Der Präsident begrüßte alle Gäste und erklärte: „Während der vergangenen Monate waren wir sehr besorgt angesichts der fortgesetzten religiösen Verfolgung und den Einschränkungen der Religionsfreiheit von Minderheiten im Nahen Osten. Wegen ihres Glaubens wurden Hunderttausende vertrieben, zwangskonvertiert, angegriffen oder brutal ermordet. Dies ist ein Krieg […], der gegen jene geführt wird, die eine Botschaft der Religionsfreiheit und Koexistenz verbreiten wollen, von jenen, die die Fahne der Zerstörung und des Hasses tragen.
Dies ist für uns alle Anlass zu großer Sorge und großem Schmerz. Wir teilen die Psalmen König Davids, die Worte der Propheten und eine Liebe für Jerusalem und das Heilige Land. Wie wir wissen, sind wir alle als Ebenbilder Gottes geschaffen. Wie der Prophet Malachi schreibt: ‚Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein Gott uns alle geschaffen?‘ Wir werden weiterhin miteinander leben und Brücken des Friedens bauen, hier, im Land unserer Väter.
Mögen wir alle, Christen, Muslime, Juden, Kinder Abrahams, gemeinsam mit all jenen, die anderen Glaubensrichtungen angehören, die Erfüllung der Vision des Propheten Jesaja erleben, dass ‚nicht hebt Volk wider Volk ein Schwert, sie lernen nicht mehr Krieg‘. Lassen Sie 2015 ein Jahr der Partnerschaft und Freundschaft sein. Lassen Sie es ein Jahr von Verständigung und gegenseitigem Respekt sein. Ich wünschen Ihnen allen ein friedliches und frohes neues Jahr.“
Bei der Veranstaltung sprach auch der griechische Patriarch von Jerusalem, seine Seligkeit Theophilos III. Der griechische Patriarch sagte: Besonders in dieser Jahreszeit schaut die Welt, gefangen in der Dunkelheit von Gewalt, Armut, Verfolgung und Krieg auf uns, die Gemeinden des Heiligen Landes, für neue Hoffnung und Inspiration. Unsere Wege als politische und religiöse Oberhäupter mögen sich voneinander unterscheiden, doch zuallererst gilt unsere Sorge immer den Menschen. In dieser Region erkennen wir die Unterschiedlichkeit der Völker an und verstehen, dass die harmonische Koexistenz der abrahamitischen Glaubensgemeinschaften für die Integrität des Heiligen Landes unerlässlich ist.“
(Präsidialamt, 30.12.14)