Israel hat herausgefunden, dass Mohammed El-Halabi, derzeitiger Leiter der Zweigstelle der Hilfsorganisation World Vision im Gazastreifen, in Wahrheit in hochrangiger Position beim militärisch-terroristischen Arm der Hamas tätig ist. El-Halabi hat seine Position bei World Vision missbraucht, um humanitäre Gelder der Organisation, die für Bedürftige gedacht waren, in Kanäle für terroristische und militärische Aktivitäten der Hamas zu leiten. Tatsächlich ist mehr als die Hälfte der humanitären Hilfe von World Vision an die Hamas weitergeleitet worden, um deren militärischen Arm zu stärken.
World Vision ist eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation – eine der größten Wohltätigkeitsorganisationen der Welt – die in mehr als 100 Ländern tätig ist. Sie erhält ihre finanzielle Unterstützung hauptsächlich von den Vereinten Nationen und westlichen Ländern, wie die Vereinigten Staat, England, Australien und auch Deutschland.
Die wichtigsten Informationen zusammengefasst
World Vision
· World Vision ist eine angesehene weltweite Hilfsorganisation, die in über 100 Ländern mit einem Budget von 2,6 Milliarden US$ und 46.000 Angestellten agiert
· Sie ist die größte Hilfsorganisation, die mit der UN kooperiert
· World Vision arbeitet in Israel, dem Westjordanland und dem Gazastreifen seit 1975
Das Ausmaß der Gelder von World Vision, die an die Hamas geleitet wurden
· 60% des Jahresbudgets von World Vision für den Gazastreifen wurde von dem Hamas-Agenten El-Halabi an die Hamas umgeleitet (7,2 Millionen US$ jährlich)
· 40% der Gelder, die für zivile Projekte gedacht waren ( 1,5 Millionen US$ jährlich) wurden in bar an Hamas-Kampfeinheiten übergeben
· Gelder, die für Bedürftige im Gazastreifen bestimmt waren ( 4 Millionen US$), wurden an die Hamas zum Bau von Terrortunneln und den Kauf von Waffen geleitet
Terror- und militärische Projekte, bezahlt von World Vision Geldern
· Der Bau einer Hamas-Militärbasis (mit dem Codenamen „Palestine“) wurde mit Hilfsgeldern von World Vision bezahlt. 80.000 US$, gespendet vom Vereinigten Königreich, flossen in den Bau der Basis. Sie wurden bar ausgezahlt oder als Gehälter für Terroristen, die in der Basis während des Baus arbeiteten, gezahlt.
· Die Hilfsgelder der Organisation wurden umgeleitet, um das Graben von Terrortunneln, die vom Gazastreifen nach Israel führen, zu finanzieren. (Hinweis: Es handelt sich dabei nicht um Schmuggeltunnel. Sie sind dazu gedacht, Anschläge auf zivile Gemeinden in Israel und gegen israelische Sicherheitskräfte zu verüben.)
· Die Hamas erhielt Baustoffe von der Hilfsorganisation, die sie für ihre Militäreinrichtungen und Terrortunnel nutzte, einschließlich Eisenstangen, Zäune, Rohre und Gewächshausabdeckungen (welche zur Tarnung verwendet wurden).
· Während des Mursi-Regimes in Ägypten hat El-Halabi Zehntausende Dollar von der Hilfsorganisation dazu umgeleitet, um Waffen im Sinai für die Hamas zu kaufen.
Lebensmittel, die für Hilfsbedürftige gedacht waren, wurden direkt an Hamas-Militäreinheiten umgeleitet
· 2500 Lebensmittelpakete, jedes im Wert von 100 US$, gingen an Terroristen (Gesamtwert 250.000 US$)
· 3300 Hygiene- und Putzmittel-Pakete, jedes im Wert von 80 US$, wurden an Hamas-Einheiten weitergegeben (Gesamtwert 264.000 US$)
Wie das Geld an die Hamas geleitet wurde
· Gelder, die für verletzte Kinder in Gaza gedacht waren, wurden an Familien von Terroristen transferiert, die in betrügerischer Absicht ihre Kinder als verletzt registrieren ließen.
· Gelder, die für psychologische Unterstützung, Gesundheit und Bildung gedacht waren, (2 Millionen US$ jährlich) wurden verwendet, um die Familien von Hamas-Terroristen zu bezahlen.
· Teile der Spendengelder an die Hilfsorganisation wurden in bar ausgezahlt und in betrügerischer Weise als Hilfszahlungen an bedürftige Kinder verzeichnet
· Gelder wurden als Gehälter an Hamas-Terroristen und Aktivisten ausgezahlt, die als Angestellte der Hilfsorganisation geführt wurden, obwohl sie tatsächlich niemals für World Vision gearbeitet haben.
· Kosten für legitime Infrastruktur-Baumaßnahmen wurden höher angesetzt, um die Differenzsumme an die Hamas zu übermitteln.
· Strohunternehmen - zwei Bauernvereinigungen und eine erfundene Hilfsorganisation zugunsten von Verletzten - wurden eingerichtet, um Gelder zu waschen.
· Arbeitslosengelder wurden an die Hamas umgeleitet. El-Halabi hat ein Drittel der Zuschüsse, die World Vision für Arbeitslose gab, an Mitglieder der Izz ad-Din al-Qassam Brigaden weitergeleitet.
· Mit Hilfe von Listen, auf denen sich auch fiktive Empfänger befanden, wurden 2 Millionen US$ jährlich als Hilfe für Landwirte an Hamas-Aktivisten gezahlt. El-Halabi gab bei World Vision eine größere Summe an als tatsächlich ausgezahlt wurde. Die Differenz ging an die Hamas.
· Projektkosten wurden in die Höhe getrieben. Beispielsweise hat World Vision in viele landwirtschaftliche Projekte im Norden des Gazastreifens investiert, eines davon beinhaltete den Bau von 500 Gewächshäusern und die Beackerung von 495 Acren (gut 200 Hektar). El-Halabi berichtete der Hilfsorganisation, dass die Kosten je viertel Acre 1.000 US$ betrügen, während sie tatsächlich nur 700 US$ betrugen. Die Differenz, 300 US$ je ¼ Acre, wurde an die Hamas transferiert.
Detaillierte Hintergrundinformationen
Mohammed El-Halabi, der Leiter der Zweigstelle von World Vision im Gazastreifen wurde am 15. Juni 2016 am Grenzübergang Erez verhaftet. Grundlage für seine Inhaftierung war die Vermutung schwerwiegender Sicherheitsvergehen, ausgeführt durch den terroristischen Arm der Hamas, und die missbräuchliche Nutzung seiner Besuche nach Israel zu diesem Zweck.
Während der Untersuchung offenbarte El-Halabi, dass er seit seiner Jugend Mitglied der Hamas sei und in den frühen 2000er Jahren an militärischem Training der Organisation teilgenommen habe.
Im Jahr 2005 entsandte die Hamas El-Halabi, um World Vision zu unterwandern. El-Halabi nimmt an, dass die Hamas glaubte, er habe dafür gute Chancen, da sein Vater für die Vereinten Nationen arbeitete und er selbst für Entwicklungsprogramme der UN tätig war. In dieser Position hatte er „Bauern“ im Grenzgebiet zu Israel angestellt, die als Späher für die Hamas dienten.
Er fügte an, dass sein Vater Halil El-Halabi, der jahrelang Leiter der Bildungseinrichtungen der UNRWA war, ebenfalls Mitglied der Hamas sei und seine Position als Angestellter der UN nutze, um der Terrororganisation zu helfen.
Kurz nachdem er bei World Vision eingestellt wurde, begann El –Halabi seine Position zum Nutzen der islamistischen Terrororganisation einzusetzen, vor allem, indem er Hilfsgelder an den militärischen Arm der Hamas weiterleitete.
Im Laufe der Jahre stieg El-Halabi in der Hierarchie der Hilfsorganisation im Gazastreifen auf, bis er schließlich ihr Leiter wurde. In dieser Tätigkeit kontrollierte er die Gelder, Ausstattung und Hilfspakete im Wert von zig Millionen Dollar.
El-Halabi betrieb ein ausgeklügeltes System, um die Hilfsgelder von World Vision an die Hamas zu übermitteln. Nach Angaben von El-Halabi waren dies 60 Prozent der jährlichen Hilfsleistungen.
Er errichtete und förderte humanitäre Hilfsprojekte und erfundene landwirtschaftliche Vereinigungen, die als Tarnung zur Weiterleitung der Hilfsgelder dienten. Beispiele für solche Projekte sind: Errichtung von Gewächshäusern; Wiederaufbau landwirtschaftlicher Flächen; Gesundheitsprojekte; Hilfen für Fischer, ein Behandlungszentrum für physisch und psychisch eingeschränkte Menschen; Bauernverbände. All diese Projekte und Vereinigungen wurden genutzt, um Gelder an die Hamas zu übersenden.
Die Gelder, die World Vision für diese Projekte und die Bauernvereinigungen bereitgestellt hat, erreichten die Hamas auf verschiedenen Wegen. So wurden Terroristen der Hamas als Mitarbeiter in Hilfsprojekten registriert. Gefälschte Quittungen und aufgeblähte Rechnungen wurden ausgestellt, bei denen der dabei entstandene Überschuss in bar an die Hamas weitergeleitet wurde. Schecks der Hilfsorganisation wurden teilweise direkt an Terroristen der Hamas transferiert.
Die Untersuchung ergab, dass es die bevorzugte Methode zum Transfer der Gelder war, fiktive Ausschreibungen für Projekte der World Vision zu machen. Die Firma, die den „Zuschlag“ erhielt, wurde darüber in Kenntnis gesetzt, dass 60 Prozent der Gelder für das Projekt an die Hamas zu gehen haben. Auf diese Weise gewährleistete El-Halabi einen regelmäßigen Geldfluss in die Kassen der Hamas.
Nach Angaben von El-Halabi wurden diese Gelder, vor allem genutzt, um deren terroristischen Flügel zu stärken. Dabei wurden sie genutzt, um die Errichtung der Terrortunnel finanzieren – die nicht dem Schmuggel, sondern Angriffen auf Gemeinden im Süden Israels und auf Sicherheitskräfte dienen – den Bau von Militärbasen, wie jene mit dem Codenamen „Palestine“, die im Jahr 2015 ausschließlich mit britischen Geldern gebaut wurde, und den Kauf von Waffen.
Mit einigen Geldern wurden die Gehälter der Hamas-Terroristen gezahlt und in manchen Fällen, nahmen hochrangige Hamas-Terroristen die Gelder zu ihrer privaten Verfügung.
El-Halabi nutzte auch die Ressourcen von World Vision, um dem bewaffneten Arm der Hamas logistische Unterstützung zu leisten. Auch dies war das Ergebnis eines hochentwickelten, gutfunktionierenden Systems, mit dessen Hilfe die Weiterleitung von 60 Prozent der Ressourcen der humanitären Organisation im Gazastreifen möglich wurde.
El-Halabi transferierte regelmäßig Zubehör, das er im Namen von World Vision bestellt hatte, an die Hamas, angeblich als Landwirtschaftshilfe. Dazu gehörten unter anderem Eisenstangen, Material für Grabungen, Rohre und Baumaterialien. Tatsächlich wurde dieses Zubehör eingesetzt, um militärischen Posten zu errichten und Terrortunnel zu bauen.
Im gleichen Maß wie El-Halabi die von ihm initiierten humanitären Hilfsprojekte ausnutzte, um Gelder für die Hamas abzuzweigen, organisierte er auch logistische Unterstützung für die Hamas. So stieß er ein Gewächshaus-Projekt an, um mit den Gewächshäusern die Grabungsstätten, unter denen die Terrortunnel gebaut wurden, zu überdecken. Außerdem wurde ein Projekt zur Rehabilitierung (fiktiver) Fischer tatsächlich dafür genutzt, die militärische Marineeinheit der Hamas mit Motorbooten und Taucheranzügen zu versorgen.
Eine weitere häufig genutzte Methode zur Beschaffung von Gerätschaften für die Hamas war die Deklarierung von Hamas-Warenlagern zu Lagern von World Vision. Lastwagen, die Güter zum Grenzübergang Kerem Shalom zwischen Israel und dem Gazastreifen brachten, entluden die Güter in den Hamas-Lagern anstelle der rechtmäßigen Lager von World Vision. Hamas-Mitglieder holten sie dann mitten in der Nacht von dort ab.
Tatsächlich war es nach Angaben von El-Halabi so, dass die humanitären Hilfen, die für die Bewohner der Gazastreifens gespendet worden waren, fast ausschließlich an Terroristen der Hamas und deren Familien weitergeleitet wurden. Nicht-Mitglieder der Hamas erhielten fast nie Anteile an der Hilfe, auch wenn sie diese dringend gebraucht hätten. Es ist unnötig, darauf hinzuweisen, dass dies der anerkannten Praxis von humanitären Hilfsorganisationen zuwider läuft. Jeden Monat verteilte El-Halabi tausende Lebensmittelpakete, Bedarfsgüter und medizinisches Verbrauchsgut an Hamas-Terroristen – Hilfen, die World Vision für Bedürftige bereitgestellt hatte. Diese humanitäre Hilfe wurde von El-Halabi auch während des Konflikts im Sommer 2014 (Operation Schutzwall) umgeleitet an Hamas-Terroristen. Während der Kämpfe erhielten Terroristen Lebensmittelpakete, um über und unterhalb der Erde – zum Beispiel in den Terrortunneln – versorgt zu werden.
Zusätzlich zu den finanziellen und logistischen Hilfen, die El-Halabi der Hamas beschaffte, nutzte er auch seine Besuche nach Israel, die ihm wegen seiner Arbeit für World Vision gestattet wurden, um schwerwiegende terroristische Aktivitäten durchzuführen. Er machte Orte in der Nähe des Grenzübergangs Erez ausfindig, die als Austrittspunkte für die Terrortunnel geeignet waren und markierte sie mithilfe von GPS.
Die Untersuchungen haben zahlreiche Erkenntnisse über weitere Personen im Gazastreifen aufgedeckt, die ihre Positionen in Organisationen - darunter Hilfsorganisationen und UN-Institutionen - zugunsten der Hamas ausnutzten. El-Halabi zeichnet ein besorgniserregendes Bild, in dem UN Institutionen im Gazastreifen de facto von der islamistischen Terrororganisation Hamas kontrolliert werden.
Zusammengefasst veranschaulichen die während der Untersuchungen aufgedeckten Informationen den zynischen Missbrauch von internationalen Hilfsgeldern und Spenden aus westlichen Ländern, die den bedürftigen Menschen im Gazastreifen Hilfe zukommen lassen sollen, aber die stattdessen von der Hamas zur Stärkung ihrer terroristischen und militärischen Fähigkeiten umgeleitet werden. Mit ihren Handlungen schädigt die Hamas die Zivilbevölkerung im Gazastreifen und legt ihre zerstörerischen Prioritäten offen.
(Außenministerium des Staates Israel, 5.8.2016)