Da der Ministerpräsident zurzeit wegen der Koalitionsverhandlungen in Israel unabkömmlich ist, wurde er der Konferenz per Videoübertragung zugeschaltet.
Netanyahu sagte in seiner
Rede unter anderem:
„Meine neue Regierung wird als erstes das Privileg haben, Präsident Obama in Israel willkommen zu heißen. Ich freue mich auf den Besuch des Präsidenten. Er wird mir und dem israelischen Volk die Gelegenheit geben, ihm unsere Anerkennung dafür auszusprechen, was er für Israel getan hat.
Der Präsident und ich sind darin übereingekommen, dass wir unsere Diskussionen auf drei Hauptthemen konzentrieren sollten: Zunächst das Streben des Iran nach Atomwaffen, dann die sich ständig verschlechternde Situation in Syrien und schließlich die Notwendigkeit, einen verantwortungsvollen Weg zu finden, um den Frieden mit den Palästinensern voranzubringen.
Nun zum ersten Punkt: […] Wir müssen [Irans] Programm zur Anreicherung von Uran stoppen, bevor es zu spät ist. Und ich muss Ihnen sagen […]: Worte allein werden den Iran nicht aufhalten. Sanktionen allein werden den Iran nicht aufhalten. Sanktionen müssen mit einer klaren und glaubwürden militärischen Drohung gekoppelt sein, wenn Diplomatie und Sanktionen fehlschlagen. […]
Joe Biden hat sein Treffen mit Golda Meir beschrieben. Sie hat zu ihm gesagt: ‚Unsere Geheimwaffe ist, dass wir keinen anderen Ort haben, an den wir gehen könnten.‘ Wir haben unseren Platz unter der Sonne. Und, meine Damen und Herren, wir werden ihn verteidigen.
Die Wiedergeburt Israels ist eines der größten Ereignisse in der Geschichte. […] Wir werden den einzigen jüdischen Staat immer verteidigen.
Das zweite Thema […] ist die Lage in Syrien. In den vergangenen beiden Jahren wurden mehr als 70.000 Syrer getötet. […] Millionen wurden gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. […]
Syrien ist ein sehr armes Land, doch es verfügt über chemische Waffen, Flugabwehrwaffen und noch viele andere der weltweit tödlichsten und kompliziertesten Waffen. Wenn das syrische Regime kollabiert, ist die Gefahr, dass diese Waffen in die Hände von Terrorgruppen fallen könnten, sehr real. […]
Diese Terrorgruppen sind Israels Vernichtung verpflichtet. Sie haben immer wieder die Vereinigten Staaten angegriffen. […] Aus diesem Grund haben wir ein gemeinsames Interesse daran, sie daran zu hindern, an diese tödlichen Waffen zu gelangen. […]
Das dritte Thema, das ich mit Präsident Obama besprechen möchte, ist unser gemeinsames Streben nach Frieden.
Israel möchte Frieden mit unseren palästinensischen Nachbarn – einen Frieden, der unseren Konflikt für immer beenden wird. Dieser Frieden muss auf der Realität gründen; und er muss auf Sicherheit gründen. Israel hat sich aus dem Libanon zurückgezogen; wir haben uns aus dem Gazastreifen zurückgezogen; wir haben Gebiete aufgegeben. Wir haben Terror erhalten. Wir können dies nicht ein drittes Mal zulassen.
Israel ist bereit zu einem bedeutsamen Kompromiss. Doch als israelischer Ministerpräsident werde ich niemals Kompromisse beim Thema Sicherheit eingehen. […]
Ich freue mich darauf, mit Präsident Obama all diese Themen zu diskutieren, wenn er in diesem Monat hierher kommt. Doch außerdem werde ich die Gelegenheit haben, Präsident Obama eine andere Seite von Israel zu zeigen, ein Israel, das ein technologisches Wunder geworden ist. […] Ein Israel, das eine der weltweit lebendigsten Kulturen und eines der weltweit dynamischsten Völker hat.
Israel, der moderne jüdische Staat, der in dem alten jüdischen Heimatland lebt – eine Oase der Freiheit und des Fortschritts im Herzen des Nahen Ostens, wo diese Ideen erst noch Wurzeln schlagen müssen. […]“
(Amt des Ministerpräsidenten, 04.03.13)