simon mitformuliert wurde, die Garantieerklärung einer Großmacht zur Errichtung eines jüdischen Staates. Damit wurde die Vision Theodor Herzls erstmals in den Bereich des Möglichen gerückt.

Genauere Informationen: https://www.youtube.com/watch?v=lTC4OAUPkO8&feature=youtu.be

Übersetzung der Deklaration:

"Lieber Lord Rothschild, ich freue mich, Ihnen im Namen der Regierung Seiner Majestät die folgende Sympathieerklärung für die jüdisch-zionistischen Bestrebungen mitteilen zu können, die dem Kabinett vorgelegt und von diesem gebilligt wurde. Die Errichtung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk wird von der Regierung Seiner Majestät mit Wohlwollen betrachtet. Sie wird ihr Bestes tun, um das Erreichen dieses Zieles zu erleichtern, wobei unmissverständlich zu betonen ist, dass nichts getan werden darf, was die Bürgerrechte und religiösen Rechte der in Palästina lebenden nicht-jüdischen Bevölkerung oder die Rechte und den politischen Status der Juden irgendeines anderen Landes nachteilig betrifft."