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Israel: Alte Ausgrabungsstätte entdeckt

  •   Faustkeile sind fast eine halbe Million Jahre alt
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    Blick auf eine eine halbe Million Jahre alte prähistorischen Freilichtstätte, die in Jaljulia während Ausgrabungen gefunden wurde Blick auf eine eine halbe Million Jahre alte prähistorischen Freilichtstätte, die in Jaljulia während Ausgrabungen gefunden wurde : Ariel David
     
     
    Israelische Forscher haben bei Ausgrabungen eine große prähistorische Stätte entdeckt. Die "seltene und wichtige Stätte" sei etwa einen Hektar groß und rund eine halbe Million Jahre alt. Damit ist sie etwa doppelt so alt wie der Homo sapiens, die Funde werden daher unserem Vorfahren, dem Homo erectus, zugeschrieben.
     
    In der Nähe von Dschaldschulia nordöstlich von Tel Aviv seien Hunderte von Faustkeilen aus Feuerstein geborgen worden, teilte die israelische Altertumsbehörde mit. Ausgrabungsleiterin Maajan Schemer sprach von "großartigen Funden" in exzellentem Zustand. "Wir sehen hier eine große technologische Vielfalt, und die Erforschung dieser Fundstücke wird uns ein besseres Verständnis der Lebensweise und des menschlichen Verhaltens zu der Zeit ermöglichen, als der Homo erectus unsere Region bevölkerte."
     
    Die Stätte habe damals offenbar gute Nahrungsquellen, sauberes Wasser und Feuerstein-Vorkommnisse geboten. Die Herstellung der Faustkeile – etwa handgroße Steine in Tränenform – habe große Geschicklichkeit erfordert. Der Archäologieprofessor Ran Barkai von der Universität Tel Aviv sagte, fünf Meter unter der Oberfläche sei "eine uralte Landschaft wunderbar bewahrt worden". Die menschliche Geschichte sei "unter der Erde begraben, und wir haben eine einmalige
    Gelegenheit, eine halbe Million Jahre zurückzureisen und die Urmenschen besser kennenzulernen, die hier vor uns lebten".

    Jerusalem: 2700 Jahre altes Tonsiegel entdeckt
     
    Wenige Tage zuvor war in Jerusalem ein altes Tonsiegel aus der Zeit des ersten jüdischen Tempels entdeckt worden. Auf dem rund 2700 Jahre alten münzgroßen Tonstück stehe auf antikem Hebräisch die Prägung "Dem Gouverneur der Stadt", teilte die israelische Altertumsbehörde mit.
     
    Das Fundstück stamme aus der Zeit des ersten jüdische Tempels. Der salomonische Tempel wurde vor rund 3000 Jahren gebaut und im Jahr 586 vor Christus von den Babyloniern zerstört.
     
    Die Archäologin Schlomit Weksler-Bdolach sagte: "Die Bibel erwähnt zwei Gouverneure von Jerusalem, und dieser Fund zeigt, dass es dieses Amt in der Stadt wirklich vor rund 2700 Jahren gab." Sie gehe davon aus, dass das Tonstück als eine Art Logo oder winziges Souvenir diente. Auf dem Tonsiegel sind auch zwei Figuren abgebildet, die einander gegenüberstehen.
     
    Sehen Sie hier Fotos zu der Ausgrabungsstätte: https://www.haaretz.com/archaeology/1.825168
     

    (APA, dpa, red, 2. 1. und 7. 1. 2018)